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'''Otakar (IV.)''' (* [[19. August]] [[1163]]<ref name ="lehr">vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 73</ref>; † [[8. Mai]] [[1192]]), auch '''Ottokar''', herrschte über Teile im heutigen Österreich. Er war der letzte Markgraf und der erste Herzog von Steier. Mit ihm starb die Familie der [[w:Traungauer|Traungauer (Otakare)]] aus. Nach seinem Tod kamen seine Herrschaftsgebiete an die [[Babenberger]]. | |||
'''Otakar IV. | |||
== Herkunft und Familie == | |||
Otakar (IV.) stammte aus der Familie der Traungauer. Er war der Sohn von [[w:Ottokar III. (Steiermark)|Markgraf Ottokar (III.) von Steier]] († 1164) aus dessen Ehe mit Kunigunde von Vohburg († 1184) und nicht verheiratet. Mit seinem Tod erlosch die Familie der Traungauer. | |||
== Herrschaft und Leben == | |||
Otakar (IV.) herrschte seit 1164 über die [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]]. Da er zum Zeitpunkt seines Herrschaftsbeginns noch minderjährig war, führte zunächst seine Mutter die Regentschaft für ihn. Unter ihrer Regentschaft konnten die Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> seiner Markgrafschaft ihre Position wesentlich stärken.<ref name ="Ndb640">vgl. NDB, 1999, Bd. 19, S. 640</ref> | |||
Nachdem Otakar (IV.) selbst die Herrschaft ausübte, baute er diese mit Unterstützung von [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] entscheidend aus. Obwohl das Herzogtum Steier zu dieser Zeit in ein Papst-Schisma" und in Kämpfe im [[Erzstift Salzburg]] verwickelt war, war seine Herrschaft als Landesfürst nicht wirklich gefährtdet.<ref>vgl. NDB, 1999, Bd. 19, S. 640f.</ref> Otakar sicherte im Wesentlichen die Grenze zum benachbarten [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreich]] durch den Bau wichtiger Burgen und gründete um 1170 die Stadt [[Fürstenfeld]]. 1191 verlieh er der Stadt [[Enns]] eine Marktordnung. Außerdem baute er die Stadt [[Graz]] zu seiner Residenz aus. Als nach dem Sturz von [[w:Heinrich der Löwe|Herzog Heinrich"''dem Löwen''"]] (1180) das Herzogtum Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das [[w:Stammesherzogtum Baiern|"Stammesherzogtum"]] bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> an [[w:Otto I. (Bayern)|Otto von Wittelsbach]] ("''Otto den Rotkopf''") fiel, wurde seine Markgrafschaft Steier aus der Zugehörigkeit zum Herzogtum Baiern gelöst und zu einem eigenen Herzogtum erhoben. Wegen seiner unheilbaren Krankheit und da er keine Kinder hatte, schloss Otakar 1186 mit [[w:Leopold V. (Österreich)|Herzog Leopold (V.) von Österreich ("''Leopold dem Tugendreichen''")]] auf dem Georgenberg in Enns einen gegenseitigen Erbvertrag, die [[w:Georgenberger Handfeste|Georgenberger Handfeste]] (2 Urkunden). In diesem wurde die Eigenständigkeit des Herzogtums Steier und die bestehenden Rechte der steirischen Ministerialen und der steirischen Klöster festgelegt.<ref name ="Ndb641">vgl. NDB, 1999, Bd. 19, S. 641</ref> | |||
== Orte mit Bezug zu Otakar (IV.) im heutigen Österreich == | == Orte mit Bezug zu Otakar (IV.) im heutigen Österreich == | ||
=== Oberösterreich === | === Oberösterreich === | ||
* [[Enns]]: In der Fastenzeit 1176 hielt | * [[Enns]]: In der Fastenzeit 1176 hielt Herzog Heinrich "''der Löwe''", damals seit ca. 20 Jahren der Herzog von Baiern, letztmals einen Gerichtstag an der Enns. In seinem Gefolge befand sich damals Markgraf Otakar (IV.) von Steier, der damals noch unter der Vormundschaft seiner Mutter stand. Der Hauptfall, der auf diesem Gerichtstag verhandelt wurde, war ein Streit zwischen dem Kloster [[Reichersberg|Reichersberg am Inn]] und dem ebenfalls am Inn ansässigen Heinrich von Stein. Dass der Gerichtstag dazu in Enns abgehalten wurde, hing damit zusammen, dass der strittige Ort zu dieser Zeit ein Lehen des [[w:Hochstift Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] an den Markgrafen von Steier war.<ref name ="österreichischegeschichte36">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 36</ref> | ||
== Otakar IV. in Legende und Sage == | == Otakar IV. in Legende und Sage == | ||
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:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Oberösterreich|Sage aus Oberösterreich]] | :''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Oberösterreich|Sage aus Oberösterreich]] | ||
== Literatur == | |||
* [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]]: ''Otakar IV.'' In: ''Neue Deutsche Biographie (NDB)''. Duncker & Humblot, Berlin, 1999. ISBN 3-428-00200-8. Band 19. S. 640f. [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016337/images/index.html?seite=654 digital] | |||
* [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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