Gertrud von Österreich und Steier: Unterschied zwischen den Versionen

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Da Gertruds Vater bereits vor 1230 starb, folgte sein jüngerer Bruder, Herzog Friedrich (II.) "''der Streitbare''" seinem Vater als Herzog von Österreich und Steier nach. Dieser verlobte Gertrud mit ca. 11 Jahren mit ihrem ersten Ehemann Wladislaw, doch ließ er die Hochzeit immer wieder verschieben. In der neueren Forschungsliteratur wird davon ausgegangen, dass er das tat, weil er nicht imstande war, die Mitgift aufzutreiben. Erst nach seinem Tod (1246) wurde die Ehe mit Wladislaw geschlossen, da aber bereits im Folgejahr verstarb.<ref name ="neukam236">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 236</ref> Ihre zweite Ehe mit dem Markgrafen Hermann von Baden wurde von päpstlicher Seite vermittelt.<ref name ="neukam237"/>
Da Gertruds Vater bereits vor 1230 starb, folgte sein jüngerer Bruder, Herzog Friedrich (II.) "''der Streitbare''" seinem Vater als Herzog von Österreich und Steier nach. Dieser verlobte Gertrud mit ca. 11 Jahren mit ihrem ersten Ehemann Wladislaw, doch ließ er die Hochzeit immer wieder verschieben. In der neueren Forschungsliteratur wird davon ausgegangen, dass er das tat, weil er nicht imstande war, die Mitgift aufzutreiben. Erst nach seinem Tod (1246) wurde die Ehe mit Wladislaw geschlossen, da aber bereits im Folgejahr verstarb.<ref name ="neukam236">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 236</ref> Ihre zweite Ehe mit dem Markgrafen Hermann von Baden wurde von päpstlicher Seite vermittelt.<ref name ="neukam237"/>


Nach dem Tod von Herzog Friedrich dem Steitbaren beanspruchte Gertrud von Österreich, die den Titel "''Ducissa Austrie et Stirie''", führte, gestützt auf das [[w:Privilegium minus|Privilegium minus]], die Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier. Obwohl der Kaiser ihre Ansprüche ignorierte, konnte sie sich zunächst mit Einschränkungen durchsetzen, da sie von päpstlicher Seite unterstützt wurde. 1248 erklärte sie [[Innozenz IV.|Papst Innozenz IV.]] für erbberechtigt.<ref name ="gedaechtnis"/> Später versuchte sie ihre Stellung in den Herzogtümern mit Hilfe des ungarischen Königs zu behaupten. Aus diesem Grund schloss sie ihre dritte Ehe mit Roman von Halicz.<ref name ="neukam237"/>
Nach dem Tod von Herzog Friedrich dem Steitbaren beanspruchte Gertrud von Österreich, die den Titel "''Ducissa Austrie et Stirie''", führte, gestützt auf das [[w:Privilegium minus|Privilegium minus]], die Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier. Obwohl der Kaiser ihre Ansprüche ignorierte, konnte sie sich zunächst mit Einschränkungen durchsetzen, da sie von päpstlicher Seite unterstützt wurde. 1248 erklärte sie [[w:Innozenz IV.|Papst Innozenz IV.]] für erbberechtigt.<ref name ="gedaechtnis"/> Später versuchte sie ihre Stellung in den Herzogtümern mit Hilfe des ungarischen Königs zu behaupten. Aus diesem Grund schloss sie ihre dritte Ehe mit Roman von Halicz.<ref name ="neukam237"/>


Letztlich konnte sich König Ottokar, der ihre Tante [[Margarete von Babenberg|Margarete]] geheiratet hatte, nicht nur im Herzogtum Österreich, sondern auch im Herzogtum Steier behaupten. Im Frieden von Ofen (1254) verzichtete Gertrud schließlich auf die Ausübung der Herrschaft über das Herzogtum Österreich und Teile des Herzogtums Steier. Das Herzogtum Österreich kam nun endgültig an König Ottokar, das Herzogtum Steier an König Bela, der diese aber nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzung 1260 ebenfalls Ottokar überlassen musste.<ref name ="gedaechtnis"/> Nachdem dieser seine Ehe mit ihrer Tante auflösen ließ und sich dem König Bela annäherte, brachte er 1267 auch die letzten, ihr und ihrem Sohn Friedrich im Herzogtum Steier verbliebenen Besitzungen an sich. Nach der Hinrichtung dieses Sohnes nötigte er sie 1269 das Herzogtum Steier endgültig zu verlassen.  
Letztlich konnte sich König Ottokar, der ihre Tante [[Margarete von Babenberg|Margarete]] geheiratet hatte, nicht nur im Herzogtum Österreich, sondern auch im Herzogtum Steier behaupten. Im Frieden von Ofen (1254) verzichtete Gertrud schließlich auf die Ausübung der Herrschaft über das Herzogtum Österreich und Teile des Herzogtums Steier. Das Herzogtum Österreich kam nun endgültig an König Ottokar, das Herzogtum Steier an König Bela, der diese aber nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzung 1260 ebenfalls Ottokar überlassen musste.<ref name ="gedaechtnis"/> Nachdem dieser seine Ehe mit ihrer Tante auflösen ließ und sich dem König Bela annäherte, brachte er 1267 auch die letzten, ihr und ihrem Sohn Friedrich im Herzogtum Steier verbliebenen Besitzungen an sich. Nach der Hinrichtung dieses Sohnes nötigte er sie 1269 das Herzogtum Steier endgültig zu verlassen.  
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