Leopold IV. (Habsburg): Unterschied zwischen den Versionen

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== Leopold (IV.) und Wien ==
== Leopold (IV.) und Wien ==
* In Wien war hatte Leopold (IV.) zusammen mit Wilhelm und Albrecht (IV.) am 24. Februar 1396 das "[[Ratswahlprivileg (1396)|Wiener Ratswahlprivileg]]" verabschiedet, durch das Stadtregierung wesentlich reformiert wurde.<ref name ="czeike30"/>   
* In Wien hatte Leopold (IV.) zusammen mit Wilhelm und Albrecht (IV.) am 24. Februar 1396 das "[[Ratswahlprivileg (1396)|Wiener Ratswahlprivileg]]" verabschiedet, durch das Stadtregierung wesentlich reformiert wurde.<ref name ="czeike30"/>   
* Nach Wilhelms Tod war er dort als Vormund für Herzog Albrecht (V.), dem Sohn von Albrecht (IV.) tätig und dürfte sich ab diesem Zeitpunkt relativ oft in Wien oder im Herzogtum Österreich aufgehalten haben. Nach der "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] soll er dort in den Bürgerhäusern Einquartierungen vorgenommen und die Bürger gezwungen haben, unter Hintanstellung ihrer eigenen Interessen ihm zu gehorchen<ref name ="opll117f">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 117f.</ref>. Er machte [[w:Berthold von Wehingen|Berthold von Wehingen]], einen Erzieher von Albrecht (V.), zu seinem [[w:Kanzler|Kanzler]] und stützte sich besonders auf den niederen Adel im Herzogtum und die Handwerker in Wien, weswegen sich der österreichische Hochadel und die bürgerliche Oberschicht Wiens mit seinem Bruder und Gegner Ernst (I.) verbündeten.<ref group="A">Die Lage in den "Habsburgischen / Österreichischen Erblanden" ist für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts bisher nicht wirklich erforscht, stellt sich in der ohnehin nicht besonders reichhaltigen Sekundärliteratur als relativ widersprüchlich und unklar da und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf. Nicht so klar ist zum Beispiel, ob der Konflikt zwischen Leopold und Ernst auf eine Rivalität um das Seniorat innerhalb der Dynastie zurückzuführen ist, das Ernst als Nachfolger von Wilhelm für sich beanspruchte oder Leopold versucht hatte, die alleinige Herrschaft über jene Territorien zu gewinnen, die einmal Wilhelm beherrscht hatte, und Ernst als früherer Mitregent Wilhelms sich dagegen zur Wehr setzte. Ebenfalls widersprüchlich sind auch die Aussagen über die tatsächliche Rolle von Friedrich (IV.) ''dem Älteren'' in diesen Konflikt.</ref> Die kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Herzöge dürften letztlich jene Entwicklung verursacht haben, in deren Verlauf auf Befehl von Leopold am 11. Juli 1408 der Wiener Bürgermeister [[Konrad Vorlauf]] sowie die beiden Ratsherren [[Hans Rockh]] und [[Konrad Ramperstorffer]] hingerichtet wurden.<ref name ="czeike30"/>  
* Nach Wilhelms Tod war er dort als Vormund für Herzog Albrecht (V.), dem Sohn von Albrecht (IV.) tätig und dürfte sich ab diesem Zeitpunkt relativ oft in Wien oder im Herzogtum Österreich aufgehalten haben. Nach der "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] soll er dort in den Bürgerhäusern Einquartierungen vorgenommen und die Bürger gezwungen haben, unter Hintanstellung ihrer eigenen Interessen ihm zu gehorchen<ref name ="opll117f">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 117f.</ref>. Er machte [[w:Berthold von Wehingen|Berthold von Wehingen]], einen Erzieher von Albrecht (V.), zu seinem [[w:Kanzler|Kanzler]] und stützte sich besonders auf den niederen Adel im Herzogtum und die Handwerker in Wien, weswegen sich der österreichische Hochadel und die bürgerliche Oberschicht Wiens mit seinem Bruder und Gegner Ernst (I.) verbündeten.<ref group="A">Die Lage in den "Habsburgischen / Österreichischen Erblanden" ist für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts bisher nicht wirklich erforscht, stellt sich in der ohnehin nicht besonders reichhaltigen Sekundärliteratur als relativ widersprüchlich und unklar da und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf. Nicht so klar ist zum Beispiel, ob der Konflikt zwischen Leopold und Ernst auf eine Rivalität um das Seniorat innerhalb der Dynastie zurückzuführen ist, das Ernst als Nachfolger von Wilhelm für sich beanspruchte oder Leopold versucht hatte, die alleinige Herrschaft über jene Territorien zu gewinnen, die einmal Wilhelm beherrscht hatte, und Ernst als früherer Mitregent Wilhelms sich dagegen zur Wehr setzte. Ebenfalls widersprüchlich sind auch die Aussagen über die tatsächliche Rolle von Friedrich (IV.) ''dem Älteren'' in diesen Konflikt.</ref> Die kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Herzöge dürften letztlich jene Entwicklung verursacht haben, in deren Verlauf auf Befehl von Leopold am 11. Juli 1408 der Wiener Bürgermeister [[Konrad Vorlauf]] sowie die beiden Ratsherren [[Hans Rockh]] und [[Konrad Ramperstorffer]] hingerichtet wurden.<ref name ="czeike30"/>  
* Wenige Monate nach Wilhelms Tod (5.-7. November 1406) wurde die jüdische Siedlung in Wien von einem schweren Brand heimgesucht, wobei es zu Plünderungen kam. Der Herzog befahl die Rückgabe der den jüdischen Familien entwendeten Güter.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 113</ref>
* Wenige Monate nach Wilhelms Tod (5.-7. November 1406) wurde die jüdische Siedlung in Wien von einem schweren Brand heimgesucht, wobei es zu Plünderungen kam. Der Herzog befahl die Rückgabe der den jüdischen Familien entwendeten Güter.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 113</ref>
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