Dominikanerinnenkloster (Tulln): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Anfänge ===
=== Anfänge ===
Das Tullner Frauenkloster war eine Stiftung von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]. Nach dem Stiftungsbrief ließ er das Kloster anlässlich des Sieges über den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]"[[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) errichten.<ref name ="kamenzin278">vgl. Manuel Kamenzin: ''Wie es einem König gebührt?'' Die Beisetzung Rudolfs I. in Speyer in der Tradition königlicher Grablegen des 13. / 14. Jahrhunderts. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 278</ref> Die Stiftungsurkunde vom 31. August 1280 wurde neben einer Reihe von "Reichsadligen" auch von den Landherren des Herzogtums Österreich, die eine bestimmte Funktion innehatten, bezeugt: dem Marschall [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], dem obersten Landrichter [[w:Otto II. (Haslau)|Otto von Haslau]] († um 1289), dem Kämmerer [[Otto III. von Perchtoldsdorf|Otto von Perchtoldsdorf]], [[Ulrich von Pillichsdorf|Ulrich]] († 1282) und Chunrad (Konrad) von Pillichdorf, dem Schenk [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) und seinem Bruder [[Heinrich VI. von Kuenring|Heinrich (VI.) vom Kuenring]] († um 1286), dem Truchsess Friedrich von Lengenbach, Erchenger von Landser sowie Reinbert und Kadolt von Ebesberg.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref>
Das Tullner Frauenkloster war eine Stiftung von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]. Nach dem Stiftungsbrief ließ er das Kloster anlässlich des Sieges über den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]"[[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> errichten.<ref name ="kamenzin278">vgl. Manuel Kamenzin: ''Wie es einem König gebührt?'' Die Beisetzung Rudolfs I. in Speyer in der Tradition königlicher Grablegen des 13. / 14. Jahrhunderts. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 278</ref> Die Stiftungsurkunde vom 31. August 1280 wurde neben einer Reihe von "Reichsadligen" auch von den Landherren des Herzogtums Österreich, die eine bestimmte Funktion innehatten, bezeugt: dem Marschall [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], dem obersten Landrichter [[w:Otto II. (Haslau)|Otto von Haslau]] († um 1289), dem Kämmerer [[Otto III. von Perchtoldsdorf|Otto von Perchtoldsdorf]], [[Ulrich von Pillichsdorf|Ulrich]] († 1282) und Chunrad (Konrad) von Pillichdorf, dem Schenk [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) und seinem Bruder [[Heinrich VI. von Kuenring|Heinrich (VI.) vom Kuenring]] († um 1286), dem Truchsess Friedrich von Lengenbach, Erchenger von Landser sowie Reinbert und Kadolt von Ebesberg.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> 1290 wurde die Klosterkirche dem "Heiligen Kreuz" geweiht.<ref name ="Wiki"/> [[Konrad von Tulln]] († um 1287/1293), der unter den König Ottokar, König Rudolf und dessen Sohn [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] Landschreiber des Herzogtums Österreich war, widmete nach seinem Eintritt in den Dominikanerorden (1283) dem Tullner Frauenkloster den größten Teil seines Vermögens.<ref name ="Wiki">vgl. {{WiWi|Tullner Kloster}}, abgerufen am 23. August 2021</ref>  


[[Konrad von Tulln]] († um 1287/1293), der unter den König Ottokar, König Rudolf und dessen Sohn [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] Landschreiber des Herzogtums Österreich war, widmete nach seinem Eintritt in den Dominikanerorden (1283) dem Tullner Frauenkloster den größten Teil seines Vermögens.<ref name ="Wiki">vgl. {{WiWi|Tullner Kloster}}, abgerufen am 23. August 2021</ref>
Das Tullner Frauenkloster unterhielt bis ins 16. Jahrhundert gute Beziehungen zum herzoglichen beziehungsweise kaiserlichen Hof. Seine Nonnen rekrutierte es aus dem Landadel und dem gehobenen Bürgertum.  Obwohl als Dominikanerinnenkloster gegründet, führten diese eher das Leben von Stiftsdamen, das auf ein komplementäres Leben in Klausur ausgerichtet war. Ihre Aufgaben waren ausschließlich Gebet und Gottesdienst. Obwohl in der Stadt ansässig, übten sie dort nicht irgendeine Funktion im Rahmen der Seelsorge aus. Seine Einkünfte bezog das Tullner Frauenkloster aus seiner zunächst äußerst umfangreichen Grundherrschaft, die durch Schenkungen und durch die Mitgiften der Nonnen entstanden war.<ref name ="Geyer15">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 15</ref>
 
1290 wurde die Klosterkirche dem "Heiligen Kreuz" geweiht.<ref name ="Wiki"/>


=== Das Tullner Frauenkloster im Mittelalter und in der Neuzeit ===
=== Das Tullner Frauenkloster im Mittelalter und in der Neuzeit ===
1491, 1626 und 1752 wurde es von mehreren Bränden heimgesucht.<ref name ="Wiki"/>
Das Tullner Frauenkloster überstand im Gegensatz zu vielen anderen Frauenklöstern die Wirren der Reformationszeit.<ref name ="Wiki"/> Allerdings gingen ihm in dieser Zeit viele Besitzungen verloren, und auch die ursprünglich guten Beziehungen zum Hof der Habsburger kühlten ab. <ref name ="Geyer15">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 15</ref> 1491, 1626 und 1752 wurde das Kloster von mehreren Bränden heimgesucht.<ref name ="Wiki"/> Besonders verheerende Auswirkungen hatte der Brand von 1752, bei dem das Kloster und die Kirche zerstört wurden. Der Wiederaufbau hatte zur Folge, dass sich das Kloster erheblich verschuldete.<ref name ="Geyer15"/> 1782 wurde es von Kaiser Joseph II. zunächst in ein Ursulinenkloster umgewandelt, 1785 aber dann aufgehoben.<ref name ="Wiki"/>
Das Tullner Frauenkloster überstand die Wirren der Reformationszeit.<ref name ="Wiki"/>  
 
1782 wurde es von Kaiser Joseph II. zunächst in ein Ursulinenkloster umgewandelt, 1785 aber dann aufgehoben.<ref name ="Wiki"/>


=== Das Tullner Frauenkloster nach der Aufhebung ===
=== Das Tullner Frauenkloster nach der Aufhebung ===
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