Kreuzweg Heiligenkreuz im Wienerwald: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{inuse}}
{{inuse}}
 
[[File:Heiligenkreuz - Kreuzweg um 1800.jpg|thumb|Heiligenkreuz - Kreuzweg um 1800|alternativtext=|400x400px]]Der '''Kreuzweg''' '''Heiligenkreuz''' befindet sich am [[w:Kalvarienberg|Kalvarienberg]], einer Anhöhe entlang der Straße Richtung [[Gaaden]] im Ort [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz im Wienerwald]], zählt zu den schönsten Kreuzweganlagen nördlich der Alpen und entstand in der [[w:Barockzeit|Barockzeit]].
Der '''Heiligenkreuzer Kreuzweg''' befindet sich am [[w:Kalvarienberg|Kalvarienberg]], einer Anhöhe entlang der Straße Richtung [[Gaaden]] im Ort [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz im Wienerwald]], zählt zu den schönsten Kreuzweganlagen nördlich der Alpen und entstand in der [[w:Barockzeit|Barockzeit]].


==Chronik==
==Chronik==
Zeile 8: Zeile 7:
In Erinnerung an die [[w:Jerusalem|Jerusalemer]] Pilgerreise des Heiligenkreuzer-Abtes Robert Leeb wurde auf dessen Wunsch,  in den Jahren 1731 bis 1748  der Neubau von 13 prachtvollen barocken Kreuzwegkapellen und der Hauptkapelle als 12. Kreuzwegstation in Auftrag gegeben. Die Baugenehmigung lieferte dazu der damalige Papst Klemens XII.. Vorerst nur durch 14 Kreuze gekennzeichnet, wurde der Kreuzweg durch [[w:Franziskanische Orden|Franziskaner]] Patres 1731 eingeweiht. Der weitere Ausbau erfolgte in den nachfolgenden Jahren. Als Architekt fungierte niemand geringerer als der Wiener Architekt [[w:Franz Anton Pilgram|Franz Anton Pilgram]], einem Schüler des berühmten Barockarchitekten [[w:Johann Lucas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]]. Die Maurerarbeiten wurden vom Heiligenkreuzer Maurermeister Josef Frauenschuh durchgeführt. Dieser erhielt für seine Dienste vom Abt Robert Leeb die Berechtigung, sich ein kleines Haus neben der 13. Kreuzwegkapelle (Heiligenkreuz Nr. 5) zu errichten, dessen Bau 1741 erfolgte und das in den späten 1950er Jahren wegen Baufälligkeit wieder abgerissen wurde.  
In Erinnerung an die [[w:Jerusalem|Jerusalemer]] Pilgerreise des Heiligenkreuzer-Abtes Robert Leeb wurde auf dessen Wunsch,  in den Jahren 1731 bis 1748  der Neubau von 13 prachtvollen barocken Kreuzwegkapellen und der Hauptkapelle als 12. Kreuzwegstation in Auftrag gegeben. Die Baugenehmigung lieferte dazu der damalige Papst Klemens XII.. Vorerst nur durch 14 Kreuze gekennzeichnet, wurde der Kreuzweg durch [[w:Franziskanische Orden|Franziskaner]] Patres 1731 eingeweiht. Der weitere Ausbau erfolgte in den nachfolgenden Jahren. Als Architekt fungierte niemand geringerer als der Wiener Architekt [[w:Franz Anton Pilgram|Franz Anton Pilgram]], einem Schüler des berühmten Barockarchitekten [[w:Johann Lucas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]]. Die Maurerarbeiten wurden vom Heiligenkreuzer Maurermeister Josef Frauenschuh durchgeführt. Dieser erhielt für seine Dienste vom Abt Robert Leeb die Berechtigung, sich ein kleines Haus neben der 13. Kreuzwegkapelle (Heiligenkreuz Nr. 5) zu errichten, dessen Bau 1741 erfolgte und das in den späten 1950er Jahren wegen Baufälligkeit wieder abgerissen wurde.  


Die Holzreliefs in den einzelnen Kreuzwegkapellen stammen vom Laienbruder Lukas Troger und die 37 Sandsteinfiguren wurden vom Bildhauer Josef Schnitzer, unter der künstlerischen Leitung des berühmten Barockbildhauers und [[w:Familiare|Familiars]] des Stiftes Heiligenkreuz [[w:Giovanni Giuliani|Giovanni Giuliani]], gefertigt. Von Giuliani selbst stammt der Christuskorpus unterhalb der 12. Kreuzwegstation, der nach Restaurierungsarbeiten 1974 durch eine Kopie ersetzt und im ''Gotischen Hallenchor'' der Stiftskirche aufgestellt wurde. Die [[w:Fresko|Deckenfresken]] der Kapellen und der auf Leinwand gemalte Reliefhintergrund fertigte der Laienbruder Matthias Gunser, der ein Schüler des Barockmalers [[w:Martino Altomonte|Martino Altomonte]] war. Wegen Setzungsschäden wurde die Hauptkapelle (12. Kreuzwegstaion) anno 1885 zum großen Teil abgetragen und durch den Architekten [[w:Dominik Avanzo|Dominik Avanzo]] neu errichtet. Dabei wurde das ehemalige Deckenfresko des Matthias Gunser vom Maler Weigand abgenommen und gänzlich neu gemalt.
Die Holzreliefs in den einzelnen Kreuzwegkapellen stammen vom Laienbruder Lukas Troger und die 37 Sandsteinfiguren wurden vom Bildhauer Josef Schnitzer, unter der künstlerischen Leitung des berühmten Barockbildhauers und [[w:Familiare|Familiars]] des Stiftes Heiligenkreuz [[w:Giovanni Giuliani|Giovanni Giuliani]], gefertigt. Von Giuliani selbst stammt der Christuskorpus unterhalb der 12. Kreuzwegstation, der nach Restaurierungsarbeiten 1974 durch eine Kopie ersetzt und im ''Gotischen Hallenchor'' der Stiftskirche aufgestellt wurde. Die [[w:Fresko|Deckenfresken]] der Kapellen und der auf Leinwand gemalte Reliefhintergrund fertigte der Laienbruder Matthias Gunser, der ein Schüler des Barockmalers [[w:Martino Altomonte|Martino Altomonte]] war. Wegen Setzungsschäden wurde die Hauptkapelle (12. Kreuzwegstation) anno 1885 zum großen Teil abgetragen und durch den Architekten [[w:Dominik Avanzo|Dominik Avanzo]] neu errichtet. Dabei wurde das ehemalige Deckenfresko des Matthias Gunser vom Maler Weigand abgenommen und gänzlich neu gemalt.


In den Jahren 1988 bis 1993 erfolgte eine umfassende Restaurierung aller Kreuzwegstationen, durch die Stiftsmaurer Josef Steiner und Walter Neulinger. Die Eingänge der kleinen Kapellen wurden durch den stiftlichen Schlosser Alfred Maschla mit schmiedeeisernen Gittertüren versehen, um möglichen Vandalenakten Einhalt zu gebieten. Die Kapellendächer wurden mit Holzschindeln neu eingedeckt und der ursprüngliche schönbrunnergelbe Anstrich durch eine rosa Färbelung ersetzt.
In den Jahren 1988 bis 1993 erfolgte eine umfassende Restaurierung aller Kreuzwegstationen, durch die Stiftsmaurer Josef Steiner und Walter Neulinger. Die Eingänge der kleinen Kapellen wurden durch den stiftlichen Schlosser Alfred Maschla mit schmiedeeisernen Gittertüren versehen, um möglichen Vandalenakten Einhalt zu gebieten. Die Kapellendächer wurden mit Holzschindeln neu eingedeckt und der ursprüngliche schönbrunnergelbe Anstrich durch eine rosa Färbelung ersetzt.


Nach dem Abriss des Paur-Hauses ([[Heiligenkreuz Nr. 3]]) im Jahre 2005 erfolgte 2006 die bisher letzte Umgestaltung durch die Versetzung der Intentionskapelle, die sich ursprünglich rechts vom Wiener Tor befand, in einem Stück auf die linke Seite desselben versetzt.
Nach dem Abriss des Paur-Hauses ([[Heiligenkreuz Nr. 3]]) im Jahre 2005 erfolgte 2006 die bisher letzte Umgestaltung durch die Versetzung der Intentionskapelle, die sich ursprünglich rechts vom Wiener Tor befand, in einem Stück auf die linke Seite desselben versetzt.<gallery>
Datei:Heiligenkreuz - Kreuzweg um 1880.jpg
Datei:Der Calvarienberg in Heiligenkreuz - Stich von Johannes Raphael Wehle und A. Paar 1878-79.jpg
Datei:Heiligenkreuz Kalvarienberg 20191012 03.jpg
Datei:Heiligenkreuz Kalvarienberg 20191012 02.jpg
Datei:Heiligenkreuz 7951.jpg
</gallery>


==Literatur==
==Literatur==
Zeile 20: Zeile 25:
==Weblinks==
==Weblinks==
{{Commonscat|Stift Heiligenkreuz - Calvary}}
{{Commonscat|Stift Heiligenkreuz - Calvary}}
[[Kategorie:Kreuzweg]]
[[Kategorie:Kalvarienberg]]
[[Kategorie:Heiligenkreuz (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Stift Heiligenkreuz]]
[[Kategorie:Denkmal in Niederösterreich]]
7.834

Bearbeitungen