Innsbrucker Hexenprozess: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[w:Georg Golser|Georg Golser]] († 20. Juni 1489, in [[w:Brixen|Brixen]]), 1464–1488 [[w:Liste der Bischöfe von Bozen-Brixen|Fürstbischof von Brixen]], war als solcher der für die Stadt Innsbruck zuständige Bischof, der Heinrich Kramer zunächst ebenfalls unterstützte. Er korrespondierte während des Prozesses mehrmals mit dem Landesfürsten. Vom Prozess selbst hielt er sich fern.<ref name="prezi">vgl. [https://prezi.com/eq-lgjtipft-/der-innsbrucker-hexenprozess/ Der Innsbrucker Hexenprozess], Prezi.COM, abgerufen am 25. Dezember 2020</ref> Bischof Georg von Brixen wurde durch die Forschungsergebnisse des Historikers [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]] zum Inbegriff eines Gegners der Hexenverfolgungen stilisiert, was von den meisten neueren Arbeiten wie zum Beispiel der Neuen Deutschen Biographie unhinterfragt übernommen wurde. Nach Manfred Tschaikner ist seine Bedeutung für den Innsbrucker Hexenprozess und seine tatsächlichen Aktivitäten stark überschätzt.<ref name="TschaiknerTH210">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]], in: ''Tiroler Heimat'' 82, 2018, S. 210</ref>
*[[w:Georg Golser|Georg Golser]] († 20. Juni 1489, in [[w:Brixen|Brixen]]), 1464–1488 [[w:Liste der Bischöfe von Bozen-Brixen|Fürstbischof von Brixen]], war als solcher der für die Stadt Innsbruck zuständige Bischof, der Heinrich Kramer zunächst ebenfalls unterstützte. Er korrespondierte während des Prozesses mehrmals mit dem Landesfürsten. Vom Prozess selbst hielt er sich fern.<ref name="prezi">vgl. [https://prezi.com/eq-lgjtipft-/der-innsbrucker-hexenprozess/ Der Innsbrucker Hexenprozess], Prezi.COM, abgerufen am 25. Dezember 2020</ref> Bischof Georg von Brixen wurde durch die Forschungsergebnisse des Historikers [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]] zum Inbegriff eines Gegners der Hexenverfolgungen stilisiert, was von den meisten neueren Arbeiten wie zum Beispiel der Neuen Deutschen Biographie unhinterfragt übernommen wurde. Nach Manfred Tschaikner ist seine Bedeutung für den Innsbrucker Hexenprozess und seine tatsächlichen Aktivitäten stark überschätzt.<ref name="TschaiknerTH210">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]], in: ''Tiroler Heimat'' 82, 2018, S. 210</ref>
*Sigmund Saumer, damals Pfarrer von [[Axams]], wurde von Bischof Georg von Brixen mit seiner Vertretung im Hexenprozess beauftragt.<ref name="prezi" /> Auffällig ist, dass sich dieser, wie auch Leute des Erzherzogs, an den Befragungen der Zeugen und den Verhören der im Oktober verhafteten Frauen kaum beteiligte.<ref name="amman32">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 32</ref>
*Sigmund Saumer, damals Pfarrer von [[Axams]], wurde von Bischof Georg von Brixen mit seiner Vertretung im Hexenprozess beauftragt.<ref name="prezi" /> Auffällig ist, dass sich dieser, wie auch Leute des Erzherzogs, an den Befragungen der Zeugen und den Verhören der im Oktober verhafteten Frauen kaum beteiligte.<ref name="amman32">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 32</ref>
*Thurner (Turner) war bei der Hauptverhandlung für Bischof Georg als dessen Generalkommissar anwesend. Wegen einer Visitation in der Diözese Brixen war er erst kurz vor dem Beginn der Hauptverhandlung zum Gerichtsverfahren nach Innsbruck angereist.<ref name="TschaiknerTH192">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]], in: ''Tiroler Heimat'' 82, 2018, S. 192.</ref> Während der Befragung der Angeklagten Helena Scheuberin durch Heinrich Kramer zu Beginn der Hauptverhandlung protestierte er gegen die gestellten Fragen und gegen die Art, wie diese gestellt wurden. Er drohte sogar, deshalb die Verhandlung zu verlassen, was eine erste Unterbrechung der Hauptverhandlung zur Folge hatte.<ref name="ammann66">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 66</ref>
* [[Christian Thurner|Christian von Thurn (Christian Thurner)]] war bei der Hauptverhandlung für Bischof Georg als dessen Generalkommissar anwesend. Wegen einer Visitation in der Diözese Brixen war er erst kurz vor dem Beginn der Hauptverhandlung zum Gerichtsverfahren nach Innsbruck angereist.<ref name="TschaiknerTH192">vgl. [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]], in: ''Tiroler Heimat'' 82, 2018, S. 192.</ref> Während der Befragung der Angeklagten Helena Scheuberin durch Heinrich Kramer zu Beginn der Hauptverhandlung protestierte er gegen die gestellten Fragen und gegen die Art, wie diese gestellt wurden. Er drohte sogar, deshalb die Verhandlung zu verlassen, was eine erste Unterbrechung der Hauptverhandlung zur Folge hatte.<ref name="ammann66">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 66</ref>
*Johann Kantner, päpstlicher Notar aus der Diözese Utrecht, führte die meisten Verhöre zusammen mit Heinrich Kramer.<ref name="amman32" /> Obgleich er ein Notar war, wurde seine Beiziehung von Heinrich Kramer auf der Hauptverhandlung von Johannes Merwart und Generalkommissar Thurner ausdrücklich als unzureichend beurteilt.
*Johann Kantner, päpstlicher Notar aus der Diözese Utrecht, führte die meisten Verhöre zusammen mit Heinrich Kramer.<ref name="amman32" /> Obgleich er ein Notar war, wurde seine Beiziehung von Heinrich Kramer auf der Hauptverhandlung von Johannes Merwart und Generalkommissar Thurner ausdrücklich als unzureichend beurteilt.
*Bei den Verhören wurde Heinrich Kramer von einigen Dominikanern unterstützt, die namentlich genannt sind, so Wilhelm Beringer, Heinrich Hoffmann, Wolfgang von Basel, Caspar von Freiburg und Magister Johann von Bosbach. Außerdem sind in den Verhörprotokollen der Minorit Johann Rosenbart und den "Schirmaister" Paul Cael (Caal).<ref name="amman32" />
*Bei den Verhören wurde Heinrich Kramer von einigen Dominikanern unterstützt, die namentlich genannt sind, so Wilhelm Beringer, Heinrich Hoffmann, Wolfgang von Basel, Caspar von Freiburg und Magister Johann von Bosbach. Außerdem sind in den Verhörprotokollen der Minorit Johann Rosenbart und den "Schirmaister" Paul Cael (Caal).<ref name="amman32" />
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