Anna Spieß: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod ihres Ehemannes ist Anna Spieß in Hall als Inhaberin von grundherrlichen Rechten belegt.<ref name ="brandstätter234">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 234</ref> Da ihr Ehemann ein Rat und Vertrauter von Erzherzog Siegmund war, hielt sie sich oft an dessen Hof auf, wo sie auch nach dem Tod ihres Ehemannes nachgewiesen ist.<ref name ="brandstätter249"/> In der Literatur wird sie oft als Vertraute von Herzog Siegmund bezeichnet, in einigen älteren Arbeiten (so zum Beispiel bei Riezler) auch als seine Maitresse.<ref name ="Riezler96">vgl. [[w:Sigmund von Riezler|Sigmund von Riezler]]: ''Geschichte der Hexenprozesse in Bayern''. Im Licht der allgemeinen Entwickelung dargestellt. Verlag Cotta, Stuttgart, 1896. S. 96, Fußnote (Nachdruck 2015) [https://books.google.at/books?id=uAKSCgAAQBAJ&pg=PA96&lpg=PA96&dq=siegmund+von+riezler+hexenprozesse+anna+spie%C3%9Fi&source=bl&ots=hs8nLytZ7N&sig=ACfU3U29KiZJYtMD1ofVeQXAF022TrQGZQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiLgIDI6MXpAhUiwuYKHdefAiwQ6AEwAHoECAoQAQ#v=onepage&q=anna%20spie%C3%9Fin&f=false digital]</ref> Im Zusammenhang mit den Innsbrucker Hexenprozess wurde versucht, sie und den Erzherzog direkt in diesen zu verstricken.<ref name ="Tschaikner">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]]: ''Hexen in Innsbruck?'' Erzherzog Sigmund, Bischof Georg Golser und  der Inquisitor Heinrich Kramer (1484–1486). In: Der Schlern 88, 2014, Heft 7/8, S. 95f. [http://apps.vorarlberg.at/vorarlberg/pdf/tschaiknerhexeninnbruck.pdf digital]</ref> Offensichtlich war sie in die Geschehnisse um die "bösen" Räte verstrickt, jedenfalls teilte sie den Sturz von diesen.<ref name ="brandstätter249"/> 1488 vom Innsbrucker Hof verjagt, soll sie bei [[w:Georg (Bayern)|Herzog Georg von Baiern-Landshut]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> Zuflucht gefunden haben.<ref name ="Riezler96"/>
Nach dem Tod ihres Ehemannes ist Anna Spieß in Hall als Inhaberin von grundherrlichen Rechten belegt.<ref name ="brandstätter234">vgl. Klaus Brandstätter: ''Ratsfamilien und Tagelöhner'', 2002, S. 234</ref> Da ihr Ehemann ein Rat und Vertrauter von Erzherzog Siegmund war, hielt sie sich oft an dessen Hof auf, wo sie auch nach dem Tod ihres Ehemannes nachgewiesen ist.<ref name ="brandstätter249"/> In der Literatur wird sie oft als Vertraute von Herzog Siegmund bezeichnet, in einigen älteren Arbeiten (so zum Beispiel bei Riezler) auch als seine Maitresse.<ref name ="Riezler96">vgl. [[w:Sigmund von Riezler|Sigmund von Riezler]]: ''Geschichte der Hexenprozesse in Bayern''. Im Licht der allgemeinen Entwickelung dargestellt. Verlag Cotta, Stuttgart, 1896. S. 96, Fußnote (Nachdruck 2015) [https://books.google.at/books?id=uAKSCgAAQBAJ&pg=PA96&lpg=PA96&dq=siegmund+von+riezler+hexenprozesse+anna+spie%C3%9Fi&source=bl&ots=hs8nLytZ7N&sig=ACfU3U29KiZJYtMD1ofVeQXAF022TrQGZQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiLgIDI6MXpAhUiwuYKHdefAiwQ6AEwAHoECAoQAQ#v=onepage&q=anna%20spie%C3%9Fin&f=false digital]</ref> Im Zusammenhang mit den Innsbrucker Hexenprozess wurde versucht, sie und den Erzherzog direkt in diesen zu verstricken.<ref name ="Tschaikner">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]]: ''Hexen in Innsbruck?'' Erzherzog Sigmund, Bischof Georg Golser und  der Inquisitor Heinrich Kramer (1484–1486). In: Der Schlern 88, 2014, Heft 7/8, S. 95f. [http://apps.vorarlberg.at/vorarlberg/pdf/tschaiknerhexeninnbruck.pdf digital]</ref> Offensichtlich war sie in die Geschehnisse um die "bösen" Räte verstrickt, jedenfalls teilte sie den Sturz von diesen.<ref name ="brandstätter249"/> 1488 vom Innsbrucker Hof verjagt, soll sie bei [[w:Georg (Bayern)|Herzog Georg von Baiern-Landshut]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> Zuflucht gefunden haben.<ref name ="Riezler96"/>


== Anna Spieß im Kontext von Forschung und Literatur ==
== Anna (von) Spieß im Kontext von Forschung und Literatur ==
Ob Anna Spieß tatsächlich im "Innsbrucker Hexenprozess" (1484-1486) eine entscheidende Rolle spielte, wird in neueren Forschungsarbeiten von Manfred Tschaikner angezweifelt, der auch die Rolle der "bösen" Räte in diesem Zusammenhang kritisch hinterfragt.<ref name ="Tschaikner"/> Dass sie neben der "[[w:Anna Hausmann|Hausmannin]]" ein weiteres historisches Vorbild für [[w:Anna Hausmann#Anna Hausmanns Nachleben als fiktive-historische Sabina Jäger|Sabina Jäger]], die fiktive Geliebte von [[w:Oswald von Wolkenstein|Oswald von Wolkenstein]] und [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] sein dürfte, ist bisher wissenschaftlich noch nicht überprüft worden.
Ob Anna Spieß tatsächlich im "Innsbrucker Hexenprozess" (1484-1486) eine entscheidende Rolle spielte, wird in neueren Forschungsarbeiten von Manfred Tschaikner angezweifelt, der auch die Rolle der "bösen" Räte in diesem Zusammenhang kritisch hinterfragt.<ref name ="Tschaikner"/> Dass sie neben der "[[w:Anna Hausmann|Hausmannin]]" ein weiteres historisches Vorbild für [[w:Anna Hausmann#Anna Hausmanns Nachleben als fiktive-historische Sabina Jäger|Sabina Jäger]], die fiktive Geliebte von [[w:Oswald von Wolkenstein|Oswald von Wolkenstein]] und [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] sein dürfte, ist bisher wissenschaftlich noch nicht überprüft worden.


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