Friedrich III. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

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== Friedrich III. in Legende und Sage ==
== Friedrich III. in Legende und Sage ==
[[File:Grabstein, roter Marmor, für Kaiser Friedrich III., Stadtpfarrkirche Linz.jpg|800 × 600 Pixel|thumb|Nach Friedrichs Tod wurden die Eingeweide und das Herz des Kaisers in der Linzer Stadtpfarrkirche beigesetzt. Der Intestina-Grabstein im Bereich des Hochaltars erinnert daran.]]
[[Datei:Stadtpfarrkirche Linz, Intestina-Grabstein für Kaiser Friedrich III. (Gesamtansicht).jpg|mini|hochkant|Nach Friedrichs Tod wurden die Eingeweide und das Herz des Kaisers in der Linzer Stadtpfarrkirche beigesetzt. Der Intestina-Grabstein im Bereich des Hochaltars erinnert daran.]]
=== St. Maximilian ===
=== St. Maximilian ===
Im Zusammenhang mit seinem Sohn, dem späteren Kaiser [[Maximilian I.]], hat sich eine Sage gebildet, die seinen zum Zeitpunkt seiner Geburt noch ungebräulichen Vornamen erklärt. In deren Mittelpunkt steht allerdings nicht er, sondern Kaiser Friedrich III. Zu Beginn der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli gerät Friedrich in höchste Gefahr, gefangen genommen zu werden, als der Söldnerführer [[Jan Vitovec|Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)]]<ref group="A">In der wissenschaftlichen Sekundärliteratur ist im Unterschied zur Sage bisher nicht eindeutig geklärt, ob der historische Hans von Witowec tatsächlich Verrat am Kaiser begangen hat. Falls er zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli stand oder von dort bereits in den Dienst des ungarischen Königs Ladislaus Postumus gewechselt hatte, der ebenfalls Ansprüche auf das Erbe der Grafen von Cilli geltend machte, liegt kein Verrat vor, da er erst nach dem Tod des Ladislaus oder zumindest einige Monate nach dem Überfall auf Cilli in den Dienst von Friedrich III. überwechselte. Eine andere Sicht findet sich bei Schäffer, wo Witowec bereits im Februar 1457 die Ansprüche Friedrichs auf das Cillier Erbe anerkannt hatte. In dieser Interpretation handelt es sich daher um einen heimtückischen Überfall auf den Kaiser, zudem Witowec diesem zuvor zwar die Fehde angekündigt hatte, aber viel zu spät und nach Graz, vgl. Roland Schäffer: ''Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493)'', 2018, S. 52</ref> die Stadt [[w:Cilli|Cilli]] (im heutigen [[w:Kroatien|Kroatien]] mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt. Der Kaiser wird durch das Eingreifen des [[w:Maximilian von Celeia|Heiligen Maximilian]] gerettet. Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III., nachdem er die Stadt Cilli endgültig unter seine Herrschaft gebracht hat, die dem Heiligen dort geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, den Namen seines Erretters.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/stmaximilian.html St. Maximilian] auf Sagen.at</ref>
Im Zusammenhang mit seinem Sohn, dem späteren Kaiser [[Maximilian I.]], hat sich eine Sage gebildet, die seinen zum Zeitpunkt seiner Geburt noch ungebräulichen Vornamen erklärt. In deren Mittelpunkt steht allerdings nicht er, sondern Kaiser Friedrich III. Zu Beginn der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli gerät Friedrich in höchste Gefahr, gefangen genommen zu werden, als der Söldnerführer [[Jan Vitovec|Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)]]<ref group="A">In der wissenschaftlichen Sekundärliteratur ist im Unterschied zur Sage bisher nicht eindeutig geklärt, ob der historische Hans von Witowec tatsächlich Verrat am Kaiser begangen hat. Falls er zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli stand oder von dort bereits in den Dienst des ungarischen Königs Ladislaus Postumus gewechselt hatte, der ebenfalls Ansprüche auf das Erbe der Grafen von Cilli geltend machte, liegt kein Verrat vor, da er erst nach dem Tod des Ladislaus oder zumindest einige Monate nach dem Überfall auf Cilli in den Dienst von Friedrich III. überwechselte. Eine andere Sicht findet sich bei Schäffer, wo Witowec bereits im Februar 1457 die Ansprüche Friedrichs auf das Cillier Erbe anerkannt hatte. In dieser Interpretation handelt es sich daher um einen heimtückischen Überfall auf den Kaiser, zudem Witowec diesem zuvor zwar die Fehde angekündigt hatte, aber viel zu spät und nach Graz, vgl. Roland Schäffer: ''Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493)'', 2018, S. 52</ref> die Stadt [[w:Cilli|Cilli]] (im heutigen [[w:Kroatien|Kroatien]] mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt. Der Kaiser wird durch das Eingreifen des [[w:Maximilian von Celeia|Heiligen Maximilian]] gerettet. Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III., nachdem er die Stadt Cilli endgültig unter seine Herrschaft gebracht hat, die dem Heiligen dort geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, den Namen seines Erretters.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/stmaximilian.html St. Maximilian] auf Sagen.at</ref>

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