Alfred Furch: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
355 Bytes hinzugefügt ,  20. August 2020
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 64: Zeile 64:
Wie durch "ein Wunder" waren sie auf diesem langen Weg nicht getrennt worden, in Berlin "erwischte" und inhaftierte sie eine Alliierte Patrouille, vielleicht hat den Verantwortlichen die junge Mutter mit Kind gerührt, jedenfalls kamen sie frei. Das junge Paar mit dem 2½-jährigen Buben am Arm, der ein Zuckerl nach dem andern zum lutschen bekam, damit er an der Grenze ruhig bleibt. Am 3. Oktober 1950 kamen „Flüchtlinge“ nach Wien. Nicht nur die DDR war die Ursache, sondern Alfreds große Sehnsucht nach den Eltern und der Familie.  
Wie durch "ein Wunder" waren sie auf diesem langen Weg nicht getrennt worden, in Berlin "erwischte" und inhaftierte sie eine Alliierte Patrouille, vielleicht hat den Verantwortlichen die junge Mutter mit Kind gerührt, jedenfalls kamen sie frei. Das junge Paar mit dem 2½-jährigen Buben am Arm, der ein Zuckerl nach dem andern zum lutschen bekam, damit er an der Grenze ruhig bleibt. Am 3. Oktober 1950 kamen „Flüchtlinge“ nach Wien. Nicht nur die DDR war die Ursache, sondern Alfreds große Sehnsucht nach den Eltern und der Familie.  


{{Zitat|Aus Mitleid bin ich meinem Mann nachgefolgt. In Wien angekommen wollte ich gleich wieder in die Heimat zurück, wir waren republiksflüchtig, so dauerte es 15 Jahre bis zum ersten Besuch.|Anni, die ihren gesamten Umkreis aufgegeben hatte, Familie, Freundinnen, die hoffen musste, von Alfred und seiner Familie als evangelische Deutsche geachtet und geliebt zu werden}}
{{Zitat|Aus Mitleid bin ich meinem Mann nachgefolgt. In Wien angekommen wollte ich gleich wieder in die Heimat zurück, wir waren republiksflüchtig, so dauerte es 15 Jahre bis zum ersten Besuch.|Anni, die ihren gesamten Umkreis aufgegeben hatte, Familie, Freundinnen, die hoffen musste, von seiner Familie als evangelische Deutsche geachtet und geliebt zu werden}}


== Wien - Kaisersteinbruch ==
== Wien - Kaisersteinbruch ==
Ihr erster Wohnort war bei den Eltern in der Hackenberggasse in Wien-Döbling.<ref>Personalausweis für Ausländer und Staatenlose, Polizeidirektion Wien Döbling, 20. Okt. 1950</ref> Als Ausländer mussten sie um Aufenthaltserlaubnis ansuchen, die bis auf Widerruf gewährt wurde. Laut Meldezettel übersiedelten sie im März 1951 nach [[Neulengbach]], Ebersberg, Gemeinde [[Tausendblum]] in [[Niederösterreich]]. Im Mai 1953 zogen sie dann endgültig nach Wien, zuerst eine [[w:Souterrainin|Souterrain]]-Wohnung in einem Haus am [[w:Gürtel (Wien)#Neubaugürtel|Neubaugürtel]], das seiner Chefin gehörte.
Ihr erster Wohnort war bei den Eltern in der Hackenberggasse in Wien-Döbling.<ref>Personalausweis für Ausländer und Staatenlose, Polizeidirektion Wien Döbling, 20. Okt. 1950</ref> Als Ausländer mussten sie um Aufenthaltserlaubnis ansuchen, die bis auf Widerruf gewährt wurde. Laut Meldezettel übersiedelten sie im März 1951 nach [[Neulengbach]], Ebersberg, Gemeinde [[Tausendblum]] in [[Niederösterreich]].  
 
{{Zitat|Die vorgenannten Verbraucher sind mit Lebensmittelkarten bis einschließlich 30. Juni 1953 versorgt.|Das Landesernährungsamt Niederösterreich, Tausendblum bestätigte April 1953}}
 
Im Mai 1953 zogen sie dann endgültig nach Wien, zuerst eine [[w:Souterrainin|Souterrain]]-Wohnung in einem Haus am [[w:Gürtel (Wien)#Neubaugürtel|Neubaugürtel]], das seiner Chefin gehörte.


Arbeit fand er als Elektromonteur bei einem Wiener Elektrotechniker, der in der [[Döbling]]er Holzkonstruktionsfirma [[w:Hartl Haus#Geschichte|Wenzl Hartl]] diesen Zweig verantwortete. Die Arbeitswoche auf Montage im [[Waldviertel]], in [[Irnfritz]], [[w:Echsenbach#Wirtschaft und Infrastruktur|Echsenbach]]. Eine sehr schwere Zeit, Mutter mit Kind „in der Fremde“ allein, er elektrifizierte das Waldviertel, bei Wind und Wetter auf die Masten steigen. So ist das Leben.  
Arbeit fand er als Elektromonteur bei einem Wiener Elektrotechniker, der in der [[Döbling]]er Holzkonstruktionsfirma [[w:Hartl Haus#Geschichte|Wenzl Hartl]] diesen Zweig verantwortete. Die Arbeitswoche auf Montage im [[Waldviertel]], in [[Irnfritz]], [[w:Echsenbach#Wirtschaft und Infrastruktur|Echsenbach]]. Eine sehr schwere Zeit, Mutter mit Kind „in der Fremde“ allein, er elektrifizierte das Waldviertel, bei Wind und Wetter auf die Masten steigen. So ist das Leben.  


==== Berufliche Weiterbildung ====
==== Berufliche Weiterbildung ====
Auswahl: Im Juni 1960 legte Alfred Furch die Prüfung zur Erlangung der Niederspannungskonzession ab<ref>Wiener Stadtbauamtsdirektion, Zeugnis für Alfred Furch, 28. Juni 1960.</ref>, im Juni 1971 die Konzession zur Installation elektrischer Starkstromanlagen<ref>Wien Magistratsabteilung 63.Konzessionsurkunde für Alfred Furch</ref>
Auswahl: Im Juni 1960 legte Alfred Furch die Prüfung zur Erlangung der Niederspannungskonzession ab<ref>Wiener Stadtbauamtsdirektion, Zeugnis für Alfred Furch, 28. Juni 1960.</ref>, im Juni 1971 die Konzession zur Installation elektrischer Starkstromanlagen<ref>Wien Magistratsabteilung 63, Konzessionsurkunde für Alfred Furch.</ref>Er war der Brandschutzbeauftragte der Fa. Wenzl Hartl, besuchte Abendkurse im Wirtschaftsförderungsinstitut Wien.


Er war dem Unternehmen in langjähriger Treue verbunden, bis auch er einige Jahre vor der Pension die Kündigung erhielt. Die Zeit bei der tschechischen Motoren-Firma Topham in der Wiener Innenstadt war einfach gut, auch und vor allem finanziell gesehen, er konnte auf seine Tschechisch-Kenntnisse aus Kindheit und Jugend zurückgreifen. Mit seiner Schwester Jetty (Grete Haider) und Sohn Helmuth besuchte er erstmals wieder Troppau, eine Reise in die Vergangenheit. Das war schwierig und eigentlich traurig.
Er war dem Unternehmen in langjähriger Treue verbunden, bis auch er einige Jahre vor der Pension die Kündigung erhielt. Die Zeit bei der tschechischen Motoren-Firma Topham in der Wiener Innenstadt war einfach gut, auch und vor allem finanziell gesehen, er konnte auf seine Tschechisch-Kenntnisse aus Kindheit und Jugend zurückgreifen. Mit seiner Schwester Jetty (Grete Haider) und Sohn Helmuth besuchte er erstmals wieder Troppau, eine Reise in die Vergangenheit. Das war schwierig und eigentlich traurig. 1986 legte Alfred Furch die Gewerbeberechtigung zurück.


=== Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch ===
=== Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch ===
6.045

Bearbeitungen

Navigationsmenü