Elisabeth Bundschuh: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
K (→‎Leben: Ergänzende Informationen)
Zeile 16: Zeile 16:
Am 7. Februar 1941 verließ ein Transport mit ihr und 75 weiteren Patienten und Patientinnen die Grazer Anstalt in Richtung [[w:Tötungsanstalt Hartheim|Tötungsanstalt Hartheim]].<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Aus den Akten geht nicht genau hervor, ob der Transport direkt Hartheim als Ziel hatte oder die Patienten für mehrere Tage in der Zwischenanstalt [[w:Niedernhart|Niedernhart]] in [[Linz]] aufgenommen wurden.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>  
Am 7. Februar 1941 verließ ein Transport mit ihr und 75 weiteren Patienten und Patientinnen die Grazer Anstalt in Richtung [[w:Tötungsanstalt Hartheim|Tötungsanstalt Hartheim]].<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Aus den Akten geht nicht genau hervor, ob der Transport direkt Hartheim als Ziel hatte oder die Patienten für mehrere Tage in der Zwischenanstalt [[w:Niedernhart|Niedernhart]] in [[Linz]] aufgenommen wurden.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>  


In Hartheim angekommen durchliefen alle Personen zuerst ein Registrierungsprogramm, bevor sie noch am selben Tag unter dem Vorwand duschen zu gehen, in der [[w:Gaskammer (Massenmord)|Gaskammer]] mit [[w:Kohlenmonoxid|Kohlenmonoxid]] ermordet wurden.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>  
In Hartheim angekommen durchliefen alle Personen zuerst ein kurzes Registrierungsprogramm, bevor sie unmittelbar danach unter dem Vorwand duschen zu gehen, in der [[w:Gaskammer (Massenmord)|Gaskammer]] mit [[w:Kohlenmonoxid|Kohlenmonoxid]] ermordet wurden.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>  


Der Transportbus, der die Menschen nach Hartheim brachte, fuhr üblicherweise in einen Schuppen, der an der Westseite des Schlosses errichtet worden war, um den Tötungsvorgang vor neugierigen Blicken zu schützen. Durch ein kleines Eingangstor betraten die Opfer einen mit Brettern abgegrenzten Bereich im Schlossinnenhof. Die erste Station war der Auskleideraum. Dort entkleideten sich die Menschen unter Anleitung des T4-Personals. Anschließend erfolgte im Untersuchungsraum eine Untersuchung auf Goldzähne durch einen T4-Arzt. Von ihm als interressant befundene Personen wurden im gleichen Raum noch untersucht. Danach erfolgte in der angrenzenden Gaskammer der Tötungsvorgang. Die Leichen der Opfer wurden in weiterer Folge von den sogenannten "Brennern" im Krematorium verbrannt.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>
Der Transportbus, der die Menschen nach Hartheim brachte, hielt üblicherweise in einem Schuppen, der an der Westseite des Schlosses errichtet worden war, um die Vorgänge im Schloss vor neugierigen Blicken zu schützen. Durch ein kleines Eingangstor betraten die Opfer einen mit Brettern abgegrenzten Bereich im Schlossinnenhof. Die erste Station der Registrierungprozedur war der Auskleideraum. Dort entkleideten sich die Menschen unter Anleitung des T4-Personals. Anschließend erfolgte im Untersuchungsraum eine Überprüfung der Personalien und eine Untersuchung auf Goldzähne durch einen T4-Arzt. Von ihm als interressant befundene Personen wurden im gleichen Raum noch fotographiert. Danach erfolgte in der angrenzenden Gaskammer der Tötungsvorgang. Die Leichen der Opfer wurden, manchmal auch nach Zwischenlagerung im Leichenraum, in weiterer Folge von den sogenannten "Brennern" im Krematorium verbrannt.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>
 
<gallery>
Bus Hartheim Foto Niedernhart Prozess.jpg|Abholungsbus mit Fahrer
Schloss Hartheim Westseite Nachbildung Holzschuppen 201701.jpg|Heutige Nachbildung des Holzschuppens
Schloss Hartheim Westseite Nachbildung Holzschuppen 201702.jpg|Glasscheibe mit den Abfahrtsorten
Schloss Hartheim Westseite Eingangstor 201701.jpg|Eingangstor an der Nordwestecke
Schloss Hartheim Innenhof Nordseite 201705.jpg|Der Arkadengang des Nordteiles war früher durch einen Bretterverschlag eingegrenzt
Schloss Hartheim Innenhof Nordseite 201704.jpg|Der Bretterverschlag wurde im Rahmen eines Kunstprojektes symbolisch nachgebildet
Schloss Hartheim Innenhof Nordseite 201703.jpg|Im ersten Arkadenfeld ist die Jahreszahl 1940 in Form eines Barcodes dargestellt
Datei:Schloss Hartheim Gaskammer 201702.jpg|Die ehemalige Gaskammer, die über einen Steg begangen werden kann
Datei:Schloss Hartheim Krematorium 201703.jpg|Krematorium: Platz des Ofens ist durch die Deckenbeleuchtung
</gallery>


Da das offizielle Sterbedatum üblicherweise nach dem Transport um zwei bis drei Wochen zurückdatiert wurde, um die gehäuften Sterbefälle zeitlich weiter zu streuen, dürfte Elisabeth Bundschuh, wenn sie direkt nach Hartheim gebracht worden war, am 7. oder 8. Februar 1941 ermordet worden sein.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Die Sterbematrikel der Evangelischen Kirchengemeinde Pinkafeld enthalten keinerlei Hinweis über ihren Tod.<ref name="Sterbematrikel6">Sterbematrikel Band VI der Evangelischen Kirchengemeinde Pinkafeld</ref>
Da das offizielle Sterbedatum üblicherweise nach dem Transport um zwei bis drei Wochen zurückdatiert wurde, um die gehäuften Sterbefälle zeitlich weiter zu streuen, dürfte Elisabeth Bundschuh, wenn sie direkt nach Hartheim gebracht worden war, am 7. oder 8. Februar 1941 ermordet worden sein.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Die Sterbematrikel der Evangelischen Kirchengemeinde Pinkafeld enthalten keinerlei Hinweis über ihren Tod.<ref name="Sterbematrikel6">Sterbematrikel Band VI der Evangelischen Kirchengemeinde Pinkafeld</ref>
9.493

Bearbeitungen

Navigationsmenü