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Stephan (I.) von Maissau ist erstmals 1263 als Zeuge in einer Urkunde belegt, die sein Vater ausstellte. Nach dessen Tod überließ er zusammen mit seiner Mutter Elisabeth dem [[Stift Zwettl]] Einkünfte in [[Langenlois]], um so jene Schulden zu tilgen, die sein Vater bei diesem Stift gemacht hatte. Für diese Urkunde soll er noch das Siegel seines Vaters verwendet haben.<ref name ="Rigele54"/> | Stephan (I.) von Maissau ist erstmals 1263 als Zeuge in einer Urkunde belegt, die sein Vater ausstellte. Nach dessen Tod überließ er zusammen mit seiner Mutter Elisabeth dem [[Stift Zwettl]] Einkünfte in [[Langenlois]], um so jene Schulden zu tilgen, die sein Vater bei diesem Stift gemacht hatte. Für diese Urkunde soll er noch das Siegel seines Vaters verwendet haben.<ref name ="Rigele54"/> | ||
Stephan von Maissau übernahm 1278 unter der Herrschaft von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] das Oberstmarschallamt. Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name ="Trawnicek275"/> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaft die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt.<ref name ="Rigele75>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75</ref> | Stephan von Maissau übernahm 1278 unter der Herrschaft von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] das Oberstmarschallamt. Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name ="Trawnicek275"/> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaft die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt.<ref name ="Rigele75>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75</ref> Er besaß außerdem Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstifts Passau]]. 1297 erwarb er durch Tausch von seinem Neffen Benesch von Wartenberg die Eigengüter, welche dieser von seiner Mutter, einer namentlich nicht genannten Schwester von Stephan, geerbt hatte, darunter die halbe [[Burgruine Ottenschlag|Feste Ottenschlag]] und Güter im Marchfeld bei [[Gänserndorf]], [[Siebenbrunn]], [[Streifing]] und [[Dietrichsdorf]] sowie einen Weingarten und Burgrechte in [[Döbling]] und [[Grinzing]] (beide heute Teile der Stadt [[Wien]]).<ref name ="Rigele76>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76</ref> | ||
Stephan von Maissau war Vogt des Benediktinerklosters Altenburg (heute Teil der Gemeinde [[Altenburg]].<ref name ="Rigele73>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 73</ref> Um 1277 gründete er das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]), indem der die Patronatsrechte über das bereits bestehende Zisterzienserinnenkloster in Neu-Melon übernahm und diesem eine neue Niederlassung erbauen ließ. Für die Klosterkirche stifete er einen Altar, für den er dem Kloster einen Weingarten und eine Hofstatt in [[Langenlois]] sowie ein Lehen in Krug (heute Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen) überließ.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 63f. und S. 65</ref> Um 1285 war Maria von Neuhaus, die Schwester seiner Ehefrau, dessen Äbtissin. 1293 übertrug Stephan von Maissau der Äbtissin Euphemia das Patronatsrecht über Neukirchen, 1294 erreichte er für das Stift die niedere Gerichtsbarkeit.<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://burgenkunde.at/niederoesterreich/noe_st.bernhard/noe_st.bernhard.htm St. Bernhard], Burgenkunde.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref> Das Stift St. Bernhard diente seiner Familie bis zur Gründung der Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]] als Hauskloster und Grablege.<ref name ="Rigele72>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 72</ref> | Stephan von Maissau war Vogt des Benediktinerklosters Altenburg (heute Teil der Gemeinde [[Altenburg]].<ref name ="Rigele73>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 73</ref> Um 1277 gründete er das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]), indem der die Patronatsrechte über das bereits bestehende Zisterzienserinnenkloster in Neu-Melon übernahm und diesem eine neue Niederlassung erbauen ließ. Für die Klosterkirche stifete er einen Altar, für den er dem Kloster einen Weingarten und eine Hofstatt in [[Langenlois]] sowie ein Lehen in Krug (heute Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen) überließ.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 63f. und S. 65</ref> Um 1285 war Maria von Neuhaus, die Schwester seiner Ehefrau, dessen Äbtissin. 1293 übertrug Stephan von Maissau der Äbtissin Euphemia das Patronatsrecht über Neukirchen, 1294 erreichte er für das Stift die niedere Gerichtsbarkeit.<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://burgenkunde.at/niederoesterreich/noe_st.bernhard/noe_st.bernhard.htm St. Bernhard], Burgenkunde.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref> Das Stift St. Bernhard diente seiner Familie bis zur Gründung der Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]] als Hauskloster und Grablege.<ref name ="Rigele72>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 72</ref> |
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