Leopold I. (Habsburg): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Wien ===
=== Wien ===
* Eine Statue von Leopold (I.), geschaffen 1870 von [[w:Josef Gasser (Bildhauer)|Josef Gasser]] befindet sich in der "Feldherrenhalle" des [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museums]]. Ihre Aufstellung geht auf eine "Entschließung" vom 28. Februar 1863 zurück, mit der er von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] in die Liste der "berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen wurde.<ref>[[w:Johann Christoph Allmayer-Beck|Johann Christoph Allmayer-Beck]]: ''Das Heeresgeschichtliche Museum Wien''. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg, 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 30</ref>
* Eine Statue von Leopold (I.), geschaffen 1870 von [[w:Josef Gasser (Bildhauer)|Josef Gasser]] befindet sich in der "Feldherrenhalle" des [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museums]]. Ihre Aufstellung geht auf eine "Entschließung" vom 28. Februar 1863 zurück, mit der er von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] in die Liste der "berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen wurde.<ref>[[w:Johann Christoph Allmayer-Beck|Johann Christoph Allmayer-Beck]]: ''Das Heeresgeschichtliche Museum Wien''. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg, 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 30</ref>
* Leopold (I.) ist zusammen mit anderen Habsburgern auf einem Glasgemälde dargestellt, das sich ursprünglich als Fenster in der Bartholomäuskapelle im Wiener Stephansdom befand und heute im [[Wien Museum|Wien Museum]] (früher: Historisches Museum der Stadt Wien) besichtigt werden kann. Leopold, der in der Inschrift als Herzog bezeichnet wird, ist in sitzender Haltung dargestellt, mit dem Herzogshut, einem Szepter und dem "Bindenschild".<ref name ="sauter285">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 285</ref>
* Leopold (I.) ist zusammen mit anderen Habsburgern auf einem Glasgemälde dargestellt, das sich ursprünglich als Fenster in der Bartholomäuskapelle im Wiener Stephansdom befand und heute im [[Wien Museum|Wien Museum]] (früher: Historisches Museum der Stadt Wien) besichtigt werden kann. Leopold, der in der Inschrift als Herzog bezeichnet wird, ist in sitzender Haltung dargestellt, mit dem Herzogshut, einem Szepter und dem "Bindenschild".<ref name ="sauter285">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 285</ref>


=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
* [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]]: Nach seinem Tod wurde Leopold (I.) in der Grablege des von seiner Mutter und seiner Schwester [[Agnes von Ungarn|Agnes]] gestifteten Klosters in [[w:Königsfelden|Königsfelden]] beigesetzt, von wo seine Gebeine 1770 nach [[w:St. Blasien|St. Blasien im Schwarzwald]] und 1808 nach [[Spital am Pyhrn]] überführt wurden, ehe sie 1809 in der Gruft der Stiftskirche des [[w:Stift St. Paul im Lavanttal|Stiftes St. Paul]] ihre bisher letzte Ruhestätte fanden.<ref name ="sauter294">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 294</ref> Seine Ehefrau Katharina und beider gleichnamige Tochter waren ebenfalls in Königsfelden beigesetzt. Ihre Gebeine teilten das Schicksal seiner Gebeinde.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 294 und S. 295</ref>.
* [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]]: Nach seinem Tod wurde Leopold (I.) in der Grablege des von seiner Mutter und seiner Schwester [[Agnes von Ungarn|Agnes]] gestifteten Klosters in [[w:Königsfelden|Königsfelden]] beigesetzt, von wo seine Gebeine 1770 nach [[w:St. Blasien|St. Blasien im Schwarzwald]] und 1808 nach [[Spital am Pyhrn]] überführt wurden, ehe sie 1809 in der Gruft der Stiftskirche des [[w:Stift St. Paul im Lavanttal|Stiftes St. Paul]] ihre bisher letzte Ruhestätte fanden.<ref name ="sauter294">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 294</ref> Seine Ehefrau Katharina und beider gleichnamige Tochter waren ebenfalls in Königsfelden beigesetzt. Ihre Gebeine teilten das Schicksal seiner Gebeinde.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 294 und S. 295</ref>.


== Repräsentation ==
== Repräsentation ==
Herzog Leopold verwendete die Titulaturen: "''Nos Lupoldus dei gratia dux Austrie et Stirie, comes Habsburg et Kyburg necnon lantgravius Alsacie''" und "''Wir Lúpolt von Gottes gnaden herzoge ze Osterrich vnd ze Stire, graue ze Habsburg vnd ze Kyburg vnt landgraue in Elsazze''". Unter ihm und seinem älteren Bruder Friedrich lässt sich außerdem erstmals die Verwendung eines sogenannten "kleinen Titels" beobachten, bei dem außer dem Vornamen nur die Herzogtümer Österreich und Steier genannt sind.<ref name="sauter73">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 73</ref>  
Herzog Leopold verwendete die Titulaturen: "''Nos Lupoldus dei gratia dux Austrie et Stirie, comes Habsburg et Kyburg necnon lantgravius Alsacie''" und "''Wir Lúpolt von Gottes gnaden herzoge ze Osterrich vnd ze Stire, graue ze Habsburg vnd ze Kyburg vnt landgraue in Elsazze''". Unter ihm und seinem älteren Bruder Friedrich lässt sich außerdem erstmals die Verwendung eines sogenannten "kleinen Titels" beobachten, bei dem außer dem Vornamen nur die Herzogtümer Österreich und Steier genannt sind.<ref name="sauter73">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 73</ref>  


Das erhaltene Reitersiegel zeigt eine nach rechts gewendete Reiterfigur in Rüstung, die in der linken Hand einen Schild mit dem Wappen des Herzogtums Österreich hält und in der rechten ein Banner, auf dem der "Steirische Panther" zu sehen ist. Den Helm schmückt ein Pfauenstoß. Die Pferdedecke zeigt am Pferdehals ein Schild mit dem Bindenschild und am Pferdeschenkel ein Schild mit einem schwer erkennbaren Wappen, vermutlich dem "Habsburger-Löwen". Der "Steirische Panther" steht frei unterhalb des Pferdes im Siegelfeld.<ref name ="sauter325">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 325</ref>
Das erhaltene Reitersiegel zeigt eine nach rechts gewendete Reiterfigur in Rüstung, die in der linken Hand einen Schild mit dem Wappen des Herzogtums Österreich hält und in der rechten ein Banner, auf dem der "Steirische Panther" zu sehen ist. Den Helm schmückt ein Pfauenstoß. Die Pferdedecke zeigt am Pferdehals ein Schild mit dem Bindenschild und am Pferdeschenkel ein Schild mit einem schwer erkennbaren Wappen, vermutlich dem "Habsburger-Löwen". Der "Steirische Panther" steht frei unterhalb des Pferdes im Siegelfeld.<ref name ="sauter325">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 325</ref>


Sein Wappensiegel schmückte Herzog Leopold nur mit dem Bindenschild, dem Wappen des Herzogtums Österreich, das als "pars pro toto" auch das Symbol für den habsburgischen Gesamtbesitz war. Dies ist insofern auffällig, als der alleinige Bindenschild ansonsten nur als Wappen von den nicht-regierenden Mitglieder der Habsburger verwendet wurde.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 100f.</ref> Herzog Leopold (I.) war zudem einer der wenigen Habsburger des 14. Jahrhunderts, welcher noch das einstige Familienwappen, einen aufrechten nach rechts gewendeten Löwen, auf einem seiner Siegel verwendete.<ref name="sauter108">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 108</ref>
Sein Wappensiegel schmückte Herzog Leopold nur mit dem Bindenschild, dem Wappen des Herzogtums Österreich, das als "pars pro toto" auch das Symbol für den habsburgischen Gesamtbesitz war. Dies ist insofern auffällig, als der alleinige Bindenschild ansonsten nur als Wappen von den nicht-regierenden Mitglieder der Habsburger verwendet wurde.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 100f.</ref> Herzog Leopold (I.) war zudem einer der wenigen Habsburger des 14. Jahrhunderts, welcher noch das einstige Familienwappen, einen aufrechten nach rechts gewendeten Löwen, auf einem seiner Siegel verwendete.<ref name="sauter108">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 108</ref>


== Leopold I. von Österreich in Sage und Legende ==
== Leopold I. von Österreich in Sage und Legende ==
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