Johann Kaufmann: Unterschied zwischen den Versionen

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1498 ließ er sich nach Aufenthalten in [[w:Köln|Köln]] und [[w:Ingolstadt|Ingolstadt]], wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder. Dort erwarb er das Bürgerrecht und führte zunächst ein zurückgezogenes Leben als Privatier. Er wurde aber mehrmals von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.<ref name ="Czeike"/> Er erwarb Besitz in Rassing (heute Teil der Gemeinde [[Kapelln]])<ref group="A">Deshalb wird Rassing oft für seinen Geburtsort gehalten, vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305</ref>.<ref name ="heinig305"/> 1508 wurde er von Maximilian zum Beisitzer des Kammergerichtes ernannt.<ref name ="heinig306"/>
1498 ließ er sich nach Aufenthalten in [[w:Köln|Köln]] und [[w:Ingolstadt|Ingolstadt]], wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder. Dort erwarb er das Bürgerrecht und führte zunächst ein zurückgezogenes Leben als Privatier. Er wurde aber mehrmals von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.<ref name ="Czeike"/> Er erwarb Besitz in Rassing (heute Teil der Gemeinde [[Kapelln]])<ref group="A">Deshalb wird Rassing oft für seinen Geburtsort gehalten, vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305</ref>.<ref name ="heinig305"/> 1508 wurde er von Maximilian zum Beisitzer des Kammergerichtes ernannt.<ref name ="heinig306"/>


1515 wählte der Stadtrat Johann Kaufmann zum Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="WebsiteWien"/> In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.<ref name ="Czeike"/> In seine Amtszeit fällt der [[w:Wiener Fürstentag|Wiener Fürstenkongress]] (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem [[w:Königreich Böhmen|böhmisch]]-[[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] König [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Wladislaw]] und dem [[w:Polen-Litauen|polnischen König]] [[w:Sigismund I. (Polen)|Sigismund]] teilnahmen. Auf diesem Kongress wurde eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem [[w:Habsburg|Haus Österreich (Habsburg)]] und den [[w:Jagiellonen|Jagiellonen]] beschlossen, die letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser [[w:Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] und [[w:Anna von Böhmen und Ungarn|Anna von Böhmen und Ungarn]] sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König [[w:Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] mit Ferdinands Schwester [[w:Maria von Ungarn|Mari]] führte.<ref name ="Czeike"/> Als Bürgermeister verhinderte Kaufmann nicht, dass Kaiser Maximilian im selben Jahr den Großhandel freigab, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler bedeutete.<ref>vgl. [[w:Andreas P. Pittler|Andreas Pittler]]: ''Die Bürgermeister Wiens''. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23</ref>
1515 wählte der Stadtrat Johann Kaufmann zum Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="WebsiteWien"/> In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.<ref name ="Czeike"/>  
* In seine Amtszeit fällt der [[w:Wiener Fürstentag|Wiener Fürstenkongress]] (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem [[w:Königreich Böhmen|böhmisch]]-[[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] König [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Wladislaw]] und dem [[w:Polen-Litauen|polnischen König]] [[w:Sigismund I. (Polen)|Sigismund]], auf welchem eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem [[w:Habsburg|Haus Österreich (Habsburg)]] und den [[w:Jagiellonen|Jagiellonen]] beschlossen wurde. Diese führte letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser [[w:Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] und [[w:Anna von Böhmen und Ungarn|Anna von Böhmen und Ungarn]] sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König [[w:Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] mit Ferdinands Schwester [[w:Maria von Ungarn|Maria]].<ref name ="Czeike"/>  
* In seine Amtszeit fällt auch Maximilians Entscheidung den Großhandel freizugeben, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler zur Folge hatte.<ref>vgl. [[w:Andreas P. Pittler|Andreas Pittler]]: ''Die Bürgermeister Wiens''. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23</ref>


Erst 1519 war Johann Kaufmann wieder politisch tätig, als er in diesem Jahr dem Landtag des Herzogtums Österreich unter der Enns angehörte. Danach war er Mitglied des niederösterreichischen Hofrats und war 1521-1537 Rat des niederösterreichischen Regiments.<ref name ="Czeike"/>   
1519 gehörte Johann Kaufmann dem Landtag des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich unter der Enns]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich hatte sich im 15. Jahrhundert in die Herzogtümer Österreich ob der Enns und unter der Enns geteilt. Österreich unter der Enns umfasste Anfang des 16. Jahrhunderts große Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich und das heutige Bundesland Wien.</ref>  an. Danach war er Mitglied des dortigen Hofrats und 1521-1537 Rat des "niederösterreichischen" Regiments.<ref name ="Czeike"/>   


Nach seinem Tod wurde Johann Kaufmann in [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] beigesetzt.<ref name ="heinig306">
Nach seinem Tod wurde Johann Kaufmann in [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] beigesetzt.<ref name ="heinig306">
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