16.163
Bearbeitungen
Zeile 167: | Zeile 167: | ||
:-Belgien: Henry van der Bulcke, Brüssel, | :-Belgien: Henry van der Bulcke, Brüssel, | ||
:Es wird die strittige Frage behandelt, ob Böhmen als österreichisches Kronland direkt Mitglied in der Liga sein kann. Diese Frage ist bedeutsam, da Böhmen Mitglied der Liga ist und somit zwei österreichische Eishockeyverbände der Liga angehören. | :Es wird die strittige Frage behandelt, ob Böhmen als österreichisches Kronland direkt Mitglied in der Liga sein kann. Diese Frage ist bedeutsam, da Böhmen Mitglied der Liga ist und somit zwei österreichische Eishockeyverbände der Liga angehören. | ||
'''Eishockey-Europameisterschaft 1912/13''' | |||
*Die 4. Eishockey-Europameisterschaft findet vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München auf der Eisbahn in der Galeriestraße statt. Vier Länder nehmen teil. Wiederum haben Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet. | |||
*Der Einspruch Deutschlands gegen die Teilnahme von zwei österreichischen Mannschaften wird von der Liga abgelehnt. Österreich wird wieder von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten, da diese das Spiel mit der Scheibe beherrscht. | |||
*Die Böhmen legten beim Veranstalter am 25. Jänner 1913 einen Protest gegen die Ausmaße des Eisplatzes von 40 x 18 Metern und die schlechten Toranlagen ein. Am nächsten Tag schloss sich Österreich dem Protest an.<ref>Prager Tagblatt 26. Jänner 1913</ref> Für Eishockeymannschaften die im Freien Spielen ist die Eisbahn in München viel zu klein, für Saalmannschaften, wie Belgien, natürlich ideal. | |||
'''Vizepräsident Müller (OeEHV) zur Europa-Meisterschaft in München''' | |||
:Vizepräsident Müller vom Österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) war als offizieller Vertreter des Verbandes bei der Eishockey-Europameisterschaft in München. Nach seiner Rückkehr gibt er dem Illustrierten Sportblatt in Wien nachstehende Stellungnahme: | |||
:"Ich war überrascht, als ich die Stätte erblickte, auf der die Europameisterschaft im Eishockey stattfinden sollte. Münchens Kunsteisbahn kann wohl einer geringen Menge von Eisbummlern genügen, aber zur Austragung sportlicher Wettkämpfe oder Konkurrenzen ist sie nicht geeignet. Die Anlage der gedeckten Kunsteisbahn reicht nicht an die Anlagen der Eispaläste anderer Großstädte, ist immerhin recht nett und komfortabel, weist aber nur eine Fläche von 40 m Länge und 16 m Breite auf. | |||
:Über das Spiel mit der Scheibe den Stab zu brechen wäre ein Unding. Mir erschien es als eine wüste Rauferei, Rugby auf dem Eise. Von anderer Seite, und ich muss betonen, von sportlich bekannten Persönlichkeiten wurde mir entgegengehalten, dass das viel zu kleine Spielfeld schuld daran wäre, dass das jetzt stark verbreitete Spiel mit der Scheibe roh erscheine; auf größeren Plätzen wäre dies nicht der Fall. Mit den 14 Spielern und dem Schiedsrichter war der kleine Platz voll; es kamen Situationen vor, in denen sich vier, fünf Spieler um die Scheibe stritten; dabei wurde gerempelt, gestoßen, mit den Stöcken geschlagen; lauter Dinge, die dem Auge des Zuschauers kein erfreuliches Bild boten. | |||
:Auf größeren Plätzen muss das Spiel mit der Scheibe ganz interessant sein, denn technisch steht es jedenfalls hoch und stellt an die Spieler kolossale Anforderungen. Jedenfalls werde ich Gelegenheit nehmen, in nächster Zeit mir ein Wettspiel auf einem größeren Platz anzusehen. Hoffentlich kann ich dann einen besseren Eindruck gewinnen. | |||
:Etwas finde ich noch erwähnenswert und dies ist die Auffassung der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG)Punkto der Teilnahmeberechtigung der einzelnen Länder. Teilgenommen an der Meisterschaft haben Belgien, Deutschland, Österreich und - Böhmen. Für die Lique scheint Böhmen ein getrennter Staat zu sein. Es wirkt auf den Eingeweihten jedenfalls sehr komisch, wenn in einer Meisterschaft, die einzelne Länder ausfechten sollen, Österreich (Deutsche Eishockeygesellschaft in Prag) gegen Böhmen (Cesky Svaz Hockeyovy) spielt." | |||
'''Freundschaftsspiel in München''' | '''Freundschaftsspiel in München''' | ||
Zeile 173: | Zeile 196: | ||
* | |||
*An der 4. Eishockey-Europameisterschaft vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München nehmen vier Länder teil. Hierzu gehören auch die Eishockeyverbände von Böhmen und Österreich. | |||
:Belgien gewinnt die Europameisterschaft wegen des besseren Torverhältnisses vor Böhmen und Deutschland. Österreich | :Belgien gewinnt die Europameisterschaft wegen des besseren Torverhältnisses vor Böhmen und Deutschland. Österreich wird Vierter. | ||
Bearbeitungen