Rudolf III. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

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== Dompropst von Chur ==
== Dompropst von Chur ==
1307-1322 war Rudolf (III.) Dompropst zu Chur und kümmerte sich seit 1310 außerdem um die Stellvertretung des dortigen Bischofs. Als Dompropst führte er 1311-1319 sein eigenes Siegel.<ref name ="Burmeister147">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 147</ref> 1308-1324 war er außerdem Pfarrer von [[w:Dorf Tirol|Tirol]].<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 31 und 148</ref> Als Vertretung des Bischofs von Chur, die mit dem Romzug von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313) begann, konnte Rudolf (III.) bei der Verwaltung des Hochstiftes Chur politische Erfahrung sammeln. Nach dem Tod seines Bruders Hugo (IV.) inzwischen gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II.) Verwalter der Grafschaft [[Feldkirch]] schloss er in dieser Position 1311 ein Bündnis zwischen der Grafschaft Feldkirch und der Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]].<ref name ="Burmeister21"/>  
1307-1322 war Rudolf (III.) Dompropst zu Chur und führte als solcher 1311-1319 sein eigenes Siegel. Seit 1310 kümmerte er sich außerdem um die Stellvertretung des [[w:Siegfried von Gelnhausen|Bischofs von Chur]], welche ihm  aus Anlass des Romzuges von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313) übertragen worden war.<ref name ="Burmeister147">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 147</ref> Für diese Aufgabe wurden Rudolf (III.) alle geistliche Jurisdiktionsgewalt und die volle weltliche Verwaltung und Gerichtsbarkeit übertragen. Auch nach der Rückkehr des Bischofs um 1314 überließ ihm dieser weiterhin die gesamte Verwaltungstätigkeit.<ref name ="Burmeister149">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 149</ref> 1308-1324 war Rudolf außerdem noch Pfarrer von [[w:Dorf Tirol|Tirol]].<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 31 und 148</ref>  


== Bischof von Chur und Konstanz ==
== Bischof von Chur und Konstanz ==
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== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
Nach dem frühen Tod von seinem älteren Bruder Hugo (IV.) hatte Rudolf (III.), gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II), der wie er eine Klerikerlaufbahn eingeschlagen hatte, außerdem die Verwaltung der Grafschaft Feldkirch für Hugos noch unmündige Söhne übernommen.<ref name ="Burmeister21"/> Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch förderte er die Ansiedlung der Bevölkerungsgruppe der [[w:Walser|Walser]] im heutigen Bundesland Vorarlberg. Da er Geldgeber benötigte, holte er gemeinsam mit Ulrich (II.) († 1350) Juden nach Feldkirch. Er anerkannte die Bürgerschaft der Stadt [[Feldkirch]] als juristische Person und verschaffte der Stadt um 1313 ein Privileg von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313), durch welches sie ein Stadtrecht erhielt und ihr die Freiheit von fremden Landgerichten zugestanden wurde.<ref name ="Burmeister21"/> Dieses "Feldkircher Recht" orientierte sich teilweise am Stadtrecht der Stadt [[w:Lindau|Lindau]].<ref name ="Burmeister54">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 54</ref> Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich veranlasste Rudolf (III.) wenig später, dass das "Feldkircher Recht" erstmals kodifiziert wurde.<ref name ="Burmeister21"/>
Nach dem Tod seines Bruders Hugo (IV.) übernahm Rudolf (III.), gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II), der wie er eine Klerikerlaufbahn eingeschlagen hatte, die Verwaltung der Grafschaft [[Feldkirch]] und die Vormundschaft über Hugos noch unmündige Söhne. 1311 schloss er ein Bündnis zwischen der Grafschaft Feldkirch und der Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]].<ref name ="Burmeister21">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21</ref> Noch im selben Jahr führte er in Feldkirch eine Fehde mit aufsässigen Dienstleuten und belagerte dabei die [[Burgruine Neuburg|Neuburg]] (heute Teil der Gemeinde [[Koblach]]<ref name ="Burmeister149">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 149</ref>
 
Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch förderte er die Ansiedlung der Bevölkerungsgruppe der [[w:Walser|Walser]] im heutigen Bundesland Vorarlberg. Da er Geldgeber benötigte, holte er gemeinsam mit Ulrich (II.) († 1350) Juden nach Feldkirch. Er anerkannte die Bürgerschaft der Stadt [[Feldkirch]] als juristische Person und verschaffte der Stadt um 1313 ein Privileg von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313), durch welches sie ein Stadtrecht erhielt und ihr die Freiheit von fremden Landgerichten zugestanden wurde.<ref name ="Burmeister21"/> Dieses "Feldkircher Recht" orientierte sich teilweise am Stadtrecht der Stadt [[w:Lindau|Lindau]].<ref name ="Burmeister54">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 54</ref> Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich veranlasste Rudolf (III.) wenig später, dass das "Feldkircher Recht" erstmals kodifiziert wurde.<ref name ="Burmeister21"/>


== Forschungslage ==
== Forschungslage ==
48.827

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