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== „Zum stoanern Wirt“ in den Steinbrüchen == | == „Zum stoanern Wirt“ in den Steinbrüchen == | ||
Josef Wolf schrieb dazu (auszugsweise). Oft waren in den Steinbrüchen über 300 Arbeiter beschäftigt, und doch kamen die Kaisersteinbrucher Steinmetzen mit der Lieferung des in Wien und auch anderswo sehr begehrten [[w:Kaiserstein (Gestein)|„Kaisersteines“]] nicht so recht nach. So ergab es sich, dass sich viele, mit Bewilligung ihrer Meister, in den von der Ortschaft weiter weg entlegenen Steinbrüchen kleine Häuschen bauten, mit einem kleinen Blumengärtlein und einem kleinen Stall für einige Ziegen, Hühner und Kaninchen. Diese Wohnstätten waren meist mehr als eine halbe Gehstunde von der Ortschaft entfernt, vier und auch mehr Familien, also 20-30 Personen wohnten dort. An Wochentagen wimmelte es sowieso von beschäftigten Arbeitern, am Sonntag gab es häufig Besuch von auswärts. | Josef Wolf schrieb dazu (auszugsweise). Oft waren in den Steinbrüchen über 300 Arbeiter beschäftigt, und doch kamen die Kaisersteinbrucher Steinmetzen mit der Lieferung des in Wien und auch anderswo sehr begehrten [[w:Kaiserstein (Gestein)|„Kaisersteines“]] nicht so recht nach. So ergab es sich, dass sich viele, mit Bewilligung ihrer Meister, in den von der Ortschaft weiter weg entlegenen Steinbrüchen kleine Häuschen bauten, mit einem kleinen Blumengärtlein und einem kleinen Stall für einige Ziegen, Hühner und Kaninchen. Diese Wohnstätten waren meist mehr als eine halbe Gehstunde von der Ortschaft entfernt, vier und auch mehr Familien, also 20-30 Personen wohnten dort. An Wochentagen wimmelte es sowieso von beschäftigten Arbeitern, am Sonntag gab es häufig Besuch von auswärts. | ||
[[File:Grab Grössing.JPG|mini|hochkant=0.6|[[w:Friedhof Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Friedhof]], Grabstein Grössing, Katharina † 1851, Anton † 1892]] | |||
[[Datei:Königshof Gasthaus.jpg|mini|hochkant=1.4|Gasthof der Herrschaft in Königshof „ZUM HEILIGEN KREUZ“]] | |||
[[Datei:Grab Niklasch.jpg|mini|hochkant=0.6|Friedhof Kaisersteinbruch, Grab Niklasch, Gastwirt]] | |||
* Die Steinmetzmeister sahen diese kleinen Ansiedlungen in den Steinbrüchen sehr gern, denn so konnten sie ihre schweren Werkzeuge, Wagen, alles andere, stehen lassen und ersparten sich viel Zeit und Mühe. Die Herrschaft Königshof und auch die ungarischen Behörden sahen das freilich anders. | * Die Steinmetzmeister sahen diese kleinen Ansiedlungen in den Steinbrüchen sehr gern, denn so konnten sie ihre schweren Werkzeuge, Wagen, alles andere, stehen lassen und ersparten sich viel Zeit und Mühe. Die Herrschaft Königshof und auch die ungarischen Behörden sahen das freilich anders. | ||
An Sonn- und Feiertagen ging es in diesen kleinen Steinbruch-Ansiedlungen meist lustig zu. (schreibt Wolf). Unter schattigen Waldbäumen wurden selbstgezimmerte Tische und Bänke aufgestellt, gesungen und getrunken, auf dem festgetretenen Waldboden auch getanzt... Bei einem der Steinbrüche, wo beachtliche Mengen großer Steinquader und Steinplatten lagerten, wurden diese von den Steinmetzen als Tische und Bänke benützt. In einer hohlen Steinwand wurde der Wein und auch das Weingeschirr aufbewahrt und auf einer langgestreckten Felsenplatte sogar eine Kegelbahn errichtet. Dieser Platz wurde von der Bevölkerung '''„Zum stoanern Wirt“''' benannt. So konnte damals, trotz der zwölf- und mehrstündigen schweren, mühevollen Arbeit, so manche frohe, erhebende und Freuden spendende Stunde erlebt werden. | An Sonn- und Feiertagen ging es in diesen kleinen Steinbruch-Ansiedlungen meist lustig zu. (schreibt Wolf). Unter schattigen Waldbäumen wurden selbstgezimmerte Tische und Bänke aufgestellt, gesungen und getrunken, auf dem festgetretenen Waldboden auch getanzt... Bei einem der Steinbrüche, wo beachtliche Mengen großer Steinquader und Steinplatten lagerten, wurden diese von den Steinmetzen als Tische und Bänke benützt. In einer hohlen Steinwand wurde der Wein und auch das Weingeschirr aufbewahrt und auf einer langgestreckten Felsenplatte sogar eine Kegelbahn errichtet. Dieser Platz wurde von der Bevölkerung '''„Zum stoanern Wirt“''' benannt. So konnte damals, trotz der zwölf- und mehrstündigen schweren, mühevollen Arbeit, so manche frohe, erhebende und Freuden spendende Stunde erlebt werden. | ||
== Gasthof der Herrschaft in Königshof == | == Gasthof der Herrschaft in Königshof == | ||
==== Martin Lorenz (1800–1855) ==== | ==== Martin Lorenz (1800–1855) ==== | ||
Herrschaftlicher Wirt, verheiratet mit Magdalena. † 31. März 1855 mit 55 Jahren. | Herrschaftlicher Wirt, verheiratet mit Magdalena. † 31. März 1855 mit 55 Jahren. | ||
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{{Zitat|Aber wenn einmal das Gebiet wieder österreichischer Besitz wird, dann wird darauf nicht mehr geschossen und exerziert werden. Dafür werden die Kaisersteinbrucher sorgen!|Leopoldine Niklasch in der Arbeiterzeitung vom 8. April 1951}} | {{Zitat|Aber wenn einmal das Gebiet wieder österreichischer Besitz wird, dann wird darauf nicht mehr geschossen und exerziert werden. Dafür werden die Kaisersteinbrucher sorgen!|Leopoldine Niklasch in der Arbeiterzeitung vom 8. April 1951}} | ||
==== Johann Niklasch ==== | ==== Johann Niklasch (1884–1952)==== | ||
Gastwirt in Kaisersteinbruch, 1889 zu [[Höflein (Niederösterreich)|Höflein]], im [[Bezirk Bruck an der Leitha]] geboren, ehelichte 1918 in [[Wien]], Pfarre [[Rudolfsheim]], die Kaisersteinbrucherin Leopoldine Fischer. | Gastwirt in Kaisersteinbruch, 1889 zu [[Höflein (Niederösterreich)|Höflein]], im [[Bezirk Bruck an der Leitha]] geboren, ehelichte 1918 in [[Wien]], Pfarre [[Rudolfsheim]], die Kaisersteinbrucherin Leopoldine Fischer (1893–1986). | ||
==== Eduard Fischer (1921–1991) ==== | ==== Eduard Fischer (1921–1991) ==== |
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