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[[Datei:Jüdischer Friedhof Mattersburg (2).jpg|mini|hochkant|Der jüdische Friedhof im Jahr 2018]] | |||
[[Datei:Jüdischer Friedhof Mattersburg.jpg|mini|hochkant|Grabsteine am jüdischen Friedhof in Mattersburg, 2018]] | |||
[[Datei:Gedenkstätte zur Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde Mattersburg Detail 14.jpg|mini|Gedenkstätte in Mattersburg]] | |||
Die '''jüdische Gemeinde Mattersburg''' wurde seriösen Quellen zu Folge im Jahre [[1527]] gegründet. | Die '''jüdische Gemeinde Mattersburg''' wurde seriösen Quellen zu Folge im Jahre [[1527]] gegründet. | ||
== Gründung und Entwicklung == | == Gründung und Entwicklung == | ||
Für die Gründung der jüdischen Gemeinde [[w:Mattersburg|Mattersburg]] zum Ende des 15. Jahrhunderts sollen sechs sephardische Brüder, welche aus Spanien fliehen mussten, zuständig gewesen sein. Im Jahre 1622 wurde die Verwaltung der damals so genannten Gemeinde Mattersdorf von den [[w:Esterházy|Esterházys]] übernommen. Dies führte zu einer positiven Wende im Leben der Jüdinnen und Juden der kleinen Gemeinde. Als 1671 [[w:Leopold_I._(Österreich)|Leopold I.]] alle Juden aus seiner Machtsphäre vertreiben ließ, mussten die Juden Esterházys Mattersburg zwar verlassen, die meisten von ihnen warteten aber in [[w:Mähren|mährischen]] Gemeinden auf die Möglichkeit einer Rückkehr. Das Exil dauerte bis 1675 an, also knapp vier Jahre. | Für die Gründung der jüdischen Gemeinde [[w:Mattersburg|Mattersburg]] zum Ende des 15. Jahrhunderts sollen sechs sephardische Brüder, welche aus Spanien fliehen mussten, zuständig gewesen sein. Im Jahre 1622 wurde die Verwaltung der damals so genannten Gemeinde Mattersdorf von den [[w:Esterházy|Esterházys]] übernommen. Dies führte zu einer positiven Wende im Leben der Jüdinnen und Juden der kleinen Gemeinde. Als 1671 [[w:Leopold_I._(Österreich)|Leopold I.]] alle Juden aus seiner Machtsphäre vertreiben ließ, mussten die Juden Esterházys Mattersburg zwar verlassen, die meisten von ihnen warteten aber in [[w:Mähren|mährischen]] Gemeinden auf die Möglichkeit einer Rückkehr. Das Exil dauerte bis 1675 an, also knapp vier Jahre. | ||
Im Jahre 1694 stellte [[w:Paul I. Esterházy de Galantha|Paul Esterházy]] dann endlich den lang ersehnten [[w:Schutzbrief|Schutzbrief]] aus, der im Laufe der Zeit auch immer wieder verlängert wurde. Diese rechtliche Sicherheit sorgte für die Weiterentwicklung der Gemeinde. Der Schutzbrief verlieh den Juden eine Art politische Autonomie, sodass sie selbst ihre Vertretungsorgane wählen durften. <ref name="Entreisen">Christof Habres / Reis Elisabeth: ''Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen'', Metroverlag, Wien 2012, S.61ff </ref> | Im Jahre 1694 stellte [[w:Paul I. Esterházy de Galantha|Paul Esterházy]] dann endlich den lang ersehnten [[w:Schutzbrief|Schutzbrief]] aus, der im Laufe der Zeit auch immer wieder verlängert wurde. Diese rechtliche Sicherheit sorgte für die Weiterentwicklung der Gemeinde. Der Schutzbrief verlieh den Juden eine Art politische Autonomie, sodass sie selbst ihre Vertretungsorgane wählen durften. <ref name="Entreisen">Christof Habres / Reis Elisabeth: ''Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen'', Metroverlag, Wien 2012, S.61ff </ref> | ||
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=== Das Ende der jüdischen Gemeinde Mattersdorf === | === Das Ende der jüdischen Gemeinde Mattersdorf === | ||
Bereits im September 1938 wurde vom NS-Bürgermeister Franz Giefing auf der [[w:Synagoge|Synagoge]] eine weiße Fahne als Zeichen für ein judenfreies Mattersburg gehisst. Die jüdische Bevölkerung wurde innerhalb kürzester Zeit enteignet, ausgebürgert und vollständig aus der kleinen Stadt vertrieben. Ein Teil der Juden und Jüdinnen flüchtete in andere Länder, aber mehr als 100 von ihnen fanden in der Vernichtungsmaschinerie der [[w:Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Nazidiktatur]] ihren Tod. Die Bereitschaft der überlebenden Jüdinnen und Juden, nach der Zeit des [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] nach Mattersdorf zurückzukehren, war dementsprechend gering. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: ''Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen'', Metroverlag, Wien 2012, S.67 </ref> | Bereits im September 1938 wurde vom NS-Bürgermeister Franz Giefing auf der [[w:Synagoge|Synagoge]] eine weiße Fahne als Zeichen für ein judenfreies Mattersburg gehisst. Die jüdische Bevölkerung wurde innerhalb kürzester Zeit enteignet, ausgebürgert und vollständig aus der kleinen Stadt vertrieben. Ein Teil der Juden und Jüdinnen flüchtete in andere Länder, aber mehr als 100 von ihnen fanden in der Vernichtungsmaschinerie der [[w:Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Nazidiktatur]] ihren Tod. Die Bereitschaft der überlebenden Jüdinnen und Juden, nach der Zeit des [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] nach Mattersdorf zurückzukehren, war dementsprechend gering. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: ''Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen'', Metroverlag, Wien 2012, S.67 </ref> | ||