9.493
Bearbeitungen
K (→Untergang der 6. Armee im Kessel von Stalingrad Jänner 1943: Textergänzungen) |
K (→Untergang der 6. Armee im Kessel von Stalingrad Jänner 1943: Textergänzungen) |
||
Zeile 522: | Zeile 522: | ||
Namen vermerkt sind, auf dem örtlichen Friedhof nur wenige Meter voneinander entfernt, während ihre tatsächlichen Gräber tausend Kilometer weiter im Osten in der Ukraine liegen. | Namen vermerkt sind, auf dem örtlichen Friedhof nur wenige Meter voneinander entfernt, während ihre tatsächlichen Gräber tausend Kilometer weiter im Osten in der Ukraine liegen. | ||
==== Untergang der 6. Armee im Kessel von Stalingrad Jänner 1943 ==== | ==== Untergang der 6. Armee im Kessel von Stalingrad - Jänner 1943 ==== | ||
Adolf Hitler wird nachgesagt, dass er einst schwärmte, dass er mit der 6. Armee den Himmel stürme könne. Tatsächlich erreichten die Spitzen der Armee am 23. August im Norden der Stadt Stalingrad die [[w:Wolga|Wolga]]. Die Rote Armee hatte sich in den Wochen zuvor immer wieder zurückgezogen um nicht eingekesselt und vernichtet zu werden. In der Stadt, die [[w:Stalin|Stalin]]s Namen trug, war dieser Rückzug zu Ende, denn die Stadt wurde mit allen Mitteln verteidigt. Der Häuserkampf, der nun folgte, ließ die Kampfeinheiten der 6. Armee zusammenschmelzen. | Adolf Hitler wird nachgesagt, dass er einst schwärmte, dass er mit der 6. Armee den Himmel stürme könne. Tatsächlich erreichten die Spitzen der Armee am 23. August im Norden der Stadt Stalingrad die [[w:Wolga|Wolga]]. Die Rote Armee hatte sich in den Wochen zuvor immer wieder zurückgezogen um nicht eingekesselt und vernichtet zu werden. In der Stadt, die [[w:Stalin|Stalin]]s Namen trug, war dieser Rückzug zu Ende, denn die Stadt wurde mit allen Mitteln verteidigt. Der Häuserkampf, der nun folgte, ließ die Kampfeinheiten der 6. Armee zusammenschmelzen. | ||
In der Schlacht von Stalingrad fielen überdurchschnittlich viele Österreicher, weil drei der zwanzig später im Kessel von Stalingrad eingeschlossenen und vernichteten Divisionen im [[w:Wehrkreis XVII (Wien)|Wehrkreis XVII]] aufgestellt worden waren und daher viele Österreicher in ihren Reihen hatten. Neben Adolf Kaipels 44. Infanterie-Division und Hans Nikas 297. Infanterie-Divison bestand die Masse der [[w:100. Jäger-Division (Wehrmacht)|100. Jäger-Division]] aus Soldaten aus Oberösterreich. In den ersten Wochen der Schlacht blieb diese Division von den verlustreichen Häuserkämpfen verschont, aber am 21. September 1942 erhielt auch sie den Befehl ins Stadtzentrum vorzurücken, um dort in den Kampf einzugreifen. In der Divisionsgeschichte wurde der Eindruck, der sich den oberösterreichischen Soldaten dabei bot, folgendermaßen beschrieben: | In der Schlacht von Stalingrad fielen überdurchschnittlich viele Österreicher, weil drei der zwanzig später im Kessel von Stalingrad eingeschlossenen und vernichteten Divisionen im [[w:Wehrkreis XVII (Wien)|Wehrkreis XVII]] aufgestellt worden waren und daher viele Österreicher in ihren Reihen hatten. Neben Adolf Kaipels 44. Infanterie-Division und Hans Nikas 297. Infanterie-Divison bestand die Masse der [[w:100. Jäger-Division (Wehrmacht)|100. Jäger-Division]] aus Soldaten aus Oberösterreich. In den ersten Wochen der Schlacht blieb diese Division von den verlustreichen Häuserkämpfen verschont, aber am 21. September 1942 erhielt auch sie den Befehl ins Stadtzentrum vorzurücken, um dort in den Kampf einzugreifen. In der Divisionsgeschichte wurde der Eindruck, der sich den oberösterreichischen Soldaten dabei bot, folgendermaßen beschrieben:<ref>Hanns Neidhardt: ''Mit Tanne und Eichenlaub. Kriegschronik der 100. Jäger-Division vormals 100. leichte Infanterie-Division'', Leopold Stocker Verlag, ISBN 978-3702003739</ref> | ||
{{Zitat|Zwischen dem 23. und 25.September zogen die Kampfeinheiten der 100. in Stalingrad ein. Schon weit vor der Stadt, auf der Hochebene zwischen Don und Wolga, hörte man das dumpfe Grollen der Schlacht. Nach Überwindung der letzten kleinen Anhöhe sah man ein Meer niedriger Häuser, manchmal ragten Hochbauten und Fabriksschornsteine heraus, dahinter wand sich das in der Sonne glitzernde Band der Wolga und dahinter lag eine dunstige Ebene. Während im Südteil der Stadt Ruhe herrschte, standen über der Stadtmitte Qualmwolken, aus denen, ein riesiger Silo hervorragte. Der Nordteil von Stalingrad lag völlig in dunkle Wolken gehüllt. Brennendes Öl und Detonationswolken fallender Bomben bildeten eine dicke Schicht über den Häusern. Darüber schwebten zahllose kleine weiße und dunkle Wölckchen; die russische Flak schoß, was die Rohre hergaben. Derjenige, der bei Nacht in die Stadt hineinkam, konnte vor den schwelenden Bränden die Silhouetten der Häuser erkennen. Der Himmel war von zahlreichen Scheinwerfern erhellt und die deutsche Flak feuerte auf die russischen Bomber. So wie der Tag der deutschen Luftwaffe gehörte, war die Nacht die Domäne der sowjetischen Luftflotte. Auch jenseits der Wolga sah man nachts Scheinwerfer, manche wiesen durch 'Nicken' des Lichtstrahls die Nachtbomber auf ihre Ziele am westlichen Wolgaufer ein.}} | {{Zitat|Zwischen dem 23. und 25.September zogen die Kampfeinheiten der 100. in Stalingrad ein. Schon weit vor der Stadt, auf der Hochebene zwischen Don und Wolga, hörte man das dumpfe Grollen der Schlacht. Nach Überwindung der letzten kleinen Anhöhe sah man ein Meer niedriger Häuser, manchmal ragten Hochbauten und Fabriksschornsteine heraus, dahinter wand sich das in der Sonne glitzernde Band der Wolga und dahinter lag eine dunstige Ebene. Während im Südteil der Stadt Ruhe herrschte, standen über der Stadtmitte Qualmwolken, aus denen, ein riesiger Silo hervorragte. Der Nordteil von Stalingrad lag völlig in dunkle Wolken gehüllt. Brennendes Öl und Detonationswolken fallender Bomben bildeten eine dicke Schicht über den Häusern. Darüber schwebten zahllose kleine weiße und dunkle Wölckchen; die russische Flak schoß, was die Rohre hergaben. Derjenige, der bei Nacht in die Stadt hineinkam, konnte vor den schwelenden Bränden die Silhouetten der Häuser erkennen. Der Himmel war von zahlreichen Scheinwerfern erhellt und die deutsche Flak feuerte auf die russischen Bomber. So wie der Tag der deutschen Luftwaffe gehörte, war die Nacht die Domäne der sowjetischen Luftflotte. Auch jenseits der Wolga sah man nachts Scheinwerfer, manche wiesen durch 'Nicken' des Lichtstrahls die Nachtbomber auf ihre Ziele am westlichen Wolgaufer ein.}} | ||