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Für die sowjetischen Verbände vor der Heersgruppe Süd entwickelte sich die strategische Lage in der ersten Septemberhälfte äußerst ungünstig. Die Rote Armee konnte zwar die Front bei Kiew halten, aber an ihrer rechten nördlichen Flanke war die deutsche Heeresgruppe Mitte weit nach Osten vorgestoßen. Auch an der linken südlichen Flanke standen Teile der deutschen Heeresgruppe Süd schon weit im Osten, sodass sich ein fast gleichschenkeliges Dreieck mit einer Seitelänge von 550 km ergab in dem sich rund eine Million sowjetische Soldaten aufhielt. Die Verlockung für die Wehrmacht war groß, diese rießigen Truppenmassen einzukesseln und so eine mögliche Flankenbedrohung für den Stoß auf Moskau auszuschalten. Hitler befahl daher gegen den heftigen Widerstand seiner Generäle die Heeresgruppe Mitte anzuhalten und wesentliche Teile wie die [[w:2. Panzerarmee (Wehrmacht)|2. Panzerarmee]] nach Süden abzudrehen. Die weit im Süden vorgestoßenen Panzerverbände der Heeresgruppe Süd drehten ihrerseits nach Norden ein und reichten den Verbänden der Heeresgruppe Mitte am [[14. September]] 1941 hunderte Kilometer östlich von Kiew die Hände. In der größten [[w:Schlacht um Kiew (1941)|Kesselschlacht der Weltgeschichte]] wurde der komplette Südflügel der Roten Armee vernichtet, mehr als 600.000 Gefangene wurden eingebracht.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 162 bis 166, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref> | |||
Während die Panzer-Divisionen die Außenränder des Kessels ''abdichteten'', mussten die Infanterie-Divisionen den Kessel im Innern verkleinern und die dort sich verzweifelt zur Wehr setzenden Sowjetverbände vernichten oder zu Kapitulation zwingen. Die dicht zusammengedrängten sowjetischen Einheiten wehrten sich mit dem Mute der Verzweiflung und fügten oft auf lokaler Ebene den deutschen Verbänden schwere Verluste zu. Wie so ein Gefecht ablief, schilderte der damalige [[w:Kompaniechef|Chef]] von Adolf Kaipels Stabskompanie / IR 131 [[w:Hauptmann|Hauptmann]] Heintzel:<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 176, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref> | |||
{{Zitat|Plötzlich brach hinter uns, wo durch eine versumpfte Bachniederung von den übrigen getrennt die Trosse des III.Bataillons und der 13.Kompanie lagen, heftiger Gefechtslärm los. Schüsse peitschten in rasender Folge durch die Nacht. MGs takten, Geschrei klang auf, das heisere 'Urrä' der Russen, dazwischen das dumpfe Krachen von Handgranaten. Wir waren in der pechschwarzen Finsternis zur Untätigkeit verdammt, wenn wir nicht die übrigen Trosse gefährden wollten, und mußten schweigend abwarten. Der Sanitäts-Dienstgrad der Stabskompanie, Unteroffizier A., wurde neben mir tödlich getroffen. Nach einer uns endlos dünkenden Zeit verstummte allmählich der Gefechtslärm. Wir konnten hören, daß die Russen die Troßfahrzeuge aufbrachen und plünderten. Nun schoß es auch am Nordrand unseres 'Igels', wo der Reiterzug sicherte. Bald meldete Oberfeldwebel G., daß er einen feindlichen Vorstoß abgewiesen habe. Er habe mit einem Stoßtrupp nachgefühlt und dabei im Nordteil des Dorfes starke Marschbewegungen in West-Ost-Richtung festgestellt. Die übrigen Trosse meldeten regelmäßig 'Nichts Neues'. So verging langsam die Nacht.}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |