Anton Schwarz: Unterschied zwischen den Versionen

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Anton Schwarz kam in der Regierungszeit von Kaiser [[Franz Joseph I.]] im August 1868 als Sohn des gleichnamigen Kirchendieners und dessen Ehefrau Maria Agatha Schwanzar, einer [[w:Sattler|Sattlermeisterstochter]], in Wien IX., Berggasse Nr. 21 zur Welt und wurde in der [[w:Pfarrkirche Rossau|Pfarrkirche Rossau]] nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-rossau/01-18/?pg=169 Wien IX., Pfarre Rossau – Taufbuch 1867-1869 (fol.166)] </ref>. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sein Vater arbeitete als Diener im [[Schottenstift]], durfte er das Schottengymnasium besuchen, das ansonsten den Kindern der Oberschicht vorbehalten war. Danach besuchte Schwarz die dreijährige [[w:Staatsgewerbeschule|Staatsgewerbeschule]] (Werkmeisterschule), welche er 1887 mit Erfolg abschloss.
Anton Schwarz kam in der Regierungszeit von Kaiser [[Franz Joseph I.]] im August 1868 als Sohn des gleichnamigen Kirchendieners und dessen Ehefrau Maria Agatha Schwanzar, einer [[w:Sattler|Sattlermeisterstochter]], in Wien IX., Berggasse Nr. 21 zur Welt und wurde in der [[w:Pfarrkirche Rossau|Pfarrkirche Rossau]] nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-rossau/01-18/?pg=169 Wien IX., Pfarre Rossau – Taufbuch 1867-1869 (fol.166)] </ref>. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sein Vater arbeitete als Diener im [[Schottenstift]], durfte er das Schottengymnasium besuchen, das ansonsten den Kindern der Oberschicht vorbehalten war. Danach besuchte Schwarz die dreijährige [[w:Staatsgewerbeschule|Staatsgewerbeschule]] (Werkmeisterschule), welche er 1887 mit Erfolg abschloss.


Es folgten einige Praktikumsjahre, bevor Schwarz 1894 die Baumeisterkonzession erwarb und sich selbständig machte. Im selben Jahr ehelichte er am 19. Mai seine Ehefrau, die Kleidermacherin Rosa geb. Pregler in der [[w:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] in Wien, [[Neubau (Wien)|Neubau]], die ihm in den kommenden Jahren vier Kinder schenkte: Rosa (*1895), verehelichte Sahora; Dipl.-Ing. Anton jun. (*1896); Erna (*1900) und Dipl.-Ing. Karl (*1901).  
Es folgten einige Praktikumsjahre, bevor Schwarz 1894 die Baumeisterkonzession erwarb und sich selbständig machte. Im selben Jahr ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-altlerchenfeld/02-20/?pg=249 Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld – Trauungsbuch 1891-1894 (fol.30)] </ref> er am 19. Mai seine Ehefrau, die Kleidermacherin Rosa geb. Pregler in der [[w:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] in Wien, [[Neubau (Wien)|Neubau]], die ihm in den kommenden Jahren vier Kinder schenkte: Rosa (*1895), verehelichte Sahora; Dipl.-Ing. Anton jun. (*1896); Erna (*1900) und Dipl.-Ing. Karl (*1901).  


Im Jahre 1897 trat Schwarz in die „''Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs''“ ein und wurde 1909 in dessen Vorstand gewählt. Schwarz errichtete zahlreiche Wohnbauten, sowie auch öffentliche Gebäude. Der Bau, der später dem „''Heiligen Clemens Maria Hofbauer''“ geweihten Pfarrkirche im niederösterreichischen [[Mitterbach am Erlaufsee|Mitterbach]], brachte ihm 1915 das päpstliche Ehrenkreuz „Pro ecclesia et pontifice“ und 1920 den Titel Stiftsbaumeister ein (6). Außerdem feierte er mit seiner Gattin Rosa am 18. Mai 1919 die Silberhochzeit in dieser Kirche (5).
Im Jahre 1897 trat Schwarz in die „''Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs''“ ein und wurde 1909 in dessen Vorstand gewählt. Schwarz errichtete zahlreiche Wohnbauten, sowie auch öffentliche Gebäude. Der Bau, der später dem „''Heiligen Clemens Maria Hofbauer''“ geweihten Pfarrkirche im niederösterreichischen Mitterbach, brachte ihm 1915 das päpstliche Ehrenkreuz [[w:Pro Ecclesia et Pontifice|Pro Ecclesia et Pontifice]] und 1920 den Titel Stiftsbaumeister ein<ref>{{ANNO|rpt|10|10|1920|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Außerdem feierte er in dieser Kirche mit seiner Gattin Rosa am 18. Mai 1919 die Silberhochzeit<ref>{{ANNO|rpt|17|05|1919|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Auch war Schwarz als "''Schätzmeister des Exekutionsgerichts für Fälle der Enteignung zum Zwecke der Eisenbahn"'' sowie auch [[w:Zensur (Informationskontrolle)|Zensor]] der [[w:Österreichische Nationalbank|Österreichischen Nationalbank]] und der [[w:Zentralsparkasse der Gemeinde Wien|Zentralsparkassa der Gemeinde Wien]]. Anno 1905 wurde er als Mitglied des ''Vereins der Hausbesitzer in Wien-Neubau'' vom ''k. k. Landesgericht'' ebenfalls zum „''Beeideten Sachverständigen und Schätzmeister für das Baufach''“ ernannt<ref>{{ANNO|hab|01|05|1905|13|Notizen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Auch engagierte sich Schwarz in dem damals aufkommenden Automobilwesen, wurde 1912  vom Präsidium des [[w:Landesgericht für Strafsachen Wien|Landesgerichtes für Strafsachen Wien]]  zum „''Ständigen Sachverständigen für das Automobilwesen und Automobilfahrten''“ bestellt<ref>{{ANNO|nwg|19|01|1912|45|Sachverständiger|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref> und organisierte in diesem Rahmen Instruktionsfahrten für Richter und Staatsanwälte.


Auch war Schwarz als „Schätzmeister des Exekutionsgerichts für Fälle der Enteignung zum Zwecke der Eisenbahn“ sowie auch Zensor der Österreichischen Nationalbank und der Zentralsparkassa der Gemeinde Wien.  
Während  des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] war Schwarz als Landsturmoberleutnant an der Front eingeteilt und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 1917 mit der Militär-Verdienstmedaille „[[w:Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Signum Laudis]]“. Im Februar des Jahres 1918 strukturierte Schwarz seinen Baumeisterbetrieb um und gründete gemeinsam mit Franz Quidenus, der mit ihm seine Autoleidenschaft teilte, einen weiteren Firmensitz in Mödling, Hauptstraße Nr. 44<ref>{{ANNO|wrz|02|02|1918|26|Firmaprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>, wo er sich auch im Vorstand der "''Industriellen Bezirksorganisation Mödling''" einbrachte. Bevor er sich um 1932 aus seinem Berufsleben zurückzog, schied Schwarz anno 1929 aus der protokollierten Firma „''Dr. Franz Quidemus & Anton Schwarz''“ aus und arbeitete in seiner eigenen Kanzlei in Wien VI., Stumpergasse Nr. 13 als "Landesgerichtlicher beeideter Sachverständiger und Schätzmeister“<ref>{{ANNO|alb|12|01|1929|10|Architekt Baumeister Kommerzialrat Anton Schwarz|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Kommerzialrat Anton Schwarz 1935 als Vorstandsmitglied des humanitären Vereins „''Die Naßwalder''“ durch Bundespräsident [[w:Wilhelm Miklas|Wilhelm Miklas]] das „[[w:Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1922)|Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich]]“ verliehen<ref>{{ANNO|sch|01|04|1935|5|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>.


Anno 1905 wurde er als Mitglied des Vereins der Hausbesitzer in Wien-Neubau vom k. k. Landesgericht ebenfalls zum „beeideten Sachverständigen und Schätzmeister für das Baufach“ ernannt (2).
Nach langer Krankheit verstarb Anton Schwarz im 75. Lebensjahr ohne nennenswertes Vermögen in Wien<ref name=":0" /> und wurde in aller Stille am Friedhof in der [[Hinterbrühl]] bei [[Mödling]] zur letzten Ruhe bestattet<ref>{{ANNO|vob|22|10|1942|6|Todesanzeige|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>.
 
Auch engagierte sich Schwarz in dem damals aufkommenden Automobilwesen, wurde 1912  vom Präsidium des Landesgerichtes für Strafsachen in Wien zum „ständigen Sachverständigen für das Automobilwesen und Automobilfahrten“ bestellt (3) und organisierte in diesem Rahmen Instruktionsfahrten für Richter und Staatsanwälte.
 
Während  des Ersten Weltkrieges war Schwarz als Landsturmoberleutnant an der Front eingeteilt und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 1917 mit der Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“.
 
Im Februar des Jahres 1918 strukturierte Schwarz seinen Baumeisterbetrieb um und gründete gemeinsam mit Franz Quidenus, der mit ihm seine Autoleidenschaft teilte, einen weiteren Firmensitz in Mödling, Hauptstraße Nr. 44 (4), wo er sich auch im Vorstand der industriellen Bezirksorganisation Mödling einbrachte.
 
Bevor er sich um 1932 aus seinem Berufsleben zurückzog, schied Schwarz anno 1929 aus der protokollierten Firma „Dr. Franz Quidemus & Anton Schwarz“ aus und arbeitete in seiner eigenen Kanzlei in Wien VI., Stumpergasse Nr. 13 als landesgerichtlicher beeideter Sachverständiger und Schätzmeister (7).
 
In Anerkennung seiner Verdienste wurde Kommerzialrat Anton Schwarz 1935 als Vorstandsmitglied des humanitären Vereins „Die Naßwalder“ durch den Bundespräsidenten Wilhelm Miklas das „goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ verliehen (8).
 
Nach langer Krankheit verstarb Anton Schwarz im 75. Lebensjahr ohne nennenswertes Vermögen in Wien<ref name=":0" /> und wurde in aller Stille am Friedhof in der Hinterbrühl bei Mödling zur letzten Ruhe bestattet (1).


== Werke ==
== Werke ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld – Trauungsbuch 1891-1894 (fol.30)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-altlerchenfeld/02-20/?pg=249
(1) {{ANNO|vob|22|10|1942|6|Todesanzeige|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
(2) {{ANNO|hab|01|05|1905|13|Notizen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
(3) {{ANNO|nwg|19|01|1912|45|Sachverständiger|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
(4) {{ANNO|wrz|02|02|1918|26|Firmaprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
(5) {{ANNO|rpt|17|05|1919|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
(6) {{ANNO|rpt|10|10|1920|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
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(8) {{ANNO|sch|01|04|1935|5|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}
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