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[[File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 301 Piber bei Köflach.jpg|thumb|Die spätere Probstei Piber, einst Zentrum der Pfarre Piber, von Georg Matthäus Vischer (1628–1696) aus dem Jahr 1681. Sie wurde um 1414 erbaut, als die Pfarre Piber zur Propstei erhoben worden war. Heute befindet sich an dieser Stelle das Schloss Piber.]] | [[File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 301 Piber bei Köflach.jpg|thumb|Die spätere Probstei Piber, einst Zentrum der Pfarre Piber, von Georg Matthäus Vischer (1628–1696) aus dem Jahr 1681. Sie wurde um 1414 erbaut, als die Pfarre Piber zur Propstei erhoben worden war. Heute befindet sich an dieser Stelle das Schloss Piber.]] | ||
'''Konrad (III.) von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um / vor 1311)<ref group="A">Angaben nach Hinweisen von Annelies Redik. Vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73f.</ref> war Pfarrer von Piber (heute Teil der Gemeinde [[Köflach]]). Seine unrühmliche Amtszeit diente dem Apostolischen Stuhl als | '''Konrad (III.) von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um / vor 1311)<ref group="A">Angaben nach Hinweisen von Annelies Redik. Vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73f.</ref> war Pfarrer von Piber (heute Teil der Gemeinde [[Köflach]]). Seine unrühmliche Amtszeit diente dem Apostolischen Stuhl mehr als ein Jahrhundert als Begründung, um das alleinige Recht für die Neubesetzungen der Pfarre Piber zu beanspruchen. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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== Leben == | == Leben == | ||
Konrad (III.) von Wallsee war im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts Pfarrer von Piber, wobei der Eindruck entsteht, dass die Pfarre für ihm nur eine Versorgung bedeutet haben dürfte. Der genaue Zeitpunkt seiner Einsetzung und deren konkreten Hintergründe sind unbekannt, diese erfolgte nach 1300 und vor dem April 1311. Auch zu Konrads tatsächlichen Wirken als Pfarrer gibt es keine Belege. Urkundlichen Belege, die zumindest seine Einsetzung als Pfarrer von Piber bestätigen, existieren erst seit dem April 1311. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits nicht mehr Pfarrer von Piber. Nach späteren päpstlichen Provisionsbullen ließ Konrad sich innerhalb der gesetzten Jahresfrist weder zum Priester weihen, noch befolgte er jene Bestimmungen, mit denen die Pfründenkumulation eingeschränkt worden war. Nach der Urkunde, mit welcher Abt Heinrich von St. Lambrecht Mitte April 1311 in [[w:Avignon|Avignon]] Friedrich von Glojach, einen Kleriker des Erzbistums Salzburg, als Konrads Nachfolger präsentierte, war die Pfarre zu dieser Zeit wegen eines Mordes vakant. Nach der sprachlichen Formulierung konnte in der historischen Forschung bisher nicht eindeutig entschieden werden, ob Konrad das Mordopfer war oder der für den Mord Verantwortliche.<ref name ="Redik72">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 72</ref> Für die weiteren Besetzungen der Pfarre Piber hatte Konrads Zeit als Pfarrer insofern Folgen, als der Apostolische Stuhl sie in den Jahrzehnten danach mehrmals als Vorwand nutzte, um diese nach eigenen Gutdünken zu entscheiden, wobei die bestehende Rechte des Stiftes St. Lambrecht und des Bistums Gurks ignoriert wurden.<ref name ="Redik73">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73</ref> | Konrad (III.) von Wallsee war im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts Pfarrer von Piber, wobei der Eindruck entsteht, dass die Pfarre für ihm nur eine Versorgung bedeutet haben dürfte. Der genaue Zeitpunkt seiner Einsetzung und deren konkreten Hintergründe sind unbekannt, diese erfolgte nach 1300 und vor dem April 1311. Auch zu Konrads tatsächlichen Wirken als Pfarrer gibt es keine Belege. Urkundlichen Belege, die zumindest seine Einsetzung als Pfarrer von Piber bestätigen, existieren erst seit dem April 1311. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits nicht mehr Pfarrer von Piber. Nach späteren päpstlichen Provisionsbullen ließ Konrad sich innerhalb der gesetzten Jahresfrist weder zum Priester weihen, noch befolgte er jene Bestimmungen, mit denen die Pfründenkumulation eingeschränkt worden war. Nach der Urkunde, mit welcher Abt Heinrich von St. Lambrecht Mitte April 1311 in [[w:Avignon|Avignon]] Friedrich von Glojach, einen Kleriker des Erzbistums Salzburg, als Konrads Nachfolger präsentierte, war die Pfarre zu dieser Zeit wegen eines Mordes vakant. Nach der sprachlichen Formulierung konnte in der historischen Forschung bisher nicht eindeutig entschieden werden, ob Konrad das Mordopfer war oder der für den Mord Verantwortliche.<ref name ="Redik72">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 72</ref> Für die weiteren Besetzungen der Pfarre Piber hatte Konrads Zeit als Pfarrer insofern Folgen, als der Apostolische Stuhl sie in den Jahrzehnten danach mehrmals als Vorwand nutzte, um diese nach eigenen Gutdünken zu entscheiden, wobei die bestehende Rechte des Stiftes St. Lambrecht und des Bistums Gurks weitgehend ignoriert wurden.<ref name ="Redik73">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73</ref> | ||
== Konrad von Wallsee in zeitgenössischen Quellen == | == Konrad von Wallsee in zeitgenössischen Quellen == |
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