Burgruine Arnstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
== Lage ==
Die Burgruine Arnstein ist Teil von [[Maria Raisenmarkt|Raisenmarkt]], einer Kastralgemeinde von [[Alland]]. Sie befindet sich auf dem [[w:Peilstein (Wienerwald)|Peilstein]].<ref name ="schöndorfer187>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 187</ref>
Die Burgruine Arnstein ist Teil von [[Maria Raisenmarkt|Raisenmarkt]], einer Kastralgemeinde von [[Alland]]. Sie befindet sich auf dem [[w:Peilstein (Wienerwald)|Peilstein]].<ref name ="schöndorfer187>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 187</ref>  


== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
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== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
Die Burg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1136 und 1156) erbaut. Sie dürfte bis 1329 im Besitz der Adelsfamilie der Arnsteiner gewesen sein, dann gelangte sie durch Kauf an Karl von Eckartsau. 1355 wurde sie als landesfürstliches des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") an Friedrich von Walsee verpfändet. Um 1393 gelangte sie in den Besitz der Inprucker. 1502 belehnte der spätere [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] Wenzel von Winden mit ihr. 1529 wurde sie von den Osmanen zerstört. Danach hatte sie verschiedene Besitzer, im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der Wolzogen. 1693 war Arnstein an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet. 1835 kam die Burg in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der Familie von Wimpfen. Nach 1945 kam die inzwischen zur Ruine verfallene Burg unter die Aufsicht der USIA-Verwaltung [[Merkenstein]]. Seit 1955 ist die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste für sie zuständig.<ref name ="schöndorfer188"/>
Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1002 geht die Herrschaft Arnstein im heutigen Niederösterreich auf eine Schenkung von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.) an [[Heinrich I. (Österreich)|Markgraf Heinrich (I.) von Österreich]] ("''Heinrich den Starken''") zurück.<ref name ="burgen-austria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1134 Burgruine Arnstein], Burgen-Austria.COM abgerufen am 7. August 2020</ref> Die Burg Arnstein wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1136 und 1156) erbaut.<ref name ="schöndorfer188"/> Es scheint, dass sie schon damals ein landesfürstliches Lehen der [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft und des späteren Herzogtums Österreich]] war.<ref name ="burgen-austria"/> Bis 1329 war Burg Arnstein im Besitz der Adelsfamilie der Arnsteiner, die sich vielleicht nach ihr benannte, oder an diese verliehen, dann kam sie durch Kauf an Karl von Eckartsau. 1355 wurde sie als landesfürstliches des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") an Friedrich von Walsee verpfändet. Um 1393 gelangte sie in den Besitz der Inprucker. 1502 belehnte der spätere [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] Wenzel von Winden mit ihr.<ref name ="schöndorfer188"/>  


.<ref name ="hernstein">vgl. [https://www.hernstein.gv.at/Burgruine_Schloss_Hernstein Burgruine Hernstein], Hernstein.GV.AT, abgerufen am 7. August 2020</ref>
1529 wurde die Burg Arnstein von den Osmanen zerstört, danach aber wieder aufgebaut.<ref name ="burgen-austria"/> Im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der [[w:Wolzogen (Adelsgeschlecht)|Wolzogen]], 1693 war die Burg an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet.<ref name ="schöndorfer188"/> Diesem war auch die Herrschaft Neuhaus verpfändet, mit der Arnstein bis 1849 vereinigt blieb.<ref name ="burgen-austria"/> 1835 kam die Burg, die damals bereits zur Ruine verfallen war<ref name ="burgen-austria"/>, in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der [[w:Wimpffen (Adelsgeschlecht)|Familie von Wimpfen]].<ref name ="schöndorfer188"/> 1945 wurde die Ruine zusammen mit den Wälder um Arnstein als Deutsches Eigentum von der russischen Besatzungsmacht konfisziert und zur Ausbeutung den von ihr gegründeten  USIA-Betrieben übergeben, deren Verwaltung sich in [[Merkenstein]] befand.<ref name ="burgen-austria"/> 1955 kamen die Ruine und ihre Wälder an die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste.<ref name ="schöndorfer188"/>


== Die "Familie" der Arnsteiner ==
== Die "Familie" der Arnsteiner ==
Das Wappen der Familie der Arnsteiner war ein schwarzer Adler über einem Dreiberg auf einem goldenen Hintergrund.<ref name ="schöndorfer188"/> 1156 wird in einer Urkunde von [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) von Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") für das [[Kloster Kleinmariazell]] erstmals ein Wichard von Arnstein ("''Wichart de Arnsteine''") genannt.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 187f.</ref> Seine Familie dürfte mit Konrad von Arnstein, der Propst der regulierten Chorherren zu [[Stift Sankt Andrä an der Traisen|St. Andrä an der Traisen]] (heute Teil der Gemeinde [[Herzogenburg]]) war, in "männlicher Linie" ausgestorben sein.<ref name ="schöndorfer188"/> Verschiedene Personen, die zu dieser Adelsfamilie gehört haben dürften, sind namentlich genannt, darunter:
Das Wappen der Familie der Arnsteiner war ein schwarzer Adler über einem Dreiberg auf einem goldenen Hintergrund.<ref name ="schöndorfer188"/> 1156 wird in einer Urkunde von [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) von Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") für das [[w:Kloster Kleinmariazell|Kloster Kleinmariazell]] erstmals ein Wichard von Arnstein ("''Wichart de Arnsteine''") genannt.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 187f.</ref> Seine Familie dürfte mit Konrad von Arnstein, der Propst der regulierten Chorherren zu [[w:Stift Sankt Andrä an der Traisen|St. Andrä an der Traisen]] (heute Teil der Gemeinde [[Herzogenburg]]) war, in "männlicher Linie" ausgestorben sein.<ref name ="schöndorfer188"/> Verschiedene Personen, die zu dieser Adelsfamilie gehört haben dürften, sind namentlich genannt, darunter:
* 1188 ein weiterer Wichard von Arnstein mit seinem Sohn Berthold ("''Perhtoldus''"), er war herzoglicher Waldmeister zu Sattelbach (heute Teil der Gemeinde [[Heiligenkreuz]].<ref name ="schöndorfer187/>
* 1188 ein weiterer Wichard von Arnstein mit seinem Sohn Berthold ("''Perhtoldus''"), er war herzoglicher Waldmeister zu Sattelbach (heute Teil der Gemeinde [[Heiligenkreuz]].<ref name ="schöndorfer187/>
* ein weiterer Wichard von Arnstein 1242 im "Lehnbrief" von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Streitbaren''") über das Kämmereramt, er dürfte mit jenem Wichard von Arnstein ident sein, der 1233 gemeinsam mit seinem Bruder Wulfing in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] genannt ist.<ref name ="schöndorfer187/>
* ein weiterer Wichard von Arnstein 1242 im "Lehnbrief" von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Streitbaren''") über das Kämmereramt, er dürfte mit jenem Wichard von Arnstein ident sein, der 1233 gemeinsam mit seinem Bruder Wulfing in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] genannt ist.<ref name ="schöndorfer187/>
* ein Chunrad von Arnstein der 1306 ySpatzenwald an den Pfarrer zu Grillenberg verkaufte. Er soll mit jenem Chunrad von Arnstein ident sein, der im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts um das "Vogtfutter", einen Zins, mit dem Prior von [[Stift Klosterneuburg|Klosterneuburg]] eine Auseinandersetzung führte, die 1280 beigelegt wurde.<ref name ="schöndorfer187/>
* ein Chunrad von Arnstein der 1306 Spatzenwald an den Pfarrer zu Grillenberg verkaufte. Er soll mit jenem Chunrad von Arnstein ident sein, der im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts um das "Vogtfutter", einen Zins, mit dem Prior von [[Stift Klosterneuburg|Klosterneuburg]] eine Auseinandersetzung führte, die 1280 beigelegt wurde.<ref name ="schöndorfer187/>


== Die Burgruine Arnstein in Sage und Legende ==
== Die Burgruine Arnstein in Sage und Legende ==
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