Hexenprozesse in Pinkafeld in den Jahren 1688 und 1699: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hexenprozess 1688 ==
== Hexenprozess 1688 ==
Angeklagt in diesem ersten Hexenprozess, der sich in Pinkafeld urkundlich nachweisen lässt, war eine alte Frau, die als ''alte Thurl'' bezeichnet wurde. Am 9. Juli 1668 ([[w:sic|sic!]]) erfolgte die Vernehmung von insgesamt acht Zeugen, welche nachfolgende Aussagen über die Angeklagte machten:
Angeklagt in diesem ersten Hexenprozess, der sich in Pinkafeld urkundlich nachweisen lässt, war eine alte Frau, die als ''alte Thurl'' bezeichnet wurde. Am 9. Juli 1668 ([[w:sic|sic!]]) erfolgte die Vernehmung von insgesamt acht Zeugen, welche nachfolgende Aussagen über die Angeklagte machten:<ref name="homma42">Josef Karl Homma, Harald Prickler, Johann Seedoch: ''Geschichte der Stadt Pinkafeld'', Stadtgemeinde Pinkafeld, 1987, S.42, </ref>
* Elisabeth Edtenhofferin sagte aus, dass ihr die alte Thurl während der Zeit des [[w:Wochenbett|Wochenbetts]] das Kind hätte wegnehmen wollen.
* Elisabeth Edtenhofferin sagte aus, dass ihr die alte Thurl während der Zeit des [[w:Wochenbett|Wochenbetts]] das Kind hätte wegnehmen wollen.
* Jakob Rauscher behauptete, dass die Frau 12 Jahre zuvor das Glockenseil der Kirche mit Rahm beschmiert hätte. Dies hätte ihm der damalige Pfarrer Eigenius Primo erzählt.
* Jakob Rauscher behauptete, dass die Frau 12 Jahre zuvor das Glockenseil der Kirche mit Rahm beschmiert hätte. Dies hätte ihm der damalige Pfarrer Eigenius Primo erzählt.
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* Maria Neumeyer sagte aus, dass die Thurl vor ihr nicht geleugnet hätte, dass sie der Magd eine Kerze geben wollte.
* Maria Neumeyer sagte aus, dass die Thurl vor ihr nicht geleugnet hätte, dass sie der Magd eine Kerze geben wollte.


Diese Beschuldigungen reichten aus, um die alte Frau zum Tode zu verurteilen. Dass diese Hinrichtung auch stattgefunden hatte, belegen Unterlagen im Stadtarchiv in denen detailliert aufgelistet ist, welche Mahlzeiten der [[w:Henker|Freimann (Henker)]], der eigens aus [[w:Kőszeg|Güns]] angereist kam, zu den einzelnen Tageszeiten verzehrte. Nach diesen Unterlagen traf der Henker am 21. Juni 1688 in Pinkafeld ein, nachdem er von zwei Mitgliedern des Stadtrates von dort abgeholt worden war. Am 26. Juni wurde er wiederum von zwei Bürgern nach Güns zurückgebracht.
Diese Beschuldigungen reichten aus, um die alte Frau zum Tode zu verurteilen. Dass diese Hinrichtung auch stattgefunden hatte, belegen Unterlagen im Stadtarchiv in denen detailliert aufgelistet ist, welche Mahlzeiten der [[w:Henker|Freimann (Henker)]], der eigens aus [[w:Kőszeg|Güns]] angereist kam, an den einzelnen Tagen seines Aufenthaltes in Pinkafeld verzehrt hatte und welche Kosten diese verursachten. Nach diesen Unterlagen traf der Henker am 21. Juni 1688 in Pinkafeld ein, nachdem er von zwei Mitgliedern des Stadtrates von dort abgeholt worden war. Am 26. Juni wurde er wiederum von zwei Bürgern nach Güns zurückgebracht.<ref name="homma42" />
 
Eigenartig ist, dass die Datumsangabe 9. Juli 1668 sowohl bei der Monats- als auch bei der Jahresangabe nicht zum Datum der Anwesenheit des Henkers passt.<ref name="homma42" />


== Hexenprozess 1699 ==
== Hexenprozess 1699 ==
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