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Im selben Haus das ab 1700 das Schild "Zur blauen Flasche“ trug befand sich ab etwa 1800 eine Art Speiseanstalt, wo in zwei Zimmern täglich binnen drei Stunden 350 Menschen "abgefüttert" werden konnten. Für acht Kreuzer erhielt man Suppe, Rindfleisch mit einer Brühe, Grünspeis, Braten oder Eingemachtes. "Die Portionen sind groß, dass der einen gewaltigen Fressmagen haben müsste, welcher sich nicht vollkommen satt daran äße“ (Johann Pezzl: Beschreibung von Wien, S. 361). Die Teller waren aus Zinn, und das Brot lag gemeinschaftlich auf dem Tische, sodass jeder sich davon nach Belieben abschneiden konnte. Den größten Haufen an diesen Tischen machen die Livreeleute aus. Die Zehnkreuzertische wurden mit den gleichen Speisen bedient, doch war für sie ein besonderes Zimmer reserviert. Dort bekam jeder Gast eine weiße Kreuzersemmel dazu, ein eigenes Trinkglas und eine, wenn auch nicht immer reinne Serviette, während bei den Achtkreuzertischen das Wasser in einem zinnernen Becher in der Runde herumging. Auch die Gesellschaft dieser beiden Tafeln unterschied sich nicht unwesentlich voneinander. An den Zehnkreuzertafel sah man nach Pezzl Söhne der Musen, Diener des Altars, Kanzleimänner, Kadetten und so weiter. | Im selben Haus das ab 1700 das Schild "Zur blauen Flasche“ trug befand sich ab etwa 1800 eine Art Speiseanstalt, wo in zwei Zimmern täglich binnen drei Stunden 350 Menschen "abgefüttert" werden konnten. Für acht Kreuzer erhielt man Suppe, Rindfleisch mit einer Brühe, Grünspeis, Braten oder Eingemachtes. "Die Portionen sind groß, dass der einen gewaltigen Fressmagen haben müsste, welcher sich nicht vollkommen satt daran äße“ (Johann Pezzl: Beschreibung von Wien, S. 361). Die Teller waren aus Zinn, und das Brot lag gemeinschaftlich auf dem Tische, sodass jeder sich davon nach Belieben abschneiden konnte. Den größten Haufen an diesen Tischen machen die Livreeleute aus. Die Zehnkreuzertische wurden mit den gleichen Speisen bedient, doch war für sie ein besonderes Zimmer reserviert. Dort bekam jeder Gast eine weiße Kreuzersemmel dazu, ein eigenes Trinkglas und eine, wenn auch nicht immer reinne Serviette, während bei den Achtkreuzertischen das Wasser in einem zinnernen Becher in der Runde herumging. Auch die Gesellschaft dieser beiden Tafeln unterschied sich nicht unwesentlich voneinander. An den Zehnkreuzertafel sah man nach Pezzl Söhne der Musen, Diener des Altars, Kanzleimänner, Kadetten und so weiter. | ||
== Literatur == | |||
* [[w:Felix Czeike|Felix Czeike]]: Historisches Lexikon Wien. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, Band 2, S. 321f. (siehe Flasche, Zur blauen) |
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