Josef Manner: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Manner kam zur Zeit Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph I.]] im Jahre 1865 als Sohn des Gastwirtes und Fleischhauers Mathias Manner<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/08-mariatreu/02-12/?pg=219 Wien VIII., Pfarre Maria Treu – Trauungsbuch 1859-1864 (fol.216)] Mathias Manner </ref>, geboren in Weidental in der [[w:Oberpfalz|Oberpfalz]] und dessen Gattin Katharina geb. Schedling, Tochter eines Wiener [[w:Drechsler|Drechsler's]], in der Wiener Himmelpfortgasse Nr. 10 zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-118/?pg=438 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1860-1865 (fol.430)] Josef Manner</ref>. Nach seinem Schulbesuch absolvierte Manner bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann  die Kaufmannslehre in [[Oberösterreich|oberösterreichischen]] [[Perg]]<ref name=":0">Zeitung: Mein Bezirk > [https://www.meinbezirk.at/perg/c-lokales/es-war-einmal-der-weltgroesste-schnittenofen_a3209139 Webseite]</ref> und leistete anschließend seinen Militärdienst in der [[w:Gemeinsame Armee|k.& k. Armee Österreich-Ungarn]]. Nach seiner dortigen Entlassung eröffnete Manner am Wiener Stephansplatz einen kleinen Kaufmannsladen, in welchen er Schokolade und Feigenkaffee verkaufte.  Unzufrieden mit der Schokoladenqualität und dem Schokoladenpreis seiner Lieferanten, Schokolade war damals ein Luxusartikel, für den ein Arbeiter damals zwei Tageslöhne berappen musste, erwarb er in der Wildenmanngasse, Ecke Strobachgasse Nr. 7 im Wiener Bezirk [[Margareten]] die Konzession, das Kellerlokal und die bescheidene Einrichtung eines kleinen Schokoladenherstellers.
Josef Manner kam zur Zeit Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph I.]] im Jahre 1865 als Sohn des Gastwirtes und Fleischhauers Mathias Manner<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/08-mariatreu/02-12/?pg=219 Wien VIII., Pfarre Maria Treu – Trauungsbuch 1859-1864 (fol.216)] Mathias Manner </ref>, geboren in Weidental in der [[w:Oberpfalz|Oberpfalz]] und dessen Gattin Katharina geb. Schedling, Tochter eines Wiener [[w:Drechsler|Drechsler's]], in der Wiener Himmelpfortgasse Nr. 10 zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-118/?pg=438 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1860-1865 (fol.430)] Josef Manner</ref>. Nach seinem Schulbesuch absolvierte Manner bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann  die Kaufmannslehre in [[Oberösterreich|oberösterreichischen]] [[Perg]]<ref name=":0">Zeitung: Mein Bezirk > [https://www.meinbezirk.at/perg/c-lokales/es-war-einmal-der-weltgroesste-schnittenofen_a3209139 Webseite]</ref> und leistete anschließend seinen Militärdienst in der [[w:Gemeinsame Armee|k.& k. Armee Österreich-Ungarn]]. Nach seiner dortigen Entlassung eröffnete Manner am Wiener Stephansplatz einen kleinen Kaufmannsladen, in welchen er Schokolade und Feigenkaffee verkaufte.  Unzufrieden mit der Schokoladenqualität und dem Schokoladenpreis seiner Lieferanten, Schokolade war damals ein Luxusartikel, für den ein Arbeiter damals zwei Tageslöhne berappen musste, erwarb er in der Wildenmanngasse, Ecke Strobachgasse Nr. 7 im Wiener Bezirk [[Margareten]] die Konzession, das Kellerlokal und die bescheidene Einrichtung eines kleinen Schokoladenherstellers.


Am 1. März 1890 gründete Manner gemeinsam mit seinem Militärkameraden Georg Gschwandtner die „''Chocoladenfabrik Josef Manner''“, der Teilhaber in den Jahren 1890-1892 war und produzierte mit einem Angestellten Schokoladentafeln, Figurenschokolade, später auch Zuckerwaren und Nougatmassen. In Erinnerung an sein erstes Geschäft am Wiener Stephansplatz nahm er den [[Stephansdom Wien|Stephansdom]] als Markenzeichen für seiner Erzeugnisse. Da sich der Verkaufserfolg, Josef Manner’s Credo war „''Chocolade für alle''“, sehr schnell einsetzte, verlegte er die Produktion  noch im selben Jahr in den damaligen Wiener Vorort Hernals, in das Haus eines Verwandten, welches sich im heutigen Wiener 17. Gemeindebezirk in der Kulmgasse Nr. 14 befindet und um das sich in wenigen Jahre eine ständige wachsende Fabrik ausdehnte. Manner war damals nicht nur Erzeuger, sondern zugleich sein eigener Verkaufsvertreter und Werbeagent und lieferte oft auch selbst seinen Kunden die Ware.  Im Jahre 1897 beschäftigte er bereits 100 Mitarbeiter. Kurzzeitig war auch sein Bruder Rudolf<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-119/?pg=177 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1866-1871 (fol.170)] Rudolf Manner </ref> im Handelsgeschäft tätig. Um 1898 kreierte Josef Manner die „''Manner Neapolitaner-Schnitten''“ welche erstmals unter der Bezeichnung „''Neapolitaner Schnitten Nr. 239''“ in einer Preisliste aus dem Jahre 1898 aufschienen. Der Name wurde deshalb gewählt, da eine Grundkomponente, nämlich die Haselnüsse aus der Gegend um [[w:Neapel|Neapel]] stammten. Die Schnitten waren bescherten dem Unternehmen einen raschen Aufstieg und deshalb von größter Bedeutung.
Am 1. März 1890 gründete Manner gemeinsam mit seinem Militärkameraden Georg Gschwandtner die „''Chocoladenfabrik Josef Manner''“, der Teilhaber in den Jahren 1890-1892 war und produzierte mit einem Angestellten Schokoladentafeln, Figurenschokolade, später auch Zuckerwaren und Nougatmassen. In Erinnerung an sein erstes Geschäft am Wiener Stephansplatz nahm er den [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] als Markenzeichen für seiner Erzeugnisse. Da sich der Verkaufserfolg, Josef Manner’s Credo war „''Chocolade für alle''“, sehr schnell einsetzte, verlegte er die Produktion  noch im selben Jahr in den damaligen Wiener Vorort Hernals, in das Haus eines Verwandten, welches sich im heutigen Wiener 17. Gemeindebezirk in der Kulmgasse Nr. 14 befindet und um das sich in wenigen Jahre eine ständige wachsende Fabrik ausdehnte. Manner war damals nicht nur Erzeuger, sondern zugleich sein eigener Verkaufsvertreter und Werbeagent und lieferte oft auch selbst seinen Kunden die Ware.  Im Jahre 1897 beschäftigte er bereits 100 Mitarbeiter. Kurzzeitig war auch sein Bruder Rudolf<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-119/?pg=177 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1866-1871 (fol.170)] Rudolf Manner </ref> im Handelsgeschäft tätig. Um 1898 kreierte Josef Manner die „''Manner Neapolitaner-Schnitten''“ welche erstmals unter der Bezeichnung „''Neapolitaner Schnitten Nr. 239''“ in einer Preisliste aus dem Jahre 1898 aufschienen. Der Name wurde deshalb gewählt, da eine Grundkomponente, nämlich die Haselnüsse aus der Gegend um [[w:Neapel|Neapel]] stammten. Die Schnitten waren bescherten dem Unternehmen einen raschen Aufstieg und deshalb von größter Bedeutung.


Um weiter expandieren zu können, beteiligte Manner Herrn Josef Riedl als [[w:Kompagnon|Kompagnon]] an seinem Unternehmen, der nicht nur Geldgeber war, sondern auch mitarbeitete und so zu einem weiteren Aufstieg der Firma beitrug.  Die Produktionspalette wurde ständig erweitert. Anfang 20. Jahrhundert wurde das Sortiment durch Bäckereien weiter ausgebaut, modernste Maschinen angeschafft, und als Manner auch noch die Preise reduzierte, wurde die Firma zum führenden Süßwarenunternehmen der [[w:Österreichisch-ungarische Monarchie|österreichisch-ungarischen Monarchie]]. In den Jahren 1904 bis 1913 wurden zwei Fabriksgebäude errichtet und die Firma fortschrittlich geführt. Bereits 1911 gab es einen Betriebsarzt, eine Werksküche und Wohnhäuser für die Arbeiter, welche einen bezahlten Urlaub im Ausmaß von maximal 4 Wochen erhielten. Auch existierten Unterstützungseinrichtungen für Pensionisten. Anno 1913 erfolgte die Umwandlung in eine [[w:Aktiengesellschaft|Aktiengesellschaft]] mit rund 1.000 Arbeitern und nur ein Jahr später zu Beginn des [[w:Erster Weltkrieg|I. Weltkrieges]] verdreifachte sich der Mitarbeiterbestand.
Um weiter expandieren zu können, beteiligte Manner Herrn Josef Riedl als [[w:Kompagnon|Kompagnon]] an seinem Unternehmen, der nicht nur Geldgeber war, sondern auch mitarbeitete und so zu einem weiteren Aufstieg der Firma beitrug.  Die Produktionspalette wurde ständig erweitert. Anfang 20. Jahrhundert wurde das Sortiment durch Bäckereien weiter ausgebaut, modernste Maschinen angeschafft, und als Manner auch noch die Preise reduzierte, wurde die Firma zum führenden Süßwarenunternehmen der [[w:Österreichisch-ungarische Monarchie|österreichisch-ungarischen Monarchie]]. In den Jahren 1904 bis 1913 wurden zwei Fabriksgebäude errichtet und die Firma fortschrittlich geführt. Bereits 1911 gab es einen Betriebsarzt, eine Werksküche und Wohnhäuser für die Arbeiter, welche einen bezahlten Urlaub im Ausmaß von maximal 4 Wochen erhielten. Auch existierten Unterstützungseinrichtungen für Pensionisten. Anno 1913 erfolgte die Umwandlung in eine [[w:Aktiengesellschaft|Aktiengesellschaft]] mit rund 1.000 Arbeitern und nur ein Jahr später zu Beginn des [[w:Erster Weltkrieg|I. Weltkrieges]] verdreifachte sich der Mitarbeiterbestand.