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:Durch die Sicherung der Grenzen zu Ungarn und einer Intervention der Bundesregierung in Budapest beruhigte sich die Situation weiter und mit der Zeit konnten die Überzähligen Beamten aus dem Burgenland wieder abgezogen werden. | :Durch die Sicherung der Grenzen zu Ungarn und einer Intervention der Bundesregierung in Budapest beruhigte sich die Situation weiter und mit der Zeit konnten die Überzähligen Beamten aus dem Burgenland wieder abgezogen werden. | ||
==Nach den Erinnerungen um den Kampf bei Agendorf von Gendarmerie-Abteilungsinspektor Johann Müllner, Graz== | |||
:Am ersten Tag der Landnahme des Burgenlandes sollten die eingesetzten 11 Kolonnen bis zu einer Demarkationslinie vorrücken, die ungefähr in der Mitte des neuen Burgenlandes lag. Agendorf lag im Bereich dieser Grenze des ersten Tages. Die Demarkationslinie lief auf der Kammlinie des Agendorfer Waldes im Süden von Agendorf, dann weiter über Kote 357 zum Agendorfer Bahnhof und ging dann nach Norden weiter. An der Demarkationslinie wurde durch Feldwachen die Sicherheit hergestellt. | |||
:Am 29. August 2921 trafen Probegendarmen in der Mittagszeit in Agendorf ein. Hier befand sich das Gruppenkommando der Gendarmerie, dem 100 Gendarmen angehörten. Außerdem befanden sich noch weitere 200 Beamte vor Ort, die für die Stadt Ödenburg vorgesehen waren. Das neue Personal erhielt den Auftrag, die Positionen von zwei Feldwachen zu besetzen und einen Patrouillengang durchzuführen. Der erste Standort befand sich an Straße von Agendorf nach Ödenburg, nur einige hundert Schritte nordöstlich vom Bahnhof. Die zweite Feldwache bezog ihren Posten nördlich von der ersten Feldwache. Die Patrouille wurde personell besetzt. Vom Friedhof ging es in südlich bis zum Kamm des Agendorfer Waldes. Auf dem Höhenrücken hielt man sich südlich und kam dann an die Brennberger Eisenbahnlinie. Die Patrouille musste diesen Weg immer wieder begehen. | |||
:Am 08. September 1921 waren morgens um dreiviertel 5 Uhr Schüsse aus Richtung des Agendorfer Waldes zu hören. Die Patrouille wurde alarmiert. Da das Gewehrfeuer dann nicht mehr zu vernehmen war, durften die Beamten wieder zurück in die Quartiere. Jetzt setze wieder heftiges Gewehrfeuer ein. Die Verantwortlichen gingen davon aus, dass Freischärler die Gendarmerieposten angriffen. Alle Beamten wurden alarmiert und darüber informiert, dass Freischärler auf Agendorf vorgingen. Die Probegendarmen waren als erste einsatzbereit. Man besetzte den Südrand von Agendorf, um die angreifenden Freischärler aufzuhalten. Diese hielten sich im Wald in der Nähe der dort befindlichen Weinkeller auf. Die Beamten rückten auf die Weinkeller vor und begannen mit dem Beschuss der Freischärler. Die Banditen verfügten über Maschinengewehre, schossen aber schlecht. Fünfmal versuchten die Banditen unter lautem "Hurra-Geschrei" nach vorne anzugreifen, brachen dieses aber immer wieder ab. Mit einigen Leuten sicherten die Gendarmen die Seiten der Kampflinie. Das Maschinengewehrfeuer hörte auf und es waren die Schreie von Verwundeten Freischärlern zu vernehmen. Bei den Gendarmen war nur Probegendarm Reiter verletzt worden. Er wurde verbunden und zurück geschickt. | |||
:Während dieser Kampfhandlungen konnten die Beamten von dem Höhenrücken aus wahrnehmen, dass reguläres ungarischer Militär hinter den Freischärler vorrückte. Es war das Bataillon von Major Osztenburg. Mit den Freischärlern war man noch fertig geworden. Gegen eine Kampfeinheit der Ungarn war dieses auf Dauer aber nicht möglich. Gegen 9 Uhr war Agendorf von der gegnerischen Einheit schon so gut wie eingekesselt. Die eigenen Stellungen wurden verlassen und der Rückzug nach Loipersbach vorbereitet. Ein von der Gefechtslinie zum Gruppenkommando nach Agendorf geschickter Beamter war nicht zurück gekommen. Später wurde bekannt, dass der Beamte in Agendorf gefangen genommen und nach Östenburg transportiert worden war. Der dann vom Einheitsführer angeordnete Rückzug nach Loipersbach ging geordnet vor sich. Die Probegendarmen sammelten sich am Ortsausgang von Agendorf. Kontakt zu anderen Gendarmeriegruppen konnte nicht hergestellt werden. In einer Schwarmlinie ging es dann Richtung Loipersbach. Da Beschuss von beiden Seiten erfolgte, ging dieser Rückzug im "Sprung vorwärts" und Ausnutzen der Deckungsmöglichkeiten vor sich. Als man auf einen Zug stieß, ging man beidseitig des Bahndammes mit diesem bis Mattersdorf weiter zurück. Dort trafen man dann auch zurück gehende Beamte des Gruppenkommandos. Nur ein Beamter wurde am linken Arm durch einen Schuss verletzt. | |||
:Die Gendarmeriebeamten waren mit Säbel und Karabinern ausgerüstet und verfügten über 70 Schuss Munition. Munitionsnachschub gab es nicht. Ebenso keine Fernmeldemittel, Spaten und Sanitätsausstattung. Die Rucksäcke mit ihren Habseligkeiten hatten die Beamten beim Rückzug zurück lassen müssen und waren in Feindeshand gelangt. Unter diesen Umständen muss man den Beteiligten bescheinigen, dass Sie das Beste gegeben hatten, was gegen reguläres ungarischer Militär möglich war. | |||
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