Ratswahlprivileg (1396): Unterschied zwischen den Versionen

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Vor der Verabschiedung des "Wiener Ratswahlprivilegs" hatten die Erbbürger und die Kaufleute den Stadtrat dominiert, obwohl die Handwerker, zu denen damals auch der Kleinhandel und das Dienstleistungsgewerbe gezählt wurden, im Bürgertum zahlenmäßig stärker vertreten waren. Bei ihrem Streben nach mehr politischem Mitspracherecht, das ihnen mit dieser Urkunde gewährt wurde, handelte es sich damals um keinen auf die Stadt Wien beschränkten Einzelfall. Ende des 14. Jahrhunderts war dies für viele Städte im [[w:Heiligen Römischen Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu beobachten, wobei es oft zu blutigen Auseinandersetzungen kam. Mit dem "Wiener Ratswahlprivileg" versuchten die Herzöge von Österreich solche Auswirkungen für die Stadt Wien zu verhindern.
Vor der Verabschiedung des "Wiener Ratswahlprivilegs" hatten die Erbbürger und die Kaufleute den Stadtrat dominiert, obwohl die Handwerker, zu denen damals auch der Kleinhandel und das Dienstleistungsgewerbe gezählt wurden, im Bürgertum zahlenmäßig stärker vertreten waren. Bei ihrem Streben nach mehr politischem Mitspracherecht, das ihnen mit dieser Urkunde gewährt wurde, handelte es sich damals um keinen auf die Stadt Wien beschränkten Einzelfall. Ende des 14. Jahrhunderts war dies für viele Städte im [[w:Heiligen Römischen Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu beobachten, wobei es oft zu blutigen Auseinandersetzungen kam. Mit dem "Wiener Ratswahlprivileg" versuchten die Herzöge von Österreich solche Auswirkungen für die Stadt Wien zu verhindern.


Der erste Bürgermeister von Wien, der nach den Bestimmungen des Ratswahlprivilegs in sein Amt gewählt wurde war [[w:Paul Würffel|Paul Würffel der Älteren]]. Aus den Ratslisten und aus Belegen über die berufliche Zugehörigkeit der Mandatare geht hervor, dass die Handwerker nur bis 1403 die ihnen zugestandene Drittelquote von 6 Mandaten regelmäßig voll in Anspruch nahmen. Danach wurden bis 1526 jeweils vier bis sieben Mandate von ihnen besetzt.
Der erste Bürgermeister von Wien, der nach den Bestimmungen des Ratswahlprivilegs in sein Amt gewählt wurde war [[Paul Würffel|Paul Würffel (der Ältere)]]. Aus den Ratslisten und aus Belegen über die berufliche Zugehörigkeit der Mandatare geht hervor, dass die Handwerker nur bis 1403 die ihnen zugestandene Drittelquote von 6 Mandaten regelmäßig voll in Anspruch nahmen. Danach wurden bis 1526 jeweils vier bis sieben Mandate von ihnen besetzt.
[[Rudolf Angerfelder]] gilt als der letzte der Erbbürger, der es zum Bürgermeister brachte.  
[[Rudolf Angerfelder]] gilt als der letzte der Erbbürger, der es zum Bürgermeister brachte.  


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