Heinrich II. von Görz(-Tirol): Unterschied zwischen den Versionen

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Graf Heinrich (II.) von Görz(-Tirol) dürfte noch zu Lebzeiten seines Vaters seit ca. 1292  mit diesem gemeinsam regiert haben.<ref name ="baum164">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164</ref> Gemeinsam mit seinem Vater kämpfte er zunächst mit dem [[w:Patriarchat von Aquileia|Patriarchen von Aquileia]] gegen die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] und seit 1291 gegen den Patriarchen.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 158f. und S. 161ff.</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich (II.) sollte alle Herrschaftsgebiete jenseits des Plöckenpasses in [[w:Friaul|Friaul]], [[w:Istrien|Istrien]], [[w:Krain|Krain]] und der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] sowie [[Eberstein]] erhalten, sein Halbbruder Albert die Herrschaftsgebiete in Oberkärnten und im [[w:Pustertal|Pustertal]]. Diese Teilung wurde von [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]] am 23. Jänner 1304 bestätigt. Zunächst aber übernahm Heinrich (II.) mit Zustimmung seines Halbbruders Albert für 5 Jahre die alleinige Herrschaft.<ref name ="baum164"/>  
Graf Heinrich (II.) von Görz(-Tirol) dürfte noch zu Lebzeiten seines Vaters seit ca. 1292  mit diesem gemeinsam regiert haben.<ref name ="baum164">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164</ref> Gemeinsam mit seinem Vater kämpfte er zunächst mit dem [[w:Patriarchat von Aquileia|Patriarchen von Aquileia]] gegen die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] und seit 1291 gegen den Patriarchen.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 158f. und S. 161ff.</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich (II.) sollte alle Herrschaftsgebiete jenseits des Plöckenpasses in [[w:Friaul|Friaul]], [[w:Istrien|Istrien]], [[w:Krain|Krain]] und der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] sowie [[Eberstein]] erhalten, sein Halbbruder Albert die Herrschaftsgebiete in Oberkärnten und im [[w:Pustertal|Pustertal]]. Diese Teilung wurde von [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]] am 23. Jänner 1304 bestätigt. Zunächst aber übernahm Heinrich (II.) mit Zustimmung seines Halbbruders Albert für 5 Jahre die alleinige Herrschaft.<ref name ="baum164"/>  


Politisch unterstützte Graf Heinrich [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]] ("''Friedrich den Schönen''") bei der Auseinandersetzung um die [[w:Königreich Böhmen|böhmische Krone]] um 1307, während sein Halbbruder Albert auf der Seite von seinem Cousin [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]] stand. In Einvernehmen mit Herzog Friedrich besetzte Heinrich (II.) 1307 den Pfandbesitz des Herzogs von Kärnten in der [[w:Krain|Mark Krain]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165f.</ref> Um 1318 ernannte ihn König Friedrich zu seinem Generalkapitän in [[w:Friaul|Friaul]]. Es gelang Heinrich außerdem als Vikar in [[w:Treviso|Treviso]] und im benachbarten [[Conegliano]] anerkannt zu werden.<ref name ="Riedmann241">vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Ein heraldisches Zeugnis aus der frühen Habsburgerzeit in Oberitalien?'' Eine Annäherung - aber keine sichere Lösung. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 241</ref>
Politisch unterstützte Graf Heinrich [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]] ("''Friedrich den Schönen''") bei der Auseinandersetzung um die [[w:Königreich Böhmen|böhmische Krone]] um 1307, während sein Halbbruder Albert auf der Seite von seinem Cousin [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]] stand. In Einvernehmen mit Herzog Friedrich besetzte Heinrich (II.) 1307 den Pfandbesitz des Herzogs von Kärnten in der [[w:Krain|Mark Krain]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165f.</ref> Um 1318 ernannte ihn König Friedrich zu seinem Generalkapitän in [[w:Friaul|Friaul]]. Es gelang Heinrich außerdem als Vikar in [[w:Treviso|Treviso]] und im benachbarten [[w:Conegliano|Conegliano]] anerkannt zu werden.<ref name ="Riedmann241">vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Ein heraldisches Zeugnis aus der frühen Habsburgerzeit in Oberitalien?'' Eine Annäherung - aber keine sichere Lösung. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 241</ref>


Heinrich (II.) und Albert (II.) schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von [[Lienz]], in denen auch die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden.<ref name ="baum164"/> Während Heinrich die Stadt [[w:Görz|Görz]] zu seinem Hauptsitz machte, residierte Albert auf Schloss Bruck bei Lienz.
Heinrich (II.) und Albert (II.) schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von [[Lienz]], in denen auch die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden.<ref name ="baum164"/> Während Heinrich die Stadt [[w:Görz|Görz]] zu seinem Hauptsitz machte, residierte Albert auf Schloss Bruck bei Lienz.
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