Benutzer:Stefan97/Korrekturbereich: Unterschied zwischen den Versionen

K
Zeile 2: Zeile 2:
[[Datei:BélaKunHacia1922.jpg|mini|200px|Béla Kun (um 1922)]]
[[Datei:BélaKunHacia1922.jpg|mini|200px|Béla Kun (um 1922)]]
[[Datei:Österreich-Ungarns_Ende.png|mini|150px|Endgültige Gebietsabtretungen Ungarns]]
[[Datei:Österreich-Ungarns_Ende.png|mini|150px|Endgültige Gebietsabtretungen Ungarns]]
Nach der Abreise der Kaiserfamilie war für Tamás Erdődy Wien zu einer fremden Stadt geworden, sodass er sich entschloss nach Ungarn zurückzukehren. Dort hatte sich in der Zwischenzeit viel verändert. Einerseits hatten sich schon im Zuge des Zusammenbruches Teile der [[w:Länder der ungarischen Krone|Länder der ungarischen Krone]] von Ungarn losgesagt und sich den neu entstandenen Staaten wie der Tschechoslowakei angeschlossen, andererseits hatten Truppen dieser Staaten Gebiete des ungarischen Teiles der Habsburgermonarchie besetzt und somit militärische Fakten geschaffen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=185}}</ref> Dieser Belastung hielt die noch von Karl eingesetzte Regierung nicht stand. Michael Károlyi, der seit dem 11. Jänner 1919 Präsident der Republik Ungarn war, hatte die Macht an [[w:Béla Kun|Béla Kun]] übergeben, dessen [[w:Räterepublik|Räteregierung]] Banken, Großindustrie, Mietshäuser und größere Betriebe verstaatlichte. Auch Grundbesitzer, die mehr als über 100 [[w:Joch (Einheit)|Joch]] Land besaßen, wurden enteignet. Außerdem fielen in den 133 Tagen des Bestehens der Räteregierung rund 600 Personen dem sogenannten [[w:Roter Terror|Rotem Terror]] zum Opfer, den auch Erdődy in seinen Memoiren erwähnte.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=186}}</ref>   
Nach der Abreise der Kaiserfamilie war für Tamás Erdődy Wien zu einer fremden Stadt geworden, sodass er sich entschloss nach Ungarn zurückzukehren. Dort hatte sich in der Zwischenzeit viel verändert. Einerseits hatten sich schon im Zuge des Zusammenbruches Teile der [[w:Länder der ungarischen Krone|Länder der ungarischen Krone]] von Ungarn losgesagt und sich den neu entstandenen Staaten wie der Tschechoslowakei angeschlossen, andererseits hatten Truppen dieser Staaten Gebiete des ungarischen Teiles der Habsburgermonarchie besetzt und somit militärische Fakten geschaffen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=185}}</ref> Dieser Belastung hielt die noch von Karl eingesetzte Regierung nicht stand. Michael Károlyi, zuerst Ministerpräsident und seit dem 11. Jänner 1919 Präsident der Republik Ungarn war, übertrug die Regierungsverantwortung [[w:Béla Kun|Béla Kun]], dessen [[w:Räterepublik|Räteregierung]] in der Folge Banken, Großindustrie, Mietshäuser und größere Betriebe verstaatlichte. Auch Grundbesitzer, die mehr als über 100 [[w:Joch (Einheit)|Joch]] Land besaßen, wurden enteignet. Außerdem fielen in den 133 Tagen des Bestehens der Räteregierung rund 600 Personen dem sogenannten [[w:Roter Terror|Rotem Terror]] zum Opfer, den auch Erdődy in seinen Memoiren erwähnte.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=186}}</ref>   


Auch für ihn selbst hatte diese neue politische Konstellation massive Konsequenzen. Die Räteregierung enteignete nicht nur Erdődy, sondern sein Haus in Köszeg war von staatlichen Plünderern aufgesucht worden, die wohl auch vor ihm nicht Halt gemacht hätten. Zumindest wurde ihm diese Informationen auf dem Dienstweg als Gendarm zugetragen. Tamás Erdődy hatte sich nämlich als ehemaliger Offizier der Gendarmerie nach seiner Rückkehr nach Ungarn zu dieser gemeldet und war aufgrund der Bestimmungen der Räteregierung als "Gendarm auf Probezeit" aufgenommen worden.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=187}}</ref>   
Auch für ihn selbst hatte diese neue politische Konstellation massive Konsequenzen. Die Räteregierung enteignete nicht nur Erdődy, sondern sein Haus in Köszeg war von staatlichen Plünderern aufgesucht worden, die wohl auch vor ihm nicht Halt gemacht hätten. Zumindest wurde ihm diese Informationen auf dem Dienstweg als Gendarm zugetragen. Tamás Erdődy hatte sich nämlich als ehemaliger Offizier der Gendarmerie nach seiner Rückkehr nach Ungarn zu dieser gemeldet und war aufgrund der Bestimmungen der Räteregierung als "Gendarm auf Probezeit" aufgenommen worden.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=187}}</ref>   
9.493

Bearbeitungen