Fries, Burgholzer & Comp.: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine bürgerliche Mühlstein-Handlungs-Gesellschaft vom Markte Perg im unteren Mühlviertel, die „K.k. privilegierten Mühlstein-Handlungs-Companie“, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Diese besass entlang der [[w:Donau|Donau]] an mehreren Orten Lagerplätze und Vertriebsagenten, u.a. auch in [[Linz]], wo „alle Arten von Perger Mühlsteinen in bester Beschaffenheit um die billigsten Preise zu bekommen waren“, <ref>[https://books.google.at/books?id=_DlKAAAAcAAJ&pg=PA627&dq=Perger+Mühlstein&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiz1Nvw4M_WAhWhFJoKHbaGCGsQ6AEILTAB#v=onepage&q=Perger%20Mühlstein&f=false Zeitungsanzeige], in: Lintzer Ordinari-Zeitung, 1816, S 627</ref> und in Krems.<ref>{{ANNO|zwb|14|08|1870|9|Wallseer Mühlsteine}}</ref><ref>[https://books.google.at/books?id=3xr5yY2ngBEC&pg=PP11&dq=Perger+Mühlstein&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiz1Nvw4M_WAhWhFJoKHbaGCGsQ6AEISTAH#v=onepage&q=Perger%20Mühlstein&f=false Zeitungsanzeige], in: Kremser Wochenblatt: Zeitschrift für Unterhaltung, landwirtschaftliche und industrielle Interessen, Pammer, 1867.</ref>
Eine bürgerliche Mühlstein-Handlungs-Gesellschaft vom Markte Perg im unteren Mühlviertel, die „K.k. privilegierten Mühlstein-Handlungs-Companie“, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Diese besass entlang der [[w:Donau|Donau]] an mehreren Orten Lagerplätze und Vertriebsagenten, u.a. auch in [[Linz]], wo „alle Arten von Perger Mühlsteinen in bester Beschaffenheit um die billigsten Preise zu bekommen waren“, <ref>[https://books.google.at/books?id=_DlKAAAAcAAJ&pg=PA627&dq=Perger+Mühlstein&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiz1Nvw4M_WAhWhFJoKHbaGCGsQ6AEILTAB#v=onepage&q=Perger%20Mühlstein&f=false Zeitungsanzeige], in: Lintzer Ordinari-Zeitung, 1816, S 627</ref> und in Krems.<ref>{{ANNO|zwb|14|08|1870|9|Wallseer Mühlsteine}}</ref><ref>[https://books.google.at/books?id=3xr5yY2ngBEC&pg=PP11&dq=Perger+Mühlstein&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiz1Nvw4M_WAhWhFJoKHbaGCGsQ6AEISTAH#v=onepage&q=Perger%20Mühlstein&f=false Zeitungsanzeige], in: Kremser Wochenblatt: Zeitschrift für Unterhaltung, landwirtschaftliche und industrielle Interessen, Pammer, 1867.</ref>


== Gründung ==
== 1872 bis 1913 ==


Die Vereinigung von vier Perger Unternehmern zu einer [[w:Offene Handelsgesellschaft|offenen Handelsgesellschaft]], der ''Ersten Österreichischen Fabriksgesellschaft für Erzeugung Deutscher Mühlsteine von Fries, Burgholzer & Comp. zu Perg'' hatte den Zweck des gemeinschaftlichen Betriebes des Mühlsteinhandels, und zwar sowohl mit jenen Mühlsteinen, die in den Gesellschaftern eigenen oder der Gesellschaft gehörenden [[w:Steinbruch|Steinbrüchen]] erzeugt oder aus dritter Hand angeschafft wurden. Gründungsgesellschafter waren [[Theresia Burgholzer]], [[Michael Fries]], [[Sebastian Fries]] und [[Georg Hofer]].
Die Vereinigung von vier Perger Unternehmern zu einer [[w:Offene Handelsgesellschaft|offenen Handelsgesellschaft]], der ''Ersten Österreichischen Fabriksgesellschaft für Erzeugung Deutscher Mühlsteine von Fries, Burgholzer & Comp. zu Perg'' hatte den Zweck des gemeinschaftlichen Betriebes des Mühlsteinhandels, und zwar sowohl mit jenen Mühlsteinen, die in den Gesellschaftern eigenen oder der Gesellschaft gehörenden [[w:Steinbruch|Steinbrüchen]] erzeugt oder aus dritter Hand angeschafft wurden. Gründungsgesellschafter waren [[Theresia Burgholzer]], [[Michael Fries]], [[Sebastian Fries]] und [[Georg Hofer]].


Unter „Deutschem Mühlstein“ im Firmenwortlaut ist der Mühlstein aus [[w:Sandstein|Natursandstein]] zu verstehen, der als Perger Mühlstein weit über die Grenzen der [[w:Österreich-Ungarische Monarchie|Österreich-Ungarischen Monarchie]] hinaus auch im [[w:Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] und in den [[w:Ostsee|Ostseestaaten]] Verbreitung fand.
Unter „Deutschem Mühlstein“ im Firmenwortlaut ist der Mühlstein aus [[w:Sandstein|Natursandstein]] zu verstehen, der als Perger Mühlstein weit über die Grenzen der [[w:Österreich-Ungarische Monarchie|Österreich-Ungarischen Monarchie]] hinaus auch im [[w:Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] und in den [[w:Ostsee|Ostseestaaten]] Verbreitung fand.  


Das Unternehmen gab 1932 eine Gedenkschrift heraus zum Jubiläum der Verleihung der Mühlsteinhauerprivilegien vor 350 Jahren und der Firmeneintragung 1872.<ref>Rudolf Burgholzer: Gedenkschrift der ersten österreichischen Fabrikgesellschaft für Erzeugung deutscher Mühlsteine zu Perg, Fries, Burgholzer & Comp. in Perg, Oberösterreich zur 305jährigen Verleihung der Mühlsteinhauerprivilegien und der 60jährigen Firmeneintragung, 1582-1932, 24 Seiten, Eigenverlag, Perg, 1932</ref>
1898 sicherten die Herren Michael Burgholzer und Adolf Fries für das Unternehmen Grundstücke in unmittelbarer Nähe des soeben fertiggestellten Bahnhofs an der damaligen Machlandbahn (heute Donauuferbahn) und errichteten dort ein neues Betriebsgebäude, wo die Mühlsteine bearbeitet und gelagert wurden. Auch die künstlichen Mühlsteine wurden dort erzeugt.
 
Zum Unternehmen gehörten 1901 in Perg neben dem Schererbruch der Zeitlingerbruch und der Kernbruchgraben. Es wurden französische, deutsche und künstliche Mühlsteine sowie die KK ausschließlich privilegierten Holzschleifsteine erzeugt. Für die Erzeugung von künstlichen Holzschleifsteinen hatte man ein Patent von Johann Mayr aus Wallsee übernommen. Eine Erweiterung erfuhr das Unternehmen auch durch die Übernahme der Mühlsteinfabriken Ludwig Oser & Co in Krems und Anton Glaninger´s Sohn in Wallsee. Abnehmer der Steine waren neben Mühlen vermehrt Betriebe der Lebensmittel- und Papierindustrie.
 
;Gesellschafter der Gesellschaft (in Klammer die Funktionsdauer als Gesellschafter)
* Theresia Burgholzer (1872 bis 1891), deren Sohn Michael Burgholzer (1891 bis 1908) und deren Enkelsohn Rudolf Burgholzer (1908 bis 1913)
* Michael Fries (1872 bis 1912)
* Sebastian Fries (1872 bis 1907), dessen Sohn Adolf Fries (1907 bis 1913)
* Georg Hofer bzw. Anna Hofer (1872 bis 1913)
* Franz Trauner (1875 bis 1894), dessen Schwiegersohn Johann Essl (1894 bis 1913)
 
1912 bzw. 1913 starben Michael Fries, Anna Hofer und Adolf Fries rasch hintereinander. Gleichzeitig mit den Erben zog sich auch Johann aus der Gesellschaft zurück und die Gesellschaft wurde aufgelöst.
Rudolf Burgholzer zahlte alle Gesellschafter aus, trat mit 1. Jänner 1914 aktiv in das Unternehmen ein und führte es als Einzelfirma durch den Krieg.
 
== Literatur
Das Unternehmen gab 1932 eine Gedenkschrift heraus zum Jubiläum der Verleihung der Mühlsteinhauerprivilegien vor 350 Jahren und der Firmeneintragung 1872:
* Rudolf Burgholzer: ''Gedenkschrift der ersten österreichischen Fabrikgesellschaft für Erzeugung deutscher Mühlsteine zu Perg, Fries, Burgholzer & Comp. in Perg, Oberösterreich zur 350jährigen Verleihung der Mühlsteinhauerprivilegien und der 60jährigen Firmeneintragung'', 1582-1932, 24 Seiten, Eigenverlag, Perg, 1932
 
Das 125 Jahre Jubiläum nimmt Bezug auf die Gründung der Firma Fries, Burgholzer & Co im Jahr 1872:
* Harald Marschner: ''125 Jahre Fries, Burgholzer. Am Anfang war der Mühlstein ..., Fries, Burgholzer & Comp., 1872 bis 1997'', Eigenverlag, Perg, 1997, 32 Seiten


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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