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Luftschutzstollen Riedenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Luftschutzstollen Riedenburg (Quelltext anzeigen)
Version vom 4. Juli 2020, 19:08 Uhr
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[[Datei:Sacré Coeur Riedenburg - stitched 002a.jpg|mini|Kloster Riedenburg aus Südosten gesehen. Zwischen und unter dem Klosterkomplex sowie den vorgelagerten Einfamilienhäusern befindet sich die Stollenanlage]] | [[Datei:Sacré Coeur Riedenburg - stitched 002a.jpg|mini|Kloster Riedenburg aus Südosten gesehen. Zwischen und unter dem Klosterkomplex sowie den vorgelagerten Einfamilienhäusern befindet sich die Stollenanlage]] | ||
Der '''Luftschutzstollen Riedenburg''' befindet sich in [[Bregenz]] ([[Vorarlberg]]) im Ortsteil [[Rieden]] unterhalb des Hügels, auf welchem das Kloster Riedenburg erbaut wurde. Der Bunker stammt aus | Der '''Luftschutzstollen Riedenburg''' befindet sich in [[Bregenz]] ([[Vorarlberg]]) im Ortsteil [[Rieden]] unterhalb des Hügels, auf welchem das Kloster Riedenburg erbaut wurde. Der Bunker stammt aus der Zeit des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] und wurde zum Schutz der Bevölkerung und der Verwundeten des Lazaretts im Kloster Riedenburg vor [[w:Luftangriff|Luftangriffen]] der [[w: Alliierte|Alliierten]] erbaut. | ||
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Das Kloster Riedenburg wurde 1862 bis 1865 errichtet. Die 1929 im Kloster Riedenburg eröffnete Mädchenschule [[w:Sacré Coeur Riedenburg|Sacré Cœur]], wurde 1938 geschlossen. 1940 werden einige Gebäude des Hauses (das 92er, 94er, und 96er Haus) vom [[w:Kloster|Kloster]] [[w:Heiligstes Herz Jesu|zum Heiligsten Herzen Jesu]] des Frauenordens der [[w:Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu (Sacré-Cœur)|Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu]] an die [[w:Wehrmacht|Deutsche Wehrmacht]] vermietete, welche ein für damalige Zeiten modernes Reservelazarett einrichtet. | Das Kloster Riedenburg wurde 1862 bis 1865 errichtet. Die 1929 im Kloster Riedenburg eröffnete Mädchenschule [[w:Sacré Coeur Riedenburg|Sacré Cœur]], wurde 1938 geschlossen. 1940 werden einige Gebäude des Hauses (das 92er, 94er, und 96er Haus) vom [[w:Kloster|Kloster]] [[w:Heiligstes Herz Jesu|zum Heiligsten Herzen Jesu]] des Frauenordens der [[w:Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu (Sacré-Cœur)|Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu]] an die [[w:Wehrmacht|Deutsche Wehrmacht]] vermietete, welche ein für damalige Zeiten modernes Reservelazarett einrichtet. | ||
Auf Anraten des Standortarztes Georg Poschacher aus [[w:München|München]] wurde über Weisung der Wehrmacht von [[w:Gauleiter|Gauleiter]] [[w:Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]] die Errichtung eines Luftschutzstollens angeordnet. Die Bauleitung hat das Amt der Stadt Bregenz. Für die Realisierung dieses Projektes wurden 300.000 [[w:Reichsmark|Reichsmark]] vorgesehen. Parallel dazu wurden auch der Luftschutzstollen an der Schloßbergstraße / St. Gallusweg (beim [[w:Kloster Marienberg (Bregenz)|Kloster Marienberg]]) und bei der Herz-Jesu-Kirche (Brand) vorbereitet und dann gebaut. Der Luftschutzstollen hinter der Herz-Jesu-Kirche beherbergte auch die unterirdische Dienstelle des Bregenzer Bürgermeisters. | Auf Anraten des Standortarztes Georg Poschacher aus [[w:München|München]] wurde über Weisung der Wehrmacht von [[w:Gauleiter|Gauleiter]] [[w:Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]] die Errichtung eines Luftschutzstollens angeordnet. Die Bauleitung hat das Amt der Stadt Bregenz. Für die Realisierung dieses Projektes wurden 300.000 [[w:Reichsmark|Reichsmark]] vorgesehen. Parallel dazu wurden z. B. auch der Luftschutzstollen an der Schloßbergstraße / St. Gallusweg (beim [[w:Kloster Marienberg (Bregenz)|Kloster Marienberg]]) und bei der Herz-Jesu-Kirche (Brand) vorbereitet und dann gebaut. Der Luftschutzstollen hinter der Herz-Jesu-Kirche beherbergte auch die unterirdische Dienstelle des Bregenzer Bürgermeisters. | ||
Ab Oktober 1944 begannen die Arbeiten am Riedenburg-Bunker. Im 24-Stunden-Betrieb wurde mit Presslufthämmern und durch Vortriebssprengungen der Stollen vorangetrieben. Die jeweils fünf Sprengladungen der Vortriebssprengungen wurden jeden Tag um acht Uhr am Morgen und um 18 Uhr am Abend abgetan. Fertigstellung der Anlage war am 24. Februar 1945. | Ab Oktober 1944 begannen die Arbeiten am Riedenburg-Bunker. Im 24-Stunden-Betrieb wurde mit Presslufthämmern und durch Vortriebssprengungen der Stollen vorangetrieben. Die jeweils fünf Sprengladungen der Vortriebssprengungen wurden jeden Tag um acht Uhr am Morgen und um 18 Uhr am Abend abgetan. Fertigstellung der Anlage war am 24. Februar 1945. | ||
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== Lage == | == Lage == | ||
Vom nordöstlich gelegenen Zentrum der Stadt Bregenz ist das Kloster Riedenburg rund 2 Kilometer entfernt. Der [[Erawäldele-Bunker]] befindet sich rund 500 Meter Luftlinie nördlich der Riedenburg im Ortsteil [[ | Vom nordöstlich gelegenen Zentrum der Stadt Bregenz ist das Kloster Riedenburg rund 2 Kilometer entfernt. Der [[Erawäldele-Bunker]] befindet sich rund 500 Meter Luftlinie nördlich der Riedenburg im Ortsteil [[Vorkloster]] der Stadt Bregenz. Der Luftschutzstollen an der Schloßbergstraße / St. Gallusweg (beim [[w:Kloster Marienberg (Bregenz)|Kloster Marienberg]]) ist rund 1300 Meter Luftlinie nordöstlich der Riedenburg. | ||
== Stollenanlage == | == Stollenanlage == | ||
Die Stollenanlage befindet sich zu einem kleinen Teil unter dem Klosterkomplex Riedenburg, zum Großteil südlich und südöstlich unter dem bis heute weitgehend unbebauten Gelände daneben.<ref>Je teilweise unter den Grundstücksnummern (GSt): .114 (Klostergebäude), 1276/2, 1276/3, 1278, 1230, 2080 (Arlbergstraße), 2081 (Schlossgasse).</ref> Die Anlage ist im Gesamten etwa 80 Meter lang und 60 Meter breit und umfasst somit rund | Die Stollenanlage befindet sich zu einem kleinen Teil unter dem Klosterkomplex Riedenburg, zum Großteil südlich und südöstlich unter dem bis heute weitgehend unbebauten Gelände daneben.<ref>Je teilweise unter den Grundstücksnummern (GSt): .114 (Klostergebäude), 1276/2, 1276/3, 1278, 1230, 2080 (Arlbergstraße), 2081 (Schlossgasse).</ref> Die Anlage ist im Gesamten etwa 80 Meter lang und 60 Meter breit und umfasst somit rund 5000 m² (0,5 Hektar) Fläche. | ||
Im Endausbau hat dieser Bunker eine Stollengesamtlänge von rund 600 Meter, | Im Endausbau hat dieser Bunker eine Stollengesamtlänge von rund 600 Meter, die sich auf einer Ebene und mehrere Gänge und Quergänge, teilweise schachbrettartig, aufteilen. Die Gänge sind rund 2,4 Meter breit und 2,4 Meter hoch. Es sollten etwa 3000 bis 4000 Personen darin Schutz suchen können. Es sind drei Eingänge vorhanden. Der Eingang im Kloster befindet sich am Boden des Kreuzgangs und führt über 40 Stufen und eine Rampe in den Schutzraum. Insgesamt liegt der Stollen bis zu 40 Meter unter der Oberfläche. | ||
== Eigentumsverhältnisse == | == Eigentumsverhältnisse == | ||