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== Der Sprachgelehrte und Philosoph Johann Raphael Khüeny == | == Der Sprachgelehrte und Philosoph Johann Raphael Khüeny == | ||
=== I === | |||
Selten dürfte ein Privatgelehrter, der auch schriftstellerisch eigentlich nicht tätig war, einen solchen Einfluß auf seine Schüler und mitstrebenden Freunde gewonnen haben wie Johann Raphael Khüeny. Wohl der Geistreichste unter jenen nannte ihn einen "Sokrates". Es dürfte also sicher nicht unangemessen erscheinen, über seinen Lebenslauf einiges mitzuteilen, wenn auch die Quellen darüber nur sehr spärlich fließen. | Selten dürfte ein Privatgelehrter, der auch schriftstellerisch eigentlich nicht tätig war, einen solchen Einfluß auf seine Schüler und mitstrebenden Freunde gewonnen haben wie Johann Raphael Khüeny. Wohl der Geistreichste unter jenen nannte ihn einen "Sokrates". Es dürfte also sicher nicht unangemessen erscheinen, über seinen Lebenslauf einiges mitzuteilen, wenn auch die Quellen darüber nur sehr spärlich fließen. | ||
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für Raphael schlimme Folgen gebracht haben, wenn ihm nicht des Pfarrers unverehelichter Bruder Anton und dessen Schwestern Katharina, Salome und Josefa hinreichende Unterstützung gewährt hätten. | für Raphael schlimme Folgen gebracht haben, wenn ihm nicht des Pfarrers unverehelichter Bruder Anton und dessen Schwestern Katharina, Salome und Josefa hinreichende Unterstützung gewährt hätten. | ||
=== II === | |||
Es ist bisher nicht gelungen, die Anstalten genau festzustellen, welche Raphael Khüeny besuchte. Am Gymnasium in Feldkirch läßt er sich nur in den Jahren 1801/2 und 1802/3 nachweisen; damals befand er sich in der "Suprema Grammatika" | Es ist bisher nicht gelungen, die Anstalten genau festzustellen, welche Raphael Khüeny besuchte. Am Gymnasium in Feldkirch läßt er sich nur in den Jahren 1801/2 und 1802/3 nachweisen; damals befand er sich in der "Suprema Grammatika" | ||
und in der "Rhetorioa". In jener Zeit hatte das Gymnasium nur 5 Klassen und die beiden genannten waren die 3. und 4., wenn man die Zählung, wie dies bei uns üblich ist, von unten beginnt. Raphael war der beste Schüler dieser Jahrgänge, hatte in allen Gegenständen die ersten Noten und wurde in beiden Kursen allein mit einem Preise bedacht. Vielleicht hatte er die beiden untersten Klassen als Privatist bestanden. Wo er das Gymnasium vollendete, ist mir gleichfalls unbekannt. Die sogenannten philosophischen Kurse ("Logik" und "Physik" geheißen) studierte er in den Jahren 1804/5 und 1805/6 in Innsbruck und in den beiden folgenden widmete er sich dort der Theologie. Dann wandte er sich von dieser ab und verlegte sich in den Universitätsstädten Landshut und Wien auf das Studium der klassischen und orientaliemschen Sprachen. In ihnen erteilte er auch Privatunterricht und bestritt so wenigstens zum Teil seinen Unterhalt selbst. | und in der "Rhetorioa". In jener Zeit hatte das Gymnasium nur 5 Klassen und die beiden genannten waren die 3. und 4., wenn man die Zählung, wie dies bei uns üblich ist, von unten beginnt. Raphael war der beste Schüler dieser Jahrgänge, hatte in allen Gegenständen die ersten Noten und wurde in beiden Kursen allein mit einem Preise bedacht. Vielleicht hatte er die beiden untersten Klassen als Privatist bestanden. Wo er das Gymnasium vollendete, ist mir gleichfalls unbekannt. Die sogenannten philosophischen Kurse ("Logik" und "Physik" geheißen) studierte er in den Jahren 1804/5 und 1805/6 in Innsbruck und in den beiden folgenden widmete er sich dort der Theologie. Dann wandte er sich von dieser ab und verlegte sich in den Universitätsstädten Landshut und Wien auf das Studium der klassischen und orientaliemschen Sprachen. In ihnen erteilte er auch Privatunterricht und bestritt so wenigstens zum Teil seinen Unterhalt selbst. | ||
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Khüenys offener, gerader Sinn habe sich mit dem damaligen Zeitgeist umso weniger vertragen, als er durch und durch Volksmann und ein Feind der allmächtigen Herrschaft des Adels und der Geistlichkeit gewesen sei, deren Ränke ihn vom Lehramte verdrängt hätten. | Khüenys offener, gerader Sinn habe sich mit dem damaligen Zeitgeist umso weniger vertragen, als er durch und durch Volksmann und ein Feind der allmächtigen Herrschaft des Adels und der Geistlichkeit gewesen sei, deren Ränke ihn vom Lehramte verdrängt hätten. | ||
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Fortsetzung folgt ! --[[Benutzer:Ernst Heim|Ernst Heim]] ([[Benutzer Diskussion:Ernst Heim|Diskussion]]) 10:46, 15. Aug. 2024 (CEST) |
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