Burgruine Klamm (Breitenstein): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 10: Zeile 10:
== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
[[File:Burg Klamm und Schottwien, KS G.M. Vischer, 1672.png|thumb|Die Burg Klamm bei Schottwien um 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer]]
[[File:Burg Klamm und Schottwien, KS G.M. Vischer, 1672.png|thumb|Die Burg Klamm bei Schottwien um 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer]]
Die Ursprünge der Burg liegen im Dunkeln. Sie wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Im 14. Jahrhundert war die Burg ein landesfürstliches Lehen. Im [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz]] (1379) fiel die Burg Klamm an [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold den Gerechten''"). Später war sie gewöhnlich "Pflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref>.<ref name ="schöndorfer230"/>
Die Ursprünge der Burg liegen im Dunkeln. Sie wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Im 14. Jahrhundert war die Burg ein landesfürstliches Lehen. Im [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz]] (1379) fiel die Burg Klamm an [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold den Gerechten''").<ref name ="schöndorfer230"/>


Die Burg wurde vom "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] und 1529 von den [[w:Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 231f.</ref> 1518-1566 war sie an Siegmund von Herberstein verpfändet.<ref name ="schöndorfer232">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 232</ref> Nach einer Reihe von Besitzerwechseln gehörte sie der Adelsfamilie der Walsegger. 1805 wurde die Burg von den Franzosen niedergebrannt und erst um 1830 teilrestauriert. Damals gehörte sie der Fürstenfamilie der Liechtensteiner. Heute ist die Burg im Privatbesitz, einige Räume können jedoch besichtigt werden.<ref name ="schöndorfer231>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 231</ref>
Um die Kontrolle über den Semmering zu halten, wurde die Burg Klamm unter [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] nur als Pflegschaft<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verliehen. Im Krieg gegen den  "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] in den 1480-Jahren war sie hart umgekämpft und konnte erst nach einer längeren Belagerung 1487 von ihm eingenommen werden. Nach dem Tod des Ungarnkönigs fiel Klamm wieder an das [[Herzogtum Österreich]]. Unter den wechselnden Pflegern (darunter [[Wilhelm von Saurau]]<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 197</ref>) und Pfandherren begann die Burg im 16. Jahrhundert zu verfallen. Die Burg wurde 1529 von den [[w:Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 231f.</ref> 1518-1566 war sie an Siegmund von Herberstein verpfändet.<ref name ="schöndorfer232">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 232</ref> Nach einer Reihe von Besitzerwechseln erhielt Matthias Wägele von Walsegg die Burg 1642 von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III]] als "freies Eigen". 1663 wurde sie restauriert. Im 19. Jahrhundert wurde sie endgültig eine Ruine, nachdem 1801 als Folge eines Blitzschlags ein Teil der Burggebäude eingestürzt und die Reste der Burg 1805 von französischen Soldaten niedergebrannt worden waren. Erst um 1830 kam es zu einer Teilrestauration. Damals gehörte sie der Fürstenfamilie der Liechtensteiner. Heute ist die Burg im Privatbesitz, einige Räume können jedoch besichtigt werden.<ref name ="schöndorfer231>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 231</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burgruine Klamm vorübergehend von den Russen besetzt. Heute ist sie in Privatbesitz.


== Die "Familie" der Herren von Klamm ==
== Die "Familie" der Herren von Klamm ==
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü