Burgruine Dobra: Unterschied zwischen den Versionen

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Es handelt sich um eine grausige "Rächersage", in welcher ein gewalttätiger Ehemann dem Jugendfreund seiner treuen Ehefrau, der sie gegen ihren Willen schon mehrmals besucht hat, eine Falle stellt und ihn lebendig bis zum Kopf einmauern und so umkommen lässt. Nachdem er seine Ehefrau damit konfrontiert hat, erdolcht er sie.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 79f.</ref> Diese Tat wird in der Sage dem Ritter Wilhelm von Missingdorf zugeschrieben, der um 1464 Herr von Dobra gewesen sein soll.<ref>vgl. [http://www.dataplace.at/dobra4/index.php/about/geschichte Geschichte], Dataplace.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref>
Es handelt sich um eine grausige "Rächersage", in welcher ein gewalttätiger Ehemann dem Jugendfreund seiner treuen Ehefrau, der sie gegen ihren Willen schon mehrmals besucht hat, eine Falle stellt und ihn lebendig bis zum Kopf einmauern und so umkommen lässt. Nachdem er seine Ehefrau damit konfrontiert hat, erdolcht er sie.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 79f.</ref> Diese Tat wird in der Sage dem Ritter Wilhelm von Missingdorf zugeschrieben, der um 1464 Herr von Dobra gewesen sein soll.<ref>vgl. [http://www.dataplace.at/dobra4/index.php/about/geschichte Geschichte], Dataplace.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref>


=== Burg Dobra im "Schwedenkrieg" ===
=== Die List ===
Während des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] soll die Burg Dobra 1645 von den Schweden belagert worden sein. Der Sage nach konnte die die Besatzung der Burg, die Belagerer mit einer List zum Abzug bewegen. Als nur noch ein Stück Vieh vorhanden war, wurde diese mit glühenden Zangen gezwickt, worauf es so laut zu brüllen begann, dass auch die Belagerer dieses Gebrüll mitbekamen. Daraufhin wurde das Tier geschlachtet und mehrere seiner Fleischstücke unter die Belagerer geworfen. Danach glaubten diese, dass in der Burg noch reichlich Vorräte vorhanden waren und zogen unverrichteter Dinge ab.<ref name ="poella"/> Die Belagerungslist, die in dieser Sage angewendet wird, ist allerdings als Motiv weitverbreitet und sehr alt, so findet es sich bereits bei [[w:Ovid|Ovid]].<ref>vgl. Gottfried Kompatscher: ''Volk und Herrscher in der historischen Sage. Zur Mythisierung Friedrichs IV. von Österreich vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart''. (Beiträge zur europäischen Ethnologie und Folklore. Reihe A, Texte und Untersuchungen 4). Verlag P. Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / New York / Paris / Wien, 1995. ISBN 3-631-45877-0. S. 97f.</ref>
Während des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] soll die Burg Dobra 1645 von den Schweden belagert worden sein. Der Sage nach konnte die die Besatzung der Burg, die Belagerer mit einer List zum Abzug bewegen. Als nur noch ein Stück Vieh vorhanden war, wurde diese mit glühenden Zangen gezwickt, worauf es so laut zu brüllen begann, dass auch die Belagerer dieses Gebrüll mitbekamen. Daraufhin wurde das Tier geschlachtet und mehrere seiner Fleischstücke unter die Belagerer geworfen. Danach glaubten diese, dass in der Burg noch reichlich Vorräte vorhanden waren und zogen unverrichteter Dinge ab.<ref name ="poella"/> Die Belagerungslist, die in dieser Sage angewendet wird, ist allerdings als Motiv weitverbreitet und sehr alt, so findet es sich bereits bei [[w:Ovid|Ovid]].<ref>vgl. Gottfried Kompatscher: ''Volk und Herrscher in der historischen Sage. Zur Mythisierung Friedrichs IV. von Österreich vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart''. (Beiträge zur europäischen Ethnologie und Folklore. Reihe A, Texte und Untersuchungen 4). Verlag P. Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / New York / Paris / Wien, 1995. ISBN 3-631-45877-0. S. 97f.</ref>


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