Johannes Roth: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johannes Roth''' (* [[30. November]] [[1426]], in [[w:Wemding|Wemding]], damals [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]]<ref name ="luger111">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 111</ref>; † [[21. Januar]] [[1506]], in [[w:Nysa|Neisse]], damals [[w:Fürstentum Neisse]][[1506]]) war Kanzlist von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] und später Bischof von Lavant.
'''Johannes Roth''' (* [[30. November]] [[1426]], in [[w:Wemding|Wemding]], damals [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]]<ref name ="luger111">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 111</ref>; † [[21. Januar]] [[1506]], in [[w:Nysa|Neisse]], damals [[w:Fürstentum Neisse|Fürstentum Neisse]] war Kanzlist von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]], Kanzler des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] und [[w:Erzdiözese Lavant|Bischof von Lavant]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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== Leben ==
== Leben ==
Johannes Roth studierte einige Jahre an der Universität in [[w:Padua|Padua]] und vermutlich auch in [[w:Bologna|Bologna]]. 1449 wurde er Schüler von [[w:Lorenzo Valla|Lorenzo Valla]] in [[w:Rom|Rom]], wo er außerdem als "Schreibkraft" für die Kurie arbeitete. In dieser Zeit war er mit namhaften [[w:Humanismus|Humanisten]] befreundet wie [[w:Poggio Bracciolini|Poggio Bracciolini]], [[w:Francesco Filelfo|Francesco Filelfo]], [[w:Guarino da Verona|Guarino da Verona]] oder [[w:Pius II.|Enea Silvio Piccolomini]]. Er hielt briefliche Kontakte mit [[w:Albrecht von Eyb|Albrecht von Eyb]], [[w:Gregor Heimburg|Gregor Heimburg]] und [[w:Johannes Tröster|Johannes Tröster]].
Johannes Roth studierte einige Jahre an der Universität in [[w:Padua|Padua]] und vermutlich auch in [[w:Bologna|Bologna]]. 1449 wurde er Schüler von [[w:Lorenzo Valla|Lorenzo Valla]] in [[w:Rom|Rom]], wo er außerdem als "Schreibkraft" für die Kurie arbeitete. In dieser Zeit war er mit namhaften [[w:Humanismus|Humanisten]] befreundet wie [[w:Poggio Bracciolini|Poggio Bracciolini]], [[w:Francesco Filelfo|Francesco Filelfo]], [[w:Guarino da Verona|Guarino da Verona]] oder [[w:Pius II.|Enea Silvio Piccolomini]]. Er hielt briefliche Kontakte mit [[w:Albrecht von Eyb|Albrecht von Eyb]], [[w:Gregor Heimburg|Gregor Heimburg]] und [[w:Johannes Tröster|Johannes Tröster]].<ref name ="luger112">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 112</ref>


Im Dienst [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]], Kaiser Friedrich III. und ab 1479 [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]].
1452 nahm er an der Kaiserkrönung von Friedrich III. teil. Zu dieser Zeit dürfte er erste Kontakte zu [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]] geknüpft haben, in dessen Dienste er 1454 trat und wo er sehr rasch in eine einflussreiche Position gelangte. 1456 hielt er die Leichenrede für [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich II. von Cilli]], spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde er Vizekanzler("secretarius Austriae") von König Ladislaus.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 112f.</ref> Außerdem erhielt er von König Ladislaus die Pfarrpfründe in [[St. Georgen im Attergau]].<ref name ="luger115">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 115</ref>


Johannes Roth war 1460 Pfarrer in [[St. Georgen im Attergau]]. 1464 wurde er von Friedrich III. in den Adelsstand erhoben, der ihn 1468 zum Bischof von Lavant und zum Kanzler des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] machte.
Nach dessen Tod (1457) kehrte Johannes Roth nach Padua zurück, wo er 1458/59 seine Studien fortsetzte. 1459 war er dort "rector iuristarum", 1460 erhielt er das "[w:Lizenziat|Lizentiat]]" in kanonischem Recht. Wenig später promovierte er zum "doctor decretorum".<ref>vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 113f.</ref>
 
Spätestens 1462 wurde er Protonotar in der kaiserlichen Reichskanzlei unter Kaiser Friedrich III. Außerdem war er als Notar und Beisitzer für dessen [[w:Königliches Kammergericht|Kammergericht]] tätig.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 114f.</ref> Seiner einflussreichen Stellung am Hof des Kaisers verdankte er seinen raschen Aufstieg, der ihm zwischen 1464 und 1467 die Domdekanate zu [[w:Erzbistum Passau|Passau]] und [[Breslau]] einbrachte. Am 24. Februar 1466 erhielt er außerdem einen kaiserlichen Palatinats-, Wappen- und Adelsbrief. Am 17. Mai 1468 setzte ihn [[w:Paul II.|Papst Paul II.]] unter Missachtung des Besetzungsrechts des [[w:Erzstift Salzburg|Erzbischofs von Salzburg]] als Bischof von Lavant an. Als Stellvertreter des römischen Kanzlers begleitete er Friedrich III. auf seinem zweiten Romzug (1468/69), auf dem er in Rom zum Bischof geweiht wurde.<ref name ="luger115"/> Danach dürfte er um 1469/70 aus dem kaiserlichen Kanzleidienst ausgeschieden sein.<ref name ="luger114">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 114</ref>
 
In den Folgejahren dürfte er sich vor allem um das Bistum Lavant gekümmert haben. Der Konflikt um die Abdankung von Bernhard von Rohr als Erzbischof von Salzburg um 1482 dürfte auch zum Bruch mit dem Kaiser geführt haben, worauf er sich dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]] anschloss, der ihn 1482 in das Amt des [[w:Erzbistum Breslau|Fürstbischofs von Breslau]] brachte, das er bis zu seinem Tod ausübte.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 116</ref>


== Karriere - Überblick ==
== Karriere - Überblick ==
* Seit1460 [[Dechant|Domdechant]] in [[Bistum Passau|Passau]],
* Seit 1468 als Johannes I. Bischof von Lavant,  
* seit 1468 als Johannes I. Bischof von Lavant,  
* seit 1482 als Johannes VI. [[w:Erzbistum Breslau|Fürstbischof von Breslau]].  
* seit 1482 als Johannes VI. [[w:Erzbistum Breslau|Fürstbischof von Breslau]].  
 
Seinen Zeitgenossen galt Johannes Roth als eleganter Stilist und glänzender Redner.<ref name ="luger112"/>
== Würdigung ==
Seinen Zeitgenossen galt Johannes Roth als eleganter Stilist und glänzender Redner.<ref name ="luger112">vgl. Daniel Luger: ''Humanismus und humanistische Schrift '', 2014, S. 112</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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