Bianca Maria Sforza: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bianca Maria Sforza''' (* [[5. April]] [[1472]], in [[w:Mailand|Mailand]]; † [[31. Dezember]] [[1510]], in [[Innsbruck]]), auch '''Bianca von Mailand''', '''Maria Blanca Sforza''' oder '''Blanca Maria Sforza''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Erzherzogin von Österreich]].
'''Bianca Maria Sforza''' (* [[5. April]] [[1472]], in [[w:Mailand|Mailand]]; † [[31. Dezember]] [[1510]], in [[Innsbruck]]), auch '''Bianca von Mailand''', '''Maria Blanca Sforza''' oder '''Blanca Maria Sforza''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Erzherzogin von Österreich]].
   
   
== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==|
Bianca Maria Sforza stammte aus einer in Italien ansässigen Familie, die es nach dem Tod von [[w:Filippo Maria Visconti|Filippo Maria Visconti]] geschafft hatte, die Herrschaft über das Herzogtum Mailand zu übernehmen und zu behaupten, ohne dass diese Herrschaftsübernahme von den rechtlichen offiziellen Instanzen anerkannt worden war.<ref group="A">Das Herzogtum Mailand galt als [[w:Lehen|Lehen]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]], weswegen die Herrschaft der Sforzas, zumindest "de jure", der offiziellen Anerkennung und Belehnung durch den römischen König beziehungsweise Kaiser bedurft hätte, die [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] jedoch Francesco Sforza und seinem Sohn Galeazzo Maria verwehrt hatte. Ein Grund dafür, dürfte gewesen sein, dass bereits die Erhebung von Mailand zu einem Herzogtum unter [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] von den Kurfürsten nicht anerkannt worden war.</ref> Erst Bianca Marias Urgroßvater [[w:Muzio Attendolo Sforza|Muzio Attendolo Sforza]], der noch aus einfachen Verhältnissen stammte, war als erfolgreicher [[w:Condottiere|Condottiere]] der Aufstieg in den Adel gelungen.
 
Bianca Maria Sforza war eine Tochter von [[w:Galeazzo Maria Sforza|Herzog Galeazzo Maria von Mailand]] aus dessen Ehe mit Bona von Savoyen, deren Schwester mit dem [[w:Königreich Frankreich|französischen König]] [[w:Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] verheiratet war. Sie war eine Halbschwester der legendenumwobenen [[w:Caterina Sforza|Caterina Sforza]].  
Bianca Maria Sforza war eine Tochter von [[w:Galeazzo Maria Sforza|Herzog Galeazzo Maria von Mailand]] aus dessen Ehe mit Bona von Savoyen, deren Schwester mit dem [[w:Königreich Frankreich|französischen König]] [[w:Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] verheiratet war. Sie war eine Halbschwester der legendenumwobenen [[w:Caterina Sforza|Caterina Sforza]].  


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Nach der Ermordung ihres Vaters, erlebte Bianca Maria Sforza das Scheitern ihrer Mutter als Regentin.<ref name ="Antenhofer">vgl. dazu Christina Antenhofer, [https://www.tt.com/lebensart/freizeit/15440666/tagung-in-innsbruck-kaiser-maximilian-i-und-die-frauen Maximilian und die Frauen], TT.COM, abgerufen am 13. Juli 2019</ref> Die Herrschaft über das [[w:Mailand|Herzogtum Mailand]] übernahm schließlich [[w:Ludovico Sforza|Ludovico Sforza ("''Ludovico il Moro''")]] (1452-1508), ein Bruder ihres Vaters. Aus politischen und wirtschaftlichen Überlegungen wurde sie mit [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] verheiratet, wobei diese Ehe ihrem Onkel die offizielle Anerkennung als Herzog von Mailand einbrachte. Für ihren Ehemann war außer der enormen Mitgift auch die politische Rolle und Bedeutung ihrer Familie auf der italienischen Halbinsel ausschlaggebend, die er für seine eigene Italienpolitik zu nutzen gedachte.  
Nach der Ermordung ihres Vaters, erlebte Bianca Maria Sforza das Scheitern ihrer Mutter als Regentin.<ref name ="Antenhofer">vgl. dazu Christina Antenhofer, [https://www.tt.com/lebensart/freizeit/15440666/tagung-in-innsbruck-kaiser-maximilian-i-und-die-frauen Maximilian und die Frauen], TT.COM, abgerufen am 13. Juli 2019</ref> Die Herrschaft über das [[w:Mailand|Herzogtum Mailand]] übernahm schließlich [[w:Ludovico Sforza|Ludovico Sforza ("''Ludovico il Moro''")]] (1452-1508), ein Bruder ihres Vaters. Aus politischen und wirtschaftlichen Überlegungen wurde sie mit [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] verheiratet, wobei diese Ehe ihrem Onkel die offizielle Anerkennung als Herzog von Mailand einbrachte. Für ihren Ehemann war außer der enormen Mitgift auch die politische Rolle und Bedeutung ihrer Familie auf der italienischen Halbinsel ausschlaggebend, die er für seine eigene Italienpolitik zu nutzen gedachte.  


Bianca Maria Sforza versuchte nach der Heirat ihre neue Position auszufüllen, es gelang ihr aber nicht, sich in das neue Umfeld zu integrieren, um dort eine bestehende Rolle und Position zu übernehmen und auszufüllen oder sich ihre eigene Position zu schaffen.<ref>vgl. Daniela Unterholzner: ''Bianca Maria Sforza'', 2015, S. 198f.</ref> Mit dem Sturz ihres Onkels als Herzog von Mailand (1499/1500) verlor sie wenige Jahre später zudem den Rückhalt ihres eigenen Hauses. Aufgrund ihres politischen Scheiterns und der Verklärung von Maximilians erster Ehefrau, der legendären [[w:Maria von Burgund|Maria von Burgund]], die allerdings bei Einschränkung auf belegte Fakten, eine recht "blasse" Persönlichkeit ist, wurde sie in der Forschung bis Ende des 20. Jahrhunderts eher negativ gesehen und ziemlich abfällig, zum Teil auch sehr herablassend beurteilt.<ref name ="Antenhofer"/> Daraus entwickelten sich in der "populärwissenschaflichen" Geschichtsvermittlung eine ganze Reihe von eher fragwürdigen Legenden. In neueren Forschungsarbeiten der Historikerinnen Sabine Weiß und Christina Antenhofer wird mit diesen Zerrbildern aufgeräumt, und das Bild der "vergessenen Kaiserin"<ref group="A">Diese Bezeichnung wurde von Sabine Weiss geprägt, vgl. Sabine Weiss: ''Die vergessene Kaiserin'', 2010</ref> in wesentlichen Punkten relativiert.
Bianca Maria Sforza versuchte nach der Heirat ihre neue Position auszufüllen, es gelang ihr aber nicht, sich in das neue Umfeld zu integrieren, um dort eine bestehende Rolle und Position zu übernehmen und auszufüllen oder sich ihre eigene Position zu schaffen.<ref>vgl. Daniela Unterholzner: ''Bianca Maria Sforza'', 2015, S. 198f.</ref> Mit dem Sturz ihres Onkels als Herzog von Mailand (1499/1500) verlor sie wenige Jahre später zudem den Rückhalt ihres eigenen Hauses. Aufgrund ihres politischen Scheiterns und der Verklärung von Maximilians erster Ehefrau, der legendären [[w:Maria von Burgund|Maria von Burgund]], die allerdings bei Einschränkung auf belegte Fakten, eine recht "blasse" Persönlichkeit ist, wurde sie in der Forschung bis Ende des 20. Jahrhunderts eher negativ gesehen und ziemlich abfällig, zum Teil auch sehr herablassend beurteilt.<ref name ="Antenhofer"/> Daraus entwickelten sich in der "populärwissenschaflichen" Geschichtsvermittlung eine ganze Reihe von eher fragwürdigen Legenden.<ref>Beispiele dazu, vgl. Daniela Unterholzner: ''Bianca Maria Sforza'', 2015, S. 1</ref> In neueren Forschungsarbeiten der Historikerinnen Sabine Weiß und Christina Antenhofer wird mit diesen Zerrbildern aufgeräumt, und das Bild der "vergessenen Kaiserin"<ref group="A">Diese Bezeichnung wurde von Sabine Weiss geprägt, vgl. Sabine Weiss: ''Die vergessene Kaiserin'', 2010</ref> in wesentlichen Punkten relativiert.


== Aufenthaltsorte von Bianca Maria Sforza im heutigen Österreich ==
== Aufenthaltsorte von Bianca Maria Sforza im heutigen Österreich ==
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