Sankt Johann in der Haide: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber vorerst war diesem Gebiet noch einmal eine 200 Jahre lang andauernde Ruhe gegönnt, in welcher sich das Leben der hier ansässigen kelto-römischen Bevölkerung wieder entfalten konnte. Dass mit der Romanisierung dieses Gebietes die Einheimischen aber keineswegs alle ihre traditionellen Lebensweisen über Bord geworfen hatten, zeigt sich am besten an der Beibehaltung ihrer religiösen Vorstellungen, der Verehrung der keltischen Göttin ''Isis noreia,'' so wie an den unveränderten Begräbnisriten, nämlich der Bestattung in Hügelgräbern!   
Aber vorerst war diesem Gebiet noch einmal eine 200 Jahre lang andauernde Ruhe gegönnt, in welcher sich das Leben der hier ansässigen kelto-römischen Bevölkerung wieder entfalten konnte. Dass mit der Romanisierung dieses Gebietes die Einheimischen aber keineswegs alle ihre traditionellen Lebensweisen über Bord geworfen hatten, zeigt sich am besten an der Beibehaltung ihrer religiösen Vorstellungen, der Verehrung der keltischen Göttin ''Isis noreia,'' so wie an den unveränderten Begräbnisriten, nämlich der Bestattung in Hügelgräbern!   


=== Römische Hügelgräber in der Gemeinde St. Johann in der Haide ===
===Römische Hügelgräber in der Gemeinde St. Johann in der Haide===
Der Brauch, die Toten zu verbrennen und in Gräbern zu bestatten, über die dann ein mehr oder weniger großer Erdhügel errichtet wird, ist, über die ganze Welt verstreut, in vielen Kulturen anzutreffen. In der Steiermark stammen die ältesten Hügelgräber aus der Hallstattzeit (800-400 v. Chr.). Im Gegensatz zu anderen Gebieten, wo die Bevölkerung in der Keltenzeit zur Bestattung in Flachgräbern überging und diese Sitte auch in der Römerzeit beibehielt, blieb die Bevölkerung im nordisch-pannonischen Grenzgebiet dem Brauch der Bestattung in Hügelgräbern treu. Die meisten der römischen Hügelgräber stammen aus der Zeit zwischen Christi Geburt und dem dritten Jahrhundert n. Chr. Danach dürfte man auch hier zu Sitte der Bestattung in Flachgräbern übergegangen sein (ev. durch veränderte rel. Anschauungen), oder das Gebiet war durch die sich abzeichnenden Wirren der beginnenden Völkerwanderung (Markomanneneinfall) bereits wieder entvölkert.   
Der Brauch, die Toten zu verbrennen und in Gräbern zu bestatten, über die dann ein mehr oder weniger großer Erdhügel errichtet wird, ist, über die ganze Welt verstreut, in vielen Kulturen anzutreffen. In der Steiermark stammen die ältesten Hügelgräber aus der Hallstattzeit (800-400 v. Chr.). Im Gegensatz zu anderen Gebieten, wo die Bevölkerung in der Keltenzeit zur Bestattung in Flachgräbern überging und diese Sitte auch in der Römerzeit beibehielt, blieb die Bevölkerung im nordisch-pannonischen Grenzgebiet dem Brauch der Bestattung in Hügelgräbern treu. Die meisten der römischen Hügelgräber stammen aus der Zeit zwischen Christi Geburt und dem dritten Jahrhundert n. Chr. Danach dürfte man auch hier zu Sitte der Bestattung in Flachgräbern übergegangen sein (ev. durch veränderte rel. Anschauungen), oder das Gebiet war durch die sich abzeichnenden Wirren der beginnenden Völkerwanderung (Markomanneneinfall) bereits wieder entvölkert.   


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===Schulen===
===Schulen===
==== Die Volksschule St. Johann in der Haide ====
Mit der Einführung einer allgemeinen sechsjährigen Schulpflicht durch die Allgemeine Schulordnung für Volks-, Haupt- und Trivialschulen Kaiserin Maria Theresias aus dem Jahr 1774 war die Errichtung zahlreicher neuer Schulen im ganzen Land notwendig geworden. Für jede Pfarre war dabei die Einrichtung einer sogenannten Trivialschule vorgesehen, in der alle Kinder ab sechs Jahren, die im Umkreis von einer Dreiviertelstunde Gehzeit bis zur Schule wohnten, eingeschult wurden. Alle schulfähigen Kinder hatten, soweit sie nicht zu arm waren, ein Schulgeld zu bezahlen, unabhängig davon, ob sie nun die Schule besuchten, oder nicht. Das Schulgeld wurde vom Ortsgericht monatlich eingehoben und dann im Beisein des Pfarrers an den oder die Lehrer ausbezahlt. Die unmittelbare Aufsicht über die Schule hatte immer der jeweilige Ortspfarrer inne. Obwohl der Besuch der Schule an sich für alle Kinder verpflichtend war, kamen keineswegs alle Kinder dieser Pflicht nach, teils, weil man sich das Schulgeld nicht leisten konnte oder wollte, teils, weil die Kinder daheim zum Arbeiten gebraucht wurden. So lässt sich noch für das Jahr 1820 eine relativ hohe Analphabethenrate unter den Bauern der Umgebung nachweisen!
Sowohl um die Schulen, als auch um die Ausbildung der Lehrkräfte war es zu Beginn des Schulwesens sehr schlecht bestellt. Anfangs wurden die Kinder noch in den Bauernstuben und Haarstuben bei den Bauern unterrichtet, erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden allerorts eigene Schulgebäude errichtet. Auch die Einkünfte der Lehrer waren oft äußerst karg, da das Schulgeld kaum zum Leben ausreichte, waren sie nicht selten auf die Kost, die sie von den Bauern erhielten, angewiesen. Erst mit der besseren Ausbildung der Lehrkräfte änderte sich auch deren sozialer und finanzieller Status.


==Wirtschaft==
==Wirtschaft==
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