49.124
Bearbeitungen
(→Herkunft: nachbesserung) |
(→Heinrich IV. von Görz: nachbesserung) |
||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
== Heinrich IV. von Görz == | == Heinrich IV. von Görz == | ||
1385 bzw. 1394 hatte Heinrich IV. von Görz-Tirol die Nachfolge seines Vaters als Graf von Lienz | 1385 bzw. 1394 hatte Heinrich IV. von Görz-Tirol die Nachfolge seines Vaters als [[w:Graf|Graf]] von Lienz und Görz und als [[w:Pfalzgraf|Pfalzgraf]] in Kärnten angetreten. Nach dem Tod seines Bruders [[w:Johann Meinhard VII. von Görz und Kirchberg|Johann Meinhard]] (* um 1380; † 22. Mai 1430) erbte er die Grafschaft Kirchberg, die er um 1433 an Graf [[Johann von Öttingen]], dem Ehemann seiner Tochter [[Elisabeth von Görz|Elisabeth]] aus seiner ersten Ehe, verpfändete<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 225</ref>. Außerdem führte er die Titel Statthalter von Belluno und Feltre sowie Landeshauptmann von [[w:Krain#Herzogtum Krain|Krain]]. Unter ihm verlegten die Grafen von Görz ihre Hauptresidenz von [[w:Gorizia|Görz]] nach [[w:Lienz|Lienz]]<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 230</ref>Heinrich stammte aus der [[w:Meinhardiner#Herkunft und Entwicklung|"Albertinischen Linie"]] der Grafen von Görz-Tirol. (Die [[w:Meinhardiner|"Meinhartinische Linie"]] war bereits mit [[w:Heinrich von KärntenHeinrich von Kärnten|Heinrich (VI.) von Görz-Tirol]], Herzog von Kärnten und Graf von Tirol bzw. dessen Tochter [[w:Margarete von Tirol|Margarethe]] ausgestorben, ohne dass es Heinrichs Familie gelungen war, sie zu beerben.) | ||
Unter Heinrich IV. bzw. nach dem Tod seines Vaters [[w:Meinhard VI. (Görz)|Meinhard VI.]] († 1385)<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 220ff.</ref> begann der endgültige Abstieg der Grafen von Görz-Tirol, | Unter Heinrich IV. bzw. nach dem Tod seines Vaters [[w:Meinhard VI. (Görz)|Meinhard VI.]] († 1385)<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 220ff.</ref> begann der endgültige Abstieg der Grafen von Görz-Tirol, vermutlich eine Ursache für Heinrichs schlechten Leumund. Dass Heinrich Opfer eines [[w:Rufmord|"Rufmordes"]] ist, kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.<ref>Die Hauptquelle zu seiner Person war bis in die Gegenwart die Beschreibung, die sein Zeitgenosse [[w:Pius II.|Enea Silvio Piccolomini]] überliefert hat und die sehr negativ ist. Es lag vermutlich an dem Respekt vor dem großen Denker und Humanisten Piccolomini, dass seine Beschreibung von Heinrich (und auch von anderen Personen) in der späteren Geschichtsschreibung für "bare Münze" genommen und nicht kritisch hinterfragt wurde. Da Enea Silvio Piccolomini jedoch viele Jahre im Dienst des späteren Kaisers Friedrich III. stand, der zu den politischen Gegnern Heinrichs zählte, ist er für Heinrich von Görz-Tirol sicher kein unvoreingenommener Zeitzeuge. Seine Beschreibung von Graf Heinrich dürfte außerdem als politische Propaganda einzustufen sein. Vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 233f.</ref> Zu berücksichtigen ist, dass Heinrich ein sehr schwieriges Erbe antrat. Seine Position aufgrund der geographischen Lage seiner Länder wurde sowohl von den Habsburgern bedroht, als auch von der Republik Venedig und den Grafen von Cilli, die wiederum vom ungarischen König Siegmund gefördert wurden, der gleichzeitig der König des Heiligen Römischen Reiches war. Hinzu kamen noch verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herzögen von Bayern, die ebenfalls politisch Einfluss zu nehmen versuchten, und das [[w:Erzbistum Salzburg|Erzbistum Salzburg]]. Auch wenn Heinrichs Politik insgesamt relativ glücklos war, spricht für ihn, dass er sich wenigstens zu behaupten versuchte und dass ihm dies trotz widriger Umstände doch halbwegs gelungen sein muss, wie gerade der Umstand zeigt, dass seine Söhne letztlich seine Nachfolge antreten konnten. | ||
Heinrich war seit dem 14. Oktober 1382 mit der Herzogin Elisabeth von Österreich († 1392) verlobt, einer Tochter von Herzog [[w:Leopold von Habsburg|Leopold III.]] von Österreich<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 220 und 223</ref>. Seit ca. 1402 / 1407 war er in erster Ehe mit Elisabeth von Cilli († zwischen dem Jänner 1436 und vor dem 14. März 1437<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 232</ref>), einer weiteren Tochter von Graf Hermann II. von Cilli, verheiratet, und somit ein Schwager von König Sigismund. Da Catharina de Gara vermutlich eine Tochter oder Enkelin von Anna von Cilli, einer Schwester von Elisabeth und Barbara war, war sie somit eine Nichte oder Großnichte ihres Ehemannes. Obwohl es über Catharina in der Literatur heißt, dass sie eine Parteigängerin der Habsburger war, was auch als | Heinrich war seit dem 14. Oktober 1382 mit der Herzogin Elisabeth von Österreich († 1392) verlobt, einer Tochter von Herzog [[w:Leopold von Habsburg|Leopold III.]] von Österreich<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 220 und 223</ref>. Seit ca. 1402 / 1407 war er in erster Ehe mit [[Elisabeth von Cilli]] († zwischen dem Jänner 1436 und vor dem 14. März 1437<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 232</ref>), einer weiteren Tochter von Graf Hermann II. von Cilli, verheiratet, und somit ein Schwager von König Sigismund. Da Catharina de Gara vermutlich eine Tochter oder Enkelin von Anna von Cilli, einer Schwester von Elisabeth und Barbara war, war sie somit eine Nichte oder Großnichte ihres Ehemannes. Obwohl es über Catharina in der Literatur heißt, dass sie eine Parteigängerin der Habsburger war, was auch als Grund für ehelichen Konflikte mit Heinrich gesehen wird, dürfte die Ehe mit ihm ursprünglich Teil einer Allianz gegen die Habsburger bzw. deren "leopoldinischen" Familienzweig gewesen sein<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 232f.</ref>. | ||
== Catharina als Gräfin von Görz == | == Catharina als Gräfin von Görz == |
Bearbeitungen