Rüdiger Ölhafen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rüdiger Ölhafen''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor dem 14. Jänner 1424<ref group="A">Angabe bei [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, S. 358</ref>) war einer der öffentlichen Notare der herzoglichen Kanzlei der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] im 14. und 15. Jahrhundert.
[[File:Pfarrkirche St Ruprecht.jpg|thumb|Die Kirche St Ruprecht in Bruck an der Mur - heute. Im 15. Jahrhundert war sie die Pfarrkirche von Bruck, der wichtigsten Pfarre von Rüdiger Ölhafen]]
'''Rüdiger Ölhafen''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1422 und vor dem 14. Jänner 1424)<ref>Vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, S. 358 und 363</ref> war Pfarrer von [[St. Lorenzen im Mürztal]] und später von [[Bruck an der Mur]]. Außerdem war er einer der wichtigsten Schreiber der herzoglichen Kanzlei der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] des 14. und 15. Jahrhunderts.


==Herkunft und Familie==
==Herkunft und Familie==
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== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Im Herbst 1389 immatrikulierte Rüdiger Ölhafen er zum Beispiel an der [[Universität Wien|Wiener Universität]]. Ob er dort einen akademischen Grad erwarb, ist nicht bekannt.<ref name="lackner360> Etwa zu dieser Zeit dürfte er in den Besitz der im Eisacktal gelegenen Pfarre von [[w:Villanders|Villanders]] (heutiges [[w:Italien|Italien]]) gelangt sein, die damals dem [[w:Hochstift Trient|Hochstift Trient]] gehörte. Er tauschte sie 1397 gegen die damals im [[Herzogtum Steier]] gelegene Pfarre von [[St. Lorenzen im Mürztal]]. Um 1403 gehörten ihm auch eine Chorherrenstelle des Großmünsters in Zürich und eine Domherrenstelle des [[w:Hochstift Brixen|Hochstiftes Brixen]]. Als [[w:Konrad von Hebenstreit|Konrad Hebenstreit]] [[w:Diözese Gurk-Klagenfurt|Bischof von Gurk]] wurde, trat Rüdiger Ölhafen seine Nachfolge in der reichen Pfarre von [[Bruck an der Mur]] (päpstliche Bestätigung im März 1403) an.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360 und S. 362</ref>  
Im Herbst 1389 immatrikulierte Rüdiger Ölhafen er zum Beispiel an der [[Universität Wien|Wiener Universität]]. Ob er dort einen akademischen Grad erwarb, ist nicht bekannt.<ref name="lackner360> Etwa zu dieser Zeit dürfte er in den Besitz der im Eisacktal gelegenen Pfarre von [[w:Villanders|Villanders]] (heutiges [[w:Italien|Italien]]) gelangt sein, die damals dem [[w:Hochstift Trient|Hochstift Trient]] gehörte. Er tauschte sie 1397 gegen die damals im [[Herzogtum Steier]] gelegene Pfarre St. Lorenzen im Mürztal. Um 1403 gehörten ihm auch eine Chorherrenstelle des Großmünsters in Zürich und eine Domherrenstelle des [[w:Hochstift Brixen|Hochstiftes Brixen]]. Als [[w:Konrad von Hebenstreit|Konrad Hebenstreit]] [[w:Diözese Gurk-Klagenfurt|Bischof von Gurk]] wurde, trat Rüdiger Ölhafen seine Nachfolge in der reichen Pfarre Bruck an der Mur an. Im März 1403 erhielt er die dafür notwendige päpstliche Bestätigung.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360 und S. 362</ref>  


Rüdiger Ölhafen dürfte außerdem der Reichsstadt Zürich lebenslang verbunden gewesen sein, wo er in den Steuerbüchern für die Jahre 1408, 1412 und 1417 als Besitzer des Hauses "ze der Leitern" nachgewiesen ist.<ref name="lackner358/> Nach diesen muss er vor 1426 gestorben sein. 1422 ist er letztmals urkundlich belegt, am 14. Jänner 1424 zudem ist erstmals Hartung Molitoris als Pfarrer von Bruck an der Mur genannt.<ref name="lackner363mFn317>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 363, mit Fußnote 317</ref>
Rüdiger Ölhafen dürfte außerdem, wie auch der Besitz der Chorherrenstelle des Großmünsters zeigt, seiner Heimatstadt Zürich lebenslang verbunden gewesen sein. Dort ist er in den städtischen Steuerbüchern für die Jahre 1408, 1412 und 1417 als Besitzer des Hauses "ze der Leitern" nachgewiesen.<ref name="lackner358/> Nach Steuerbüchern muss er vor 1426 gestorben sein. 1422 ist er letztmals urkundlich belegt, am 14. Jänner 1424 wird erstmals Hartung Molitoris als Pfarrer von Bruck an der Mur genannt.<ref name="lackner363mFn317>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 363, mit Fußnote 317</ref>


== Erinnerungen an Rüdiger Ölhafen ==
== Erinnerungen an Rüdiger Ölhafen ==
Als Pfarrer von Bruck an der Mur ließ Rüdiger Ölhafen die Kirche St. Ruprecht aus- und umbauen, womit er sich ein bleibendes Denkmal setzte. Der Langchor dieser Kirche wurde auf seine Initiative hin geschaffen, ebenso die Fresken an der Westwand des Chors, welche eine beeindruckende Darstellung des Weltgerichtes bieten. Drei kopflose Figuren auf der Wand daneben sind Darstellungen der drei Stadtheiligen von Zürich: Exuperantius, Felix und Regula da, ein Verweis auf den Herkunftsort von Rüdiger Ölhafen. Zudem hat sich dieser auch auch als Bauherr mit zwei repräsentativen Inschriften verewigen lassen. Auf dem Gewölbeschlussstein des Chors findet sich sein Wappen.<ref name="lackner362>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 362</ref>
Als Pfarrer von Bruck an der Mur ließ Rüdiger Ölhafen die [[w:St. Ruprecht (Bruck an der Mur)|Friedhofskirche St. Ruprecht]], die damals die Pfarrkirche von Bruck war, aus- und umbauen, womit er sich ein bleibendes Denkmal setzte. Der Langchor dieser Kirche wurde auf seine Initiative hin geschaffen, ebenso die Fresken an der Westwand des Chors, welche eine beeindruckende Darstellung des Weltgerichtes bieten. Drei kopflose Figuren auf der Südwand stellen die drei Stadtheiligen von Zürich: St. Regula, St. Felix und St. Exuperantius da, ein Verweis auf den Herkunftsort von Rüdiger Ölhafen. Zudem hat sich dieser auch auch als Bauherr mit zwei repräsentativen Inschriften verewigen lassen. Auf dem Gewölbeschlussstein des Chors findet sich sein Wappen.<ref name="lackner362>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 362</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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