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[[File:Horn (Merian).jpg|thumb|Die Stadt Horn im Jahr 1679 nach Matthäus Merian. Engelbert von Krug war im 13. Jahrhundert Stadtrichter von Horn]] | |||
'''Engelbert''' oder '''Engelbrecht von Krug''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, in den 1340er-Jahren)<ref group="A">Hinweise zur Eingrenzung seiner Lebensdauer, vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 105 und S. 108</ref>, auch '''Prehtlo von Grub''', '''Engelbert Gruber von Krug''' oder '''Engelprecht von St. Bernhard''', war ein "Edelknecht" des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er war Richter der Stadt [[Horn]]. | '''Engelbert''' oder '''Engelbrecht von Krug''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, in den 1340er-Jahren)<ref group="A">Hinweise zur Eingrenzung seiner Lebensdauer, vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 105 und S. 108</ref>, auch '''Prehtlo von Grub''', '''Engelbert Gruber von Krug''' oder '''Engelprecht von St. Bernhard''', war ein "Edelknecht" des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er war Richter der Stadt [[Horn]]. | ||
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== Leben == | == Leben == | ||
Nachdem sich Engelbert und sein Bruder Bertold von Grub erstmals nach der Feste Krug benannt hatten, finden sie sich in späteren Urkunden weiterhin mit der beiden "Herkunftsbezeichnungen". Während Bertold mit seiner Familie in Grub lebte, übersiedelte Engelbert 1281 auf die Feste Krug. In der Folge ist er als Zeuge in mehreren Urkunden belegt, die das Stift Altenburg oder [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]] ausstellen ließen. Dort scheint er gewöhnlich unter den Knappen auf.<ref name ="Rigele106"/> Von ca. 1290-1298 war er Richter der Stadt Horn.<ref name ="Rigele105">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 105</ref> Während seiner Tätigkeit als Richter wurde er dagegen in den Zeugenreihen von Urkunden direkt hinter die Ministerialen <ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> gereiht und somit vor den Knappen, seinen Standesgenossen, genannt.<ref name ="Rigele106"/> Als Friedrich der Fuchs von Schrattental die Burg Eckenstein an das Stift Altenburg verkaufte, gehörte Engelbrecht dem sechsköpfigen Rat<ref group="A">Die anderen Ratsmitglieder waren Ortolf von Taurais, Heinrich von Wildberg, Gotschalk(sic!) von Fraunhofen sowie Otto und Ulrich von Grub, vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 107, Fußnote 209</ref> an, den Stephan von Maissau Friedrich dem Fuchs von Schrattental zur Überwachung der Rechtsgeschäfte zur Seite gestellt hatte. 1291 ist er im Gefolge von Stephan von Maissau in [[Drosendorf]] belegt. 1297 nahm er am Landtaiding<ref group="A">Taiding oder Landestaiding findet sich im Mittelalter als Bezeichnung für [[w:Thing|Thing]] in den Gebieten des heutigen Österreich. Mit Thing wurden damals Volksversammlungen und Gerichtsversammlungen bezeichnet, die regelmäßigen an einem bestimmten Ort abgehalten wurden. Sie dienten vor allem der Erhaltung des Rechtsfriedens, wobei besonders die Stellung der Grundherrschaft als ordnende Obrigkeit in ihrem Herrschaftsbereichen gestärkt wurde. Auf dem Gebiet des heutigen Österreichs haben sich aus dem ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit schriftlich ausformulierte Taidingordnungen für die Herrschaften [[Steyregg]] oder [[w:Edelsitz Lustenfelden|Lustenfelden]] (heute Teil der Stadt [[Linz]]) erhalten.</ref> in [[Korneuburg]] teil, wo er die Streitbeilegung zwischen dem Stift Altenburg und den Brüdern von Ladendorf bezeugte.<ref name ="Rigele107"/> Zwei Jahre später bürgte er gemeinsam mit seinem Schwager Heinrich von Dappach, Heinzlein der Grille und Ludwig von St. Marein für Almar von Speissendorf, als dieser "freies Eigen" an das Zisterzienserinnenstift St. Bernhard verkaufte.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 107, mit Fußnote 212</ref> | Nachdem sich Engelbert und sein Bruder Bertold von Grub erstmals nach der Feste Krug benannt hatten, finden sie sich in späteren Urkunden weiterhin mit der beiden "Herkunftsbezeichnungen". Während Bertold mit seiner Familie in Grub lebte, übersiedelte Engelbert 1281 auf die Feste Krug. In der Folge ist er als Zeuge in mehreren Urkunden belegt, die das Stift Altenburg oder [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]] ausstellen ließen. Dort scheint er gewöhnlich unter den Knappen auf.<ref name ="Rigele106"/> Von ca. 1290-1298 war er Richter der Stadt Horn.<ref name ="Rigele105">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 105</ref> Während seiner Tätigkeit als Richter wurde er dagegen in den Zeugenreihen von Urkunden direkt hinter die Ministerialen <ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> gereiht und somit vor den Knappen, seinen Standesgenossen, genannt.<ref name ="Rigele106"/> Als Friedrich der Fuchs von Schrattental die Burg Eckenstein an das Stift Altenburg verkaufte, gehörte Engelbrecht dem sechsköpfigen Rat<ref group="A">Die anderen Ratsmitglieder waren Ortolf von Taurais, Heinrich von Wildberg, Gotschalk(sic!) von Fraunhofen sowie Otto und Ulrich von Grub, vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 107, Fußnote 209</ref> an, den Stephan von Maissau Friedrich dem Fuchs von Schrattental zur Überwachung der Rechtsgeschäfte zur Seite gestellt hatte. 1291 ist er im Gefolge von Stephan von Maissau in [[Drosendorf]] belegt. 1297 nahm er am Landtaiding<ref group="A">Taiding oder Landestaiding findet sich im Mittelalter als Bezeichnung für [[w:Thing|Thing]] in den Gebieten des heutigen Österreich. Mit Thing wurden damals Volksversammlungen und Gerichtsversammlungen bezeichnet, die regelmäßigen an einem bestimmten Ort abgehalten wurden. Sie dienten vor allem der Erhaltung des Rechtsfriedens, wobei besonders die Stellung der Grundherrschaft als ordnende Obrigkeit in ihrem Herrschaftsbereichen gestärkt wurde. Auf dem Gebiet des heutigen Österreichs haben sich aus dem ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit schriftlich ausformulierte Taidingordnungen für die Herrschaften [[Steyregg]] oder [[w:Edelsitz Lustenfelden|Lustenfelden]] (heute Teil der Stadt [[Linz]]) erhalten.</ref> in [[Korneuburg]] teil, wo er die Streitbeilegung zwischen dem Stift Altenburg und den Brüdern von Ladendorf bezeugte.<ref name ="Rigele107"/> Zwei Jahre später bürgte er gemeinsam mit seinem Schwager Heinrich von [[Dappacher (Familie|Dappach]], Heinzlein der Grille und Ludwig von St. Marein für [[Almar von Speissendorf]], als dieser "freies Eigen" an das Zisterzienserinnenstift St. Bernhard verkaufte.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 107, mit Fußnote 212</ref> | ||
Engelbert war im Besitz der Pfarre zu Strögen (heute Teil von [[St. Bernhard-Frauenhofen]]). Dieser vermachte er während einer schweren Krankheit, als er offensichtlich davon ausging, nicht zu überleben, Gülten für einen Neubau Offensichtlich blieb er jedoch am Leben, denn urkundlich ist er danach noch bis in die 1340er-Jahre urkundlich belegt. In seinen letzten Lebensjahren beschenkte er viele kirchliche Einrichtungen, wobei er das Stift Altenburg, wo er beigesetzt werden wollte, besonders bedachte.<ref name ="Rigele108"/> Diese Stiftungen zeigen, dass er am Ende seines Lebens über ein großes Vermögen verfügt haben muss.<ref name ="Rigele109">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 109</ref> Nachdem die Feste Krug gemäß der Stiftung von Stephan (I.) von Maissau an das Kloster St. Bernhard gefallen war, dürfte Engelbert nach Hagenau übersiedelt sein, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht haben könnte.<ref name ="Rigele110">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 110</ref> | Engelbert war im Besitz der Pfarre zu Strögen (heute Teil von [[St. Bernhard-Frauenhofen]]). Dieser vermachte er während einer schweren Krankheit, als er offensichtlich davon ausging, nicht zu überleben, Gülten für einen Neubau Offensichtlich blieb er jedoch am Leben, denn urkundlich ist er danach noch bis in die 1340er-Jahre urkundlich belegt. In seinen letzten Lebensjahren beschenkte er viele kirchliche Einrichtungen, wobei er das Stift Altenburg, wo er beigesetzt werden wollte, besonders bedachte.<ref name ="Rigele108"/> Diese Stiftungen zeigen, dass er am Ende seines Lebens über ein großes Vermögen verfügt haben muss.<ref name ="Rigele109">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 109</ref> Nachdem die Feste Krug gemäß der Stiftung von Stephan (I.) von Maissau an das Kloster St. Bernhard gefallen war, dürfte Engelbert nach Hagenau übersiedelt sein, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht haben könnte.<ref name ="Rigele110">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 110</ref> |
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