De Jong Schokoladenfabrik - Tribuswinkel: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 26. Mai 1881 berichtete die ''Morgenpost'', dass Georg Hansy verschollen sei<ref>{{ANNO|mop|26|05|1881|4|Verschollen|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>. Wie sich wenige Monate später im September d. J. herausstellte, hatte Georg Hansy unter falschen Namen in einem [[w:Stuttgart|Stuttgarter]] Gasthof in [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] Quartier bezogen und sich anschließend das Leben genommen<ref>{{ANNO|nfp|27|09|1881|6|Selbstmord eines Wieners in der Fremde|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref><ref>{{ANNO|vtl|03|10|1881|3|Selbstmord eines Wieners in Stuttgart|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.  
Am 26. Mai 1881 berichtete die ''Morgenpost'', dass Georg Hansy verschollen sei<ref>{{ANNO|mop|26|05|1881|4|Verschollen|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>. Wie sich wenige Monate später im September d. J. herausstellte, hatte Georg Hansy unter falschen Namen in einem [[w:Stuttgart|Stuttgarter]] Gasthof in [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] Quartier bezogen und sich anschließend das Leben genommen<ref>{{ANNO|nfp|27|09|1881|6|Selbstmord eines Wieners in der Fremde|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref><ref>{{ANNO|vtl|03|10|1881|3|Selbstmord eines Wieners in Stuttgart|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.  


Die Mühle dürfte anschließend von den Erben an Alois Leitner verpachtet worden sein, was ein Inserat in der Wiener Landwirtschaftszeitung vom April 1888 beweist, denn darin bietet Leitner unter dieser Adresse ägyptische Kaffeegerste zum Verkauf an<ref>{{ANNO|wlz|07|04|1888|8|Wo sind zu haben?|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>. Im Mai desselben Jahres erschien im Badener Bezirksblatt ein Inserat, worin Leitner zwei Wohnungen mit Gartenbenützung und Stallungen für Pferde in seiner Kunstmühle anbot<ref>{{ANNO|bbb|19|05|1888|9|Zwei schöne Wohnungen|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>.
Wenige Jahre später, 1884, wurde die Mühle an den Müllermeister Alexander Raab<ref>{{ANNO|wrz|11|07|1884|17|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Alexander_Raab}}</ref><ref>Laut Recherche Brigitte Rieser</ref>, Mitglied der Müllerdynastie Raab aus Wien-Gumpendorf, verpachtet und 1887 endgültig an Alois Leitner verkauft<ref>{{ANNO|bbb|19|11|1887|4|Geschäfts Uebernahme|HERVORHEBUNG=Alois_L_e_i_t_n_e_r}}</ref>. Wie der ''Wiener Landwirtschaftszeitung'' vom April 1888 zu entnehmen ist, bot Leitner unter dieser Adresse ägyptische Kaffeegerste zum Verkauf an<ref>{{ANNO|wlz|07|04|1888|8|Wo sind zu haben?|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>. Im Mai desselben Jahres erschien im Badener Bezirksblatt ein Inserat, in dem Leitner zwei Wohnungen mit Gartenbenützung und Stallungen für Pferde in seiner Kunstmühle anbot<ref>{{ANNO|bbb|19|05|1888|9|Zwei schöne Wohnungen|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>.  


Anno 1889 kam dann das „Aus“ für die [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]], denn am 9. Februar brannte die ''Hansy’sche Walzmühle'' ab<ref>{{ANNO|apr|09|02|1889|14|Fabrikfeuer|HERVORHEBUNG=Fabrikfeuer}}</ref> und 1897 erfolgte die rechtliche Löschung der „Firma Georg Hansy“ im Firmenbuch<ref>{{ANNO|wrz|21|12|1897|23|Firma Protokollierunegn|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.
Anno 1889 kam dann das „Aus“ für die [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]], denn am 9. Februar brannte die ''Hansy’sche Walzmühle'' ab<ref>{{ANNO|apr|09|02|1889|14|Fabrikfeuer|HERVORHEBUNG=Fabrikfeuer}}</ref> und 1897 erfolgte die rechtliche Löschung der „Firma Georg Hansy“ im Firmenbuch<ref>{{ANNO|wrz|21|12|1897|23|Firma Protokollierunegn|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.


==De Jong Schokoladenfabrik==
==De Jong Schokoladenfabrik==
Im Jahre 1905 begannen neue Zeiten in der abgebrannten Mühle. Der holländische Schokoladenhersteller ''De Erve H. de Jong'' kauft die abgebrannte Mühlenruine und errichtet an deren Stelle eine Schokoladenfabrik als Zweitbetrieb zu seiner im holländischen Wormerveer bereits bestehenden Schokoladenfabrikation, welche er 1906 ins Handelsregister eintragen ließ<ref>{{ANNO|nfp|05|08|1906|40|Eingetragen wurden nachstehende Firmen|HERVORHEBUNG=de_Jong}}</ref>. ''De Jong'' produzierte in Tribuswinkel Schokolade, holländischen Kakao sowie Halbfabrikate und zählte auch zu den [[w:k.u.k. Hoflieferant|k. u. k. Hoflieferanten]]. Nach vielen Jahrzehnten der Schokoladenfabrikation erfolgte 1968 der Verkauf der Produktionsstätte an die Wiener Firma Knäbchen, die an diesem Standort nur mehr Schokostreusel herstellte. Zehn Jahre später wurde auch diese Erzeugung eingestellt und das Werk gänzlich geschlossen.  
Im Jahre 1905 begannen neue Zeiten in der abgebrannten Mühle. Der holländische Schokoladenhersteller ''De Erve H. de Jong'' kauft die abgebrannte Mühlenruine und errichtet an deren Stelle eine Schokoladenfabrik als Zweitbetrieb zu seiner im holländischen Wormerveer bereits bestehenden Schokoladenfabrikation, welche er 1906 ins Handelsregister eintragen ließ<ref>{{ANNO|nfp|05|08|1906|40|Eingetragen wurden nachstehende Firmen|HERVORHEBUNG=de_Jong}}</ref>. ''De Jong'' produzierte in Tribuswinkel Schokolade, holländischen Kakao sowie Halbfabrikate und zählte auch zu den [[w:k.u.k. Hoflieferant|k. u. k. Hoflieferanten]]. Nach vielen Jahrzehnten der Schokoladenfabrikation erfolgte 1968 der Verkauf der Produktionsstätte an die Wiener Firma Knäbchen, die an diesem Standort nur mehr Schokostreusel herstellte. Zehn Jahre später, im Jahr 1978, war auch diese Produktion zu Ende und das Werk wurde vollständig stillgelegt.  
==Nachnutzung==
==Nachnutzung==
In den Folgejahren wurde die Betriebstätte an einen Kunststoffproduzenten vermietet und als dieser 1997 seinen Standort verlegte, war die Liegenschaft in einem sehr desolaten Zustand und dem gänzlichen Verfall preisgegeben. Anno 2000 erwarb Martin Foltin den Gebäudekomplex und renovierte das alte Gemäuer. Im selben Jahr richtete Kurt Foltin in den Lagerhallen des Gebäudes seinen Malerbetrieb ein und Christine Foltin eröffnete darinnen ihr Fußpflegestudio. Zwei Jahre später erfolgte im Gebäudekomplex die Eröffnung des Tanzstudios ''Let’s Dance'' sowie die Gründung des ''Club Culinarium'' und 2003  eröffnete die Firma TEK-Strahltechnik unter Klaus Foltin darin ihre Pforten. Die bislang letzte Veränderung erfolgte 2006, indem Martin Foltin Seminar- und Veranstaltungsräume darinnen einrichtete.
In den Folgejahren wurde die Betriebstätte an einen Kunststoffproduzenten vermietet und als dieser 1997 seinen Standort verlegte, war die Liegenschaft in einem sehr desolaten Zustand und dem gänzlichen Verfall preisgegeben. Anno 2000 erwarb Martin Foltin den Gebäudekomplex und renovierte das alte Gemäuer. Im selben Jahr richtete Kurt Foltin in den Lagerhallen des Gebäudes seinen Malerbetrieb ein und Christine Foltin eröffnete darinnen ihr Fußpflegestudio. Zwei Jahre später erfolgte im Gebäudekomplex die Eröffnung des Tanzstudios ''Let’s Dance'' sowie die Gründung des ''Club Culinarium'' und 2003  eröffnete die Firma TEK-Strahltechnik unter Klaus Foltin darin ihre Pforten. Die bislang letzte Veränderung erfolgte 2006, indem Martin Foltin Seminar- und Veranstaltungsräume darinnen einrichtete.
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==Weblinks==
==Weblinks==
*{{Commonscat|De Jong cacao}}
{{Commonscat|De Jong cacao}}
 
*Robert Rieger: In meinbezirk.at: "''[https://www.meinbezirk.at/baden/c-regionauten-community/damals-und-heute-tribuswinkel-holland-de-jong-cacao-fabrik-noe-1930-2020_a4104378 Damals und Heute: Tribuswinkel/ Holland- De Jong Cacao Fabrik Niederösterreich 1930 - 2020]''"  Bezirksblätter 14. Juni 2020
*Robert Rieger: In meinbezirk.at: "''[https://www.meinbezirk.at/baden/c-regionauten-community/damals-und-heute-tribuswinkel-holland-de-jong-cacao-fabrik-noe-1930-2020_a4104378 Damals und Heute: Tribuswinkel/ Holland- De Jong Cacao Fabrik Niederösterreich 1930 - 2020]''"  Bezirksblätter 14. Juni 2020
*Lindenhof Tribuswinkel > [http://www.lindenhof-foltin.at/historie-impressionen/historie/lindenhof-historie.html Webseite]
*Lindenhof Tribuswinkel > [http://www.lindenhof-foltin.at/historie-impressionen/historie/lindenhof-historie.html Webseite]


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