Albrecht II. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

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== Landesfürst des Herzogtums Österreich ==
== Landesfürst des Herzogtums Österreich ==
Zu den ersten Jahren seiner Herrschaft, die relativ schwierig gewesen sein dürfte, gibt es kaum wissenschaftliche Arbeiten. Zu Albrechts Erziehern zählen [[w:Berthold von Wehingen|Berthold von Wehingen]] († 1410) (der spätere [[w:Fürstbischof von Freising|Fürstbischof von Freising]]), [[w:Nikolaus von Dinkelsbühl|Nikolaus von Dinkelsbühl]] († 1433), 1405-1406 Rektor der [[w:Wiener Universität|Universität Wien]], der später sein Beichtvater war, und [[Andreas Plank]], der ihm als Kanzler diente. Wichtige Ratgeber waren [[w:Reinprecht II. von Walsee|Reinprecht (II.) von Wallsee]] und [[Pilgrim von Puchheim]].<ref name ="czeike"/> Für die Finanzen war 1412-1436 [[Berthold von Mangen]] zuständig.<ref name ="krieger160">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 160</ref> Sie dürften kompetente Ratgeber und ihm gegenüber loyal gewesen sein, dennoch entsteht der Eindruck, dass er jedoch trotz seiner Jugend sehr rasch die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand genommen hat. Seine Anfänge waren sehr schwierig, dennoch gelang es ihm mit der Durchsetzung eines Landfriedens und einer Gerichtsreform die politischen Verhältnisse einigermaßen zu stabilisieren, wodurch die Wirtschaft und besonders der Handel wieder einen Aufschwung erlebten.<ref name ="krieger160"/> Bemerkenswert ist, dass die die österreichischen Landstände unter seiner Herrschaft politisch recht wenig Aktivität zeigten, was in einem deutlichen Gegensatz zu dem Jahrzehnt zuvor und den Jahrzehnten nach Albrechts Tod steht. Selbst während der "Hussitenkriege", für die Albrecht mehrmals ihre Zustimmung zur Bewilligung zusätzlicher Steuern einholen musste, sind keine wirklichen Konflikte zwischen Landesfürst und Landständen belegt. Die Verschwörung des Adeligen [[Otto IV. von Maissau|Otto von Maissau]] um 1430 wirkt wie die Ausnahme.<ref name ="krieger165">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 165</ref>  
Zu den ersten Jahren seiner Herrschaft, die relativ schwierig gewesen sein dürfte, gibt es kaum wissenschaftliche Arbeiten. Zu Albrechts Erziehern zählen [[w:Berthold von Wehingen|Berthold von Wehingen]] († 1410) (der spätere [[w:Fürstbischof von Freising|Fürstbischof von Freising]]), [[w:Nikolaus von Dinkelsbühl|Nikolaus von Dinkelsbühl]] († 1433), 1405-1406 Rektor der [[w:Wiener Universität|Universität Wien]], der später sein Beichtvater war, und [[Andreas Plank]], der ihm als Kanzler diente. Wichtige Ratgeber waren [[w:Reinprecht II. von Walsee|Reinprecht (II.) von Wallsee]] und [[Pilgrim von Puchheim]].<ref name ="czeike"/> Für die Finanzen war 1412-1436 [[Berthold von Mangen]] zuständig.<ref name ="krieger160">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 160</ref> Sie dürften kompetente Ratgeber und ihm gegenüber loyal gewesen sein, dennoch entsteht der Eindruck, dass er jedoch trotz seiner Jugend sehr rasch die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand genommen hat. Seine Anfänge waren sehr schwierig, dennoch gelang es ihm mit der Durchsetzung eines Landfriedens und einer Gerichtsreform die politischen Verhältnisse einigermaßen zu stabilisieren, wodurch die Wirtschaft und besonders der Handel wieder einen Aufschwung erlebten.<ref name ="krieger160"/> Bemerkenswert ist, dass die die österreichischen Landstände unter seiner Herrschaft politisch recht wenig Aktivität zeigten, was in einem deutlichen Gegensatz zu dem Jahrzehnt zuvor und den Jahrzehnten nach Albrechts Tod steht. Selbst während der "Hussitenkriege", für die Albrecht mehrmals ihre Zustimmung zur Bewilligung zusätzlicher Steuern einholen musste, sind keine wirklichen Konflikte zwischen Landesfürst und Landständen belegt. Die Verschwörung des Adeligen [[w:Otto IV. von Maissau|Otto von Maissau]] um 1430 wirkt wie die Ausnahme.<ref name ="krieger165">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 165</ref>  


Noch vor den Reformdekreten des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] ließ Albrecht von den Professoren der Wiener Universität Vorschläge für eine Kirchenreform ausarbeiten. Aus dieser, die 1418 von [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] anerkannt wurde, entstand die "[[w:Melker Klosterreform|Melker Klosterreform]]".<ref name ="krieger162">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 162</ref>. Sie bedeutete nicht nur eine Reformierung des Ordenslebens, sondern auch den Aufbau eines starken landeskirchlichen Regiments.<ref name ="czeike"/>
Noch vor den Reformdekreten des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] ließ Albrecht von den Professoren der Wiener Universität Vorschläge für eine Kirchenreform ausarbeiten. Aus dieser, die 1418 von [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] anerkannt wurde, entstand die "[[w:Melker Klosterreform|Melker Klosterreform]]".<ref name ="krieger162">vgl.Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 162</ref>. Sie bedeutete nicht nur eine Reformierung des Ordenslebens, sondern auch den Aufbau eines starken landeskirchlichen Regiments.<ref name ="czeike"/>
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