Alte Mühle von Tattendorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Mühle in Tattendorf ist eine Mahlmühle und befindet sich im Bezirk Baden unweit von Ebreichsdorf.
Die [[w:Mühle|Mühle]] in [[Tattendorf]] ist eine Mahlmühle und befindet sich im niederösterreichischen [[w:Bezirk_Baden_(Niederösterreich)|Bezirk Baden]] unweit von [[w:Ebreichsdorf|Ebreichsdorf]].


Der älteste urkundliche Nachweis über den Bestand dieser Mühle in Tattendorf findet sich anno 1258 im Stift Klosterneuburg, der damaligen Herrschaft von Tattendorf. Als erster namentlich genannte Mühlenbetreiber scheint anno 1422 „Hanns Mulner von der Mül“ im Grundbuch des Stiftes Klosterneuburg auf.
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1682 erwarb  der Müllermeister Georg Knötzl zusammen mit seiner Frau Maria die Mühle in Tattendorf von Martin und Sophiam Vischböck um 1.200 Gulden und erlitt ein schreckliches Schicksal: „er Knötzl, in dem 1683 geschehenen Türckhen und Tärtarischen Einfall, alda gleich oberhalb der Wuehr Niedergehaut, undt die Müll durch das feuer totaliter ruinirt worden“ ist. Knötzel’s Witwe konnte alleine die Brandstatt nicht wieder erheben und verließ Tattendorf um einen Müller aus Wiener Neustadt zu ehelichen.
== Geschichte ==
Das Stift Klosterneuburg lies als Lehensherr die Mühle 1689 wieder neu erbauen und vier Jahre später gelangte dass Anwesen mit allem Zubehör um 1.600 Gulden an Michael und Barbara Fleischhacker aus Purgau in der Steiermark.
Der älteste urkundliche Nachweis über den Bestand dieser Mühle in Tattendorf findet sich anno 1258 im [[w:Stift_Klosterneuburg|Stift Klosterneuburg]], der damaligen [[w:Grundherrschaft|Grundherrschaft]] von Tattendorf. Als erster namentlich genannte Mühlenbetreiber scheint anno 1422 ''„Hanns Mulner von der Mül“'' im [[w:Grundbuch|Grundbuch]] des Stiftes Klosterneuburg auf<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch 18/5</ref>.
Als Barbara 1715 verstarb heiratete der Witwer Michael Fleischhacker  seine zweite Frau Salome. Diese musste schnell wieder Witwe geworden sein, denn im Grundbuch scheint - nach vergleich mit ihren 3 Kindern –Salome als alleiniger Besitzer  auf. Die nunmehrige Mühlenbesitzerin ehelichte 1730 Paul Ränkhl und verstarb nach nur drei Jahren Ehe.
Der Witwer Paul Ränkhel ehelichte daraufhin 1734 die Maria Magdalena Haderer aus Tattendorf - der Tod ereilte ihn 1741.
Nun ehelichte Franz Anton Paur (1713-1772) ein Sohn des Badener Mühlbesitzers auf der Schäfflermühle Johannes Georg Paur im Jahre 1742 Maria Magdalena die Witwe nach Paul Ränkhl und wurde somit Besitzer. Für dreißig Jahre war jetzt einmal Schluss mit dem kurzzeitigen Besitzwechsel. Nun erhielt die Mühle im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen.
1745 ließ Franz Anton Paur eine wunderschöne Stuckdecke in einer der Mühlenräumlichkeiten errichten die die „Mutter Gottes“ stehend auf der Erdkugel, welche eine Schlange umschloss und seine Initialen FAP einbauen. Aus der Ehe mit Maria Magdalena gingen 8 Kinder hervor und der älteste überlebende Sohn Johann Adam Paur (1748-1795) erbte 1776 nach dem Tod der Eltern die Mühlenanlage gemeinsam mit seiner Frau Josefa geb. Marksteiner.  


Der erstgeborene Sohn Ignaz Paur (1778-1842) war der spätere Erfinder der „Wiener Hochmüllerei“ und kam 1778 in der Mühle zu Tattendorf auf die Welt. Seine Erfindung der doppelten Grießputzmaschine war die Voraussetzung für die industrielle Mehlproduktion.
1682 erwarb  der ''Müller Georg Knötzl'' zusammen mit seiner ''Frau Maria'' die Mühle in Tattendorf von ''Martin und Sophiam Vischböck'' um 1.200 [[w:Gulden|Gulden]]<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg - Vb. 3a-2 (fol.225r)</ref> und erlitt ein schreckliches Schicksal: ''„er Knötzl, in dem 1683 geschehenen Türckhen und Tärtarischen Einfall, alda gleich oberhalb der Wuehr Niedergehaut, undt die Müll durch das feuer totaliter ruinirt worden“''<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch C (fol.172)</ref> ist. Knötzel’s Witwe konnte alleine die Brandstatt nicht wieder errichten und verließ Tattendorf um einen Müller aus Wiener Neustadt zu ehelichen. Das Stift Klosterneuburg lies als [[w:Lehnswesen|Lehnsherr]] die Mühle 1689 wieder neu erbauen<ref name=":0">Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg Vb. 3a-3 (fol.71r)</ref> und vier Jahre später gelangte dass Anwesen mit allem Zubehör um 1.600 Gulden an ''Michael und Barbara Fleischhacker'' aus [[w:Burgau_(Steiermark)|Burgau in der Steiermark]]<ref name=":0" />. Als ''Barbara'' 1715 verstarb, heiratete der Witwer ''Michael Fleischhacker'' seine zweite Frau ''Salome''. Diese musste schnell Witwe geworden sein, denn im Grundbuch scheint ''Salome'' - nach Vergleich mit ihren 3 Kindern - als alleiniger Besitzerin auf<ref name=":1">Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch A (fol.31)</ref>. Da zu dieser Zeit eine Frau nur eine gewisse Zeit einen Witwenbetrieb betreiben durfte, verheiratet sich 1730 die nunmehrige Mühlenbesitzerin mit ''Paul Ränkhl''<ref name=":1" /> - auch sie verstarb nach nur drei Ehejahren. Der hinterlassene Ehemann schritt daraufhin im Jahre 1734 mit ''Maria Magdalena Haderer'' aus Tattendorf zum Traualtar<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch A (fol.100)</ref> und wurde auch nicht alt - sein Tod ereilte ihn 1741.


Die Tochter Klara Schmid (1781-1844) ehelichte 1804 den Müllersohn Josef Paul Schmid (1778-1857) aus Oberliesing in der Tattendorfer Dorfkirche und wurde Dominikalmüllerin auf der Freimühle in Unterlanzendorf (heute Gut Fabricius) sowie Ahnherrin der Müllerfamilien Schmid und Polsterer.  
Nun heiratete ''Franz Anton Paur''<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01%252C2%252C3-03/?pg=286 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Tauf-, Trauungs und Sterbebuch 1695-1725 (fol.279)] auf [http://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online] Franz Anton Paur (*1713 in der Schäfflermühle zu Baden ; † 1772 in der Mühle Tattendorf) war ein österreichischer Müller</ref> ein Sohn des Badener Mühlbesitzers auf der Schäfflermühle ''Johannes Georg Paur'' im Jahre 1742 die Witwe ''Maria Magdalena'' und wurde somit Mühlenbesitzer<ref>Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch A (fol.143)</ref>. Für dreißig Jahre war jetzt einmal Schluss mit dem kurzzeitigen Besitzwechsel. Die Mühle erhielt in dieser Zeit im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen. 1745 ließ ''Franz Anton Paur'' eine wunderschöne Stuckdecke in einer der Mühlenräumlichkeiten errichten die die ''„Mutter Gottes“'' stehend auf der Erdkugel, welche eine Schlange umschloss und seine Initialen ''FAP'' einbauen. Aus der Ehe mit ''Maria Magdalena'' gingen 8 Kinder hervor und der älteste überlebende Sohn ''Johann Adam Paur''<ref name=":2">Johann Adam Paur (*1748 in der Mühle zu Tattendorf; † 1795 ebenda) war ein österreichischer Müller und Ortsrichter von Tattendorf</ref> erbte 1776<ref name=":3">Stiftsarchiv Klosterneuburg - Grundbuch D (fol.75)</ref> nach dem Tod der Eltern die Mühlenanlage gemeinsam mit seiner Frau ''Josefa geb. Marksteiner''.


Der zweite Sohn Ferdinand (1785-1814) heiratete in die Mühle Lichtenwörth ein, verstarb aber in jungen Jahren. Die Tochter Rosalia (1790-1870) heiratete den Müllermeister Georg Frank und wurde Mühlherrin auf der Rothmühle in Traiskirchen und der dritte und jüngste Sohn Leopold (1791-1855) übernahm in späteren Jahren die elterliche Mühle in Tattendorf. Die jüngste Tochter Anna Maria (1787-1833) ehelichte 1818 den Rotgerber Augustin Meiß in Leobersdorf.
Der erstgeborene Sohn [[w:Ignaz_Paur|Ignaz Paur]]<ref>Ignaz Paur (*1778 in der Mühle Tattendorf; † 1842 in Lichtenwörth) war ein österreichischer Müller und Erfinder</ref> war der spätere Erfinder der „Wiener Hochmüllerei“. Seine Erfindung der doppelten Grießputzmaschine war die Voraussetzung für die industrielle Mehlproduktion. Die Tochter ''Clara Paur''<ref>Clara Schmid geb. Paur (*1781 in der Mühle Tattendorf; †1842 in Unterlanzendorf) </ref> ehelichte 1804 den Müllersohn ''Josef Paul Schmid''<ref>Josef Paul Schmid (*1778 in Oberliesing (heute Wien-Liesing); †1857 in Unterlanzendorf) war ein österreichischer Müller auf der Freimühle in Unterlanzendorf </ref> aus Oberliesing in der Tattendorfer Dorfkirche und wurde Dominikalmüllerin auf der Freimühle in Unterlanzendorf (heute Gut Fabricius) sowie Ahnherrin der Müllerfamilien ''Schmid'' und ''Polsterer''. 1795 verstarb ''Johann Adam Paur''<ref name=":2" /> und seine Witwe ehelichte ''Johann Frank''<ref>Johann Frank (*1758 in Thurndorf, Bayern; † 1835 auf der Wieden in Wien) war ein bayrisch-österreichischer Müller in Tattendorf</ref>, einen aus Thurndorf in Bayern stammenden Müllermeister mit dem diese aber keine Nachkommen hatte.  Im Jahre 1800 brannte die Mühle durch Selbstentzündung ab<ref name=":4">Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - S. 200</ref>, wurde aber wieder aufgebaut.  


Nach dem Frieden von Pressburg mit Napoleon Ende 1805 hatten die Tattendorfer Bürger französische Besatzungstruppen aufzunehmen und zu verköstigen. 8.000 Soldaten und 1.600 Pferde wurden in Tattendorf einquartiert. Laut damaligen Aufzeichnungen hatte der Mühlenbesitzer Johann Frank<ref name=":3" /> den Hauptteil der Soldaten einzuquartieren: 440 Mann und 157 Pferde mussten in der Mühle beherbergt und verköstigt werden<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - S. 148</ref>.


1795 verstarb Johann Adam Paur und seine Witwe ehelichte Johann Frank, einen aus Thurndorf in Bayern stammenden Müllermeister mit dem diese aber keine Nachkommen hatte.  Im Jahre 1800 brannte die Mühle durch Selbstentzündung ab, wurde aber wieder aufgebaut.
Nachdem ''Josefa Frank geb. Marksteiner'' 1816 verstarb<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/tattendorf/01%252C2%252C3-02/?pg=112 Pfarre Tattendorf - Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1797-1828 (fol.108)] auf [http://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>, war der Müllermeister ''Johann Frank'' Alleinbesitzer der Mühle<ref name=":3" />. 1823 übernahm sein Stiefsohn ''Leopold Paur'' mit Gattin ''Josefa geb. Fürst'' den Mühlenbetrieb<ref name=":3" />.  Im Zuge der Abschaffung der [[w:Grundherrschaft|Lehenswirtschaft]] im Revolutionsjahr 1948 verkaufte ''Leopold'' 1849 die Mühle an ''Franz'' und ''Franziska Lethmüller''<ref name=":3" /> die den Betrieb um 1874 an ''Ludwig Polsterer''<ref>Ludwig Polsterer (*1845 in Oberrohrbach, Pfarre Leobendorf im Weinviertel; † 1906 in Enzersdorf/Fischa) war ein österreichischer Mühlenbesitzer in Enzersdorf an der Fischa</ref> verpachteten. Als ''Franz Lettmüller'' 1877 verstarb erbte seine Gattin ''Franziska'' dessen Hälfte<ref name=":3" /> und verkaufte den gesamten Betrieb 1881<ref name=":3" /> an ''Johanna Polsterer''<ref>Johanna Polsterer (*1840 in Oberrohrbach, Pfarre Leobendorf im Weinviertel; † 12. Dezember 1918 in der Mühle Tattendorf) war eine österreichische Mühlenbesitzerin in Tattendorf</ref>, einer Schwester von ''Ludwig Polsterer.'' ''Johanna'' modernisierte den Mühlenbetrieb und ließ um 1898 die Mühlenräder abmontieren und durch eine [[w:Francis-Turbine|Francis-Turbine]], die Strom lieferte ersetzen. Die Familie Polsterer war neben der Tattendorfer Mühle im Laufe der Zeit auch Eigentümer der ''Rösselmühle'' in Enzersdorf an der Fischa und der [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]] [[w:Unterwaltersdorf|Unterwaltersdorf]]. 1918 verstarb die Mühleignerin ''Johanna Polsterer'' und deren Erben verpachteten den Betrieb an die „Landwirtschaftliche Genossenschaft Ebreichsdorf“, die die Mühle 1953 im Eigentum erwarb<ref name=":4" />.  


Nach dem Frieden von Pressburg mit Napoleon Ende 1805 hatten die Tattendorfer Bürger französische Besatzungstruppen aufzunehmen und zu verköstigen. 8.000 Soldaten und 1.600 Pferde wurden in Tattendorf einquartiert. Laut damaligen Aufzeichnungen hatte der Mühlenbesitzer Johann Frank den Hauptteil der Soldaten einzuquartieren: 440 Mann und 157 Pferde mussten in der Mühle beherbergt und verköstigt werden.
Die Mühle in Tattendorf diente ausschließlich der Lohnmüllerei und war voll ausgelastet. Die kostenlose Wasserkraft ermöglichte eine konkurrenzfähige Produktion gegenüber ausländischen Produkten und trug zur Dotierung des Reservefonds der „''Landwirtschaftlichen Genossenschaft Ebreichsdorf''“ bei. 1925 standen 7 Beschäftigte in Lohn und Brot und in den beiden Weltkriegen verbesserte diese die Ernährungssituation in Tattendorf. 1947 kam der Neubau  einer großen Lagerhalle an der Teesdorfer Straße gelegen hinzu. Im Jahr 1961 kam das „Aus“ für den Mühlenbetrieb, die Mühle wurde aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen<ref>Josef Mitterer - Wenn Spuren von Menschen Geschichte werden - S. 220</ref>.
 
Josef und Annas Maria Dachauer kaufen 1985 die Mühle und eröffnete ein paar Jahre später darinnen das „Weingut in der Mühle“. Anfänglich wurde in den eigens dafür adaptierten Mühlenräumlichkeiten ein Heurigenlokal eingerichtet und erfreute sich großer Beliebtheit. Auch wurde von Josef Dachauer mit großer Liebe zum Detail ein Museum in der Mühle mit abwechselten Themen eingerichtet. Derzeit beherbergt die Mühle neben dem schon bestehenden Museum Fremdenzimmer und einen Biohofladen, der von Frau Dachauer mit viel Liebe geführt wird.
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{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed"
|+Grundbücherliche Besitzer der alten Mühle in Tattendorf<ref name=":4" />
!Jahr
!Besitzer
!durch
|-
|1422
|Mulner Hanns
|
|-
|
|Mülner Leopold
|
|-
|1514
|Weyßs Christan, Müllner
|
|-
|1520
|Weiss Christan, Müllner
|
|-
|1520
|Newhawser Jorig und Regina
|Kauf
|-
|1525
|Moser Leopold und Barbara
|Kauf
|-
|1544
|Häberler Paul und Margaretha
|Kauf
|-
|1560
|Lutz Michael und Margaretha
|Kauf
|-
|
|Lutz Michael und Barbara
|
|-
|1588
|Häberler Matheus und Catharina
|Kauf
|-
|1597
|Etthofer Hans
|Kauf
|-
|1631
|Wilhelm Andreas, Herr von Prandis, Freyherr zu Leonburg
und Forstherr auf Rodaun und Eva Maria geb. Urschenpekhin
|
|-
|1646
|Täschl Hanns und Regina
|Kauf
|-
|
|Moser Johann und Johann und Susanna geb. Täschl
|
|-
|1668
|Vischböck Martin und Sophiam
|Kauf
|-
|1682
|Knözl Geogen Müllner und Maria
|Kauf
|-
|1683
|Zerstärung durch die Türken
|
|-
|1689
|Wiederaufbau durch das Stift Klosterneuburg
|
|-
|1694
|Fleischhackher Michael, Müllner und Barbara
|Kauf
|-
|1715
|Fleischhackher Michael und Salome
|Heirat
|-
|
|Fleischhackher Salome Witwe
|Erbe
|-
|1730
|Ränckhl Paul und Salome
|Heirat
|-
|
|Ränckl Paul, Witwer
|
|-
|1734
|Ränckl Paul und Maria Magdalena
|Heirat
|-
|
|Ränckhl Maria Magdalena, Witwe
|Erbe
|-
|1743
|Paur Franz Anton und Maria Magdalena verw. Ränckhl
|Heirat
|-
|1772
|Paur Maria Magdalena, Witwe
|Erbe
|-
|1776
|Pauer Johann Adam und Josepha
|Erbe
|-
|1795
|Pauerin Josepha, Witwe
|Erbe
|-
|1795
|Frank Johann und Josepha (Witwe)
|Erbe
|-
|1800
|Zerstörung durch Brand infolge Selbstentzündung
|
|-
|1816
|Frank Johann, Witwer
|Erbe
|-
|1823
|Pauer Leopold und Josepha
|Übernahme
|-
|1849
|Lettmüller Franz und Franziska
|Kauf
|-
|1877
|Lettmüller Franziska
|Erbe
|-
|1881
|Polsterer Johanna
|Kauf
|-
|1953
|Landwirtschaftliche Genossenschaft Ebreichsdorf
|Kauf
|-
|1985
|Dachauer Josef und Anna Maria
|Kauf
|}
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== Einzelnachweise ==
<references />


Nachdem Josefa Frank geb. Marksteiner 1816 verstarb, war der Müllermeister Johann Frank Alleinbesitzer der Mühle und 1823 übernahm sein Stiefsohn Leopold Paur mit Gattin Josefa geb. Fürst den Mühlenbetrieb.  Im Zuge der Abschaffung der Lehenswirtschaft im Revolutionsjahr 1948 verkaufte Leopold 1849 die Mühle an Franz und Franziska Lettmüller die den Betrieb um 1874 an Ludwig Polsterer (1845-1906) verpachteten.
Als Franz Lettmüller 1877 verstarb erbte seine Gattin Franziska dessen Hälfte und verkaufte den gesamten Betrieb an Johanna Polsterer (1840-1918), einer Schwester von Ludwig Polsterer. Johanna modernisierte den Mühlenbetrieb und ließ um 1898 die Mühlenräder abmontieren und durch eine Francis-Turbine, die Strom lieferte ersetzen.
Die Familie Polsterer war neben der Tattendorfer Mühle im Laufe der Zeit auch Eigentümer der Rösselmühle in Enzersdorf an der Fischa und der Kunstmühle Unterwaltersdorf. 1918 verstarb die Mühleignerin Johanna Polsterer und deren Erben verpachteten den Betrieb an die „Landwirtschaftliche Genossenschaft Ebreichsdorf“, die die Mühle 1953 im Eigentum erwarb.


Die Mühle in Tattendorf diente ausschließlich der Lohnmüllerei und war voll ausgelastet.
Die kostenlose Wasserkraft ermöglichte eine konkurrenzfähige Produktion gegenüber ausländischen Produkten und trug zur Dotierung des Reservefonds der „Landwirtschaftlichen Genossenschaft Ebreichsdorf“ bei. 1925 standen 7 Beschäftigte in Lohn und Brot und in den beiden Weltkriegen verbesserte diese die Ernährungssituation in Tattendorf.
1947 kam der Neubau  einer großen Lagerhalle an der Teesdorfer Straße gelegen hinzu. Im Jahr 1961 kam das „Aus“ für den Mühlenbetrieb, die Mühle wurde aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen.


Josef und Annas Maria Dachauer kaufen 1985 die Mühle und eröffnete ein paar Jahre später darinnen das „Weingut in der Mühle“. Anfänglich wurde in den eigens dafür adaptierten Mühlenräumlichkeiten ein Heurigenlokal eingerichtet und erfreute sich großer Beliebtheit. Auch wurde von Josef Dachauer mit großer Liebe zum Detail ein Museum in der Mühle mit abwechselten Themen eingerichtet. Derzeit beherbergt die Mühle neben dem schon bestehenden Museum Fremdenzimmer und einen Biohofladen, der von Frau Dachauer mit viel Liebe geführt wird.
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