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==== Hymnen-Eklat in Debrecen 22. Oktober 1918 ==== | ==== Hymnen-Eklat in Debrecen 22. Oktober 1918 ==== | ||
Die Gesamtlage der Monarchie hatte sich im Laufe des Jahres weiter verschlechtert. Die Menschen in der Heimat hungerten, während an der Front es immer öfters zu Disziplinlosigkeiten kam, von denen vor allem tschechische Truppenverbände betroffen waren. Auch die Generalität war sich nicht einig, wie es weitergehen sollte. So forderten Kriegshelden wie die [[w:Generaloberst|Generalobersten]] [[w:Svetozar Boroević von Bojna|Svetozar Boroević von Bojna]] und [[w:Hermann Kövess von Kövesshaza|Hermann Kövess von Kövesshaza]] einen sofortigen Sonderfrieden, sogar der [[w:K.u.k. Stabswesen#Der Generalstab|Generalstabschef]] [[Arthur Arz von Straußenburg]] sprach sich ebenfalls für eine derart radikale Maßnahme aus, während andere Generäle strikt gegen diesen Schritt waren, weil sie Friedensverhandlungen hinter dem Rücken Deutschlands als Verrat ansahen. Für Tamás Erdődy trugen auch "sozialdemokratische [[w:Agitation|Agitatoren]]" wesentlich zu Destabilisierung der Lage bei. Und auch der ungarische Nationalismus wurde immer stärker, während im Gegenzug die Popularität des Kaiserpaares immer mehr sank.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=144 bis 147}}</ref> | Die Gesamtlage der Monarchie hatte sich im Laufe des Jahres weiter verschlechtert. Die Menschen in der Heimat hungerten, während an der Front es immer öfters zu Disziplinlosigkeiten kam, von denen vor allem tschechische Truppenverbände betroffen waren. Auch die Generalität war sich nicht einig, wie es weitergehen sollte. So forderten Kriegshelden wie die [[w:Generaloberst|Generalobersten]] [[w:Svetozar Boroević von Bojna|Svetozar Boroević von Bojna]] und [[w:Hermann Kövess von Kövesshaza|Hermann Kövess von Kövesshaza]] einen sofortigen Sonderfrieden, sogar der [[w:K.u.k. Stabswesen#Der Generalstab|Generalstabschef]] [[w:Arthur Arz von Straußenburg|Arthur Arz von Straußenburg]] sprach sich ebenfalls für eine derart radikale Maßnahme aus, während andere Generäle strikt gegen diesen Schritt waren, weil sie Friedensverhandlungen hinter dem Rücken Deutschlands als Verrat ansahen. Für Tamás Erdődy trugen auch "sozialdemokratische [[w:Agitation|Agitatoren]]" wesentlich zu Destabilisierung der Lage bei. Und auch der ungarische Nationalismus wurde immer stärker, während im Gegenzug die Popularität des Kaiserpaares immer mehr sank.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=144 bis 147}}</ref> | ||
Vor diesem Hintergrund plante Karl eine Dienstreise nach Ungarn, die ihn nach [[w:Debrecen|Debrecen]] und nach Gödöllö führen sollte, und die im Nachhinein betrachtet seine letzte größere Reise als Kaiser darstellte. Um den ungarischen Nationalismus nicht weiter zu provozieren, beauftragte er Tamás Erdődy damit, dass beim Empfang in Debrecen, wo ein Universitätsgebäude eröffnet werden sollte, am Bahnhof eine Musikkapelle des [[w:k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|Honvéd]] stehen sollte, die anstatt der [[w:Österreichische Kaiserhymnen#Volkshymne unter Franz Joseph I. und Karl I.|Kaiserhymne ''"Gott erhalte"'']] die [[w:Himnusz|ungarische Nationalhymne]] spielen sollte. Die Debrecener Garnison hatte Erdődys Telegramm nachweislich bekommen, es aber seiner Ansicht nach bewusst ignoriert und somit vorsätzlich einen Eklat heraufbeschworen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=149}}</ref> | Vor diesem Hintergrund plante Karl eine Dienstreise nach Ungarn, die ihn nach [[w:Debrecen|Debrecen]] und nach Gödöllö führen sollte, und die im Nachhinein betrachtet seine letzte größere Reise als Kaiser darstellte. Um den ungarischen Nationalismus nicht weiter zu provozieren, beauftragte er Tamás Erdődy damit, dass beim Empfang in Debrecen, wo ein Universitätsgebäude eröffnet werden sollte, am Bahnhof eine Musikkapelle des [[w:k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|Honvéd]] stehen sollte, die anstatt der [[w:Österreichische Kaiserhymnen#Volkshymne unter Franz Joseph I. und Karl I.|Kaiserhymne ''"Gott erhalte"'']] die [[w:Himnusz|ungarische Nationalhymne]] spielen sollte. Die Debrecener Garnison hatte Erdődys Telegramm nachweislich bekommen, es aber seiner Ansicht nach bewusst ignoriert und somit vorsätzlich einen Eklat heraufbeschworen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=149}}</ref> |