Kalvarienberg Pinkafeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kirche ist im Stile eines einfachen [[w:Barock|Barock]]baues gestaltet, wobei das den Hauptraum bildende [[w:Joch (Architektur)|Joch]] im Westen um eine halbrunde [[w:Apsis|Apsis]] erweitert wird. Über dem östlichen Eingangsbereich der Kirche befindet sich der gemauerte Turm, der zwei Glocken trägt. Dieser Eingangsbereich besteht aus einem schlichten, rechteckigen [[w:Portal (Architektur)|Portal]], das von einem Steinrahmen umgeben ist. Über diesem Portal befindet sich ein Rundbogenfenster, das die dahinterliegende [[w:Empore|Empore]] mit Tageslicht versorgt. Flankiert werden Portal und Rundbogenfenster mit jeweils zwei flachen, halbrund geschlossenen Nischen. Im [[w:Giebel|Giebel]]bereich der Ostseite befindet sich ein weiteres Rundbogenfenster, das von zwei kleinen Rundfenstern flankiert ist. Über dem Giebelbereich erhebt sich der Turm der Kirche, dessen Ecken mit [[w:Lisene|Lisene]]n verstärkt sind. In den Wänden des Turms sind halbrunde [[w:Klangarkade|Schallfenster]] eingebaut, damit der Klang der beiden Glocken des Turms an die Umgebung der Kirche abgegeben werden kann.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=356 und 357}}</ref><ref name="kunsthist">{{cite web|url=https://www.kreuzweg.online/images/phocadownload/Kalvarienberg_11.pdf|title=Kunsthistorische Betrachtung der Kalvarienbergkirche in Pinkafeld|work=kreuzweg.online|first=Rudolf|last=Köberl |accessdate=2021-02-01}}</ref>
Die Kirche ist im Stile eines einfachen [[w:Barock|Barock]]baues gestaltet, wobei das den Hauptraum bildende [[w:Joch (Architektur)|Joch]] im Westen um eine halbrunde [[w:Apsis|Apsis]] erweitert wird. Über dem östlichen Eingangsbereich der Kirche befindet sich der gemauerte Turm, der zwei Glocken trägt. Dieser Eingangsbereich besteht aus einem schlichten, rechteckigen [[w:Portal (Architektur)|Portal]], das von einem Steinrahmen umgeben ist. Über diesem Portal befindet sich ein Rundbogenfenster, das die dahinterliegende [[w:Empore|Empore]] mit Tageslicht versorgt. Flankiert werden Portal und Rundbogenfenster mit jeweils zwei flachen, halbrund geschlossenen Nischen. Im [[w:Giebel|Giebel]]bereich der Ostseite befindet sich ein weiteres Rundbogenfenster, das von zwei kleinen Rundfenstern flankiert ist. Über dem Giebelbereich erhebt sich der Turm der Kirche, dessen Ecken mit [[w:Lisene|Lisene]]n verstärkt sind. In den Wänden des Turms sind halbrunde [[w:Klangarkade|Schallfenster]] eingebaut, damit der Klang der beiden Glocken des Turms an die Umgebung der Kirche abgegeben werden kann.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=356 und 357}}</ref><ref name="kunsthist">{{cite web|url=https://www.kreuzweg.online/images/phocadownload/Kalvarienberg_11.pdf|title=Kunsthistorische Betrachtung der Kalvarienbergkirche in Pinkafeld|work=kreuzweg.online|first=Rudolf|last=Köberl |accessdate=2021-02-01}}</ref>


Der Innenraum wird von einem Fenster, das sich in der Nordwand des Kirchenjochs befindet, erhellt. An der Ostseite, über dem Eingangsportal, ist ein gemauerter Chor angebracht. In der Mitte dieses Chors befindet sich eine vorgewölbte Brüstung, die von zwei Stützpfeilern getragen wird. Das für Kirchenbesuche der Familie Batthyány als Herrschaftsbesitzer gedacht gewesene [[w:Oratorium|Oratorium]] ist an der Südseite über der [[w:Sakristei|Sakristei]] angebracht. Der Altarraum befindet sich in der im Westen angebauten Apsis, wobei eine optische Trennung zum Hauptraum durch eine Bodenstufe sowie einem Gewölbegurt ohne [[w:Fronbogen|Fronbogen]] erfolgt.<ref name="kunsthist" /><ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=359}}</ref>
Der Innenraum wird von Fenstern, von denen sich eines in der Südwand und zwei in der Nordwand des Kirchenjochs befinden, erhellt. An der Ostseite, über dem Eingangsportal, ist ein gemauerter Chor angebracht. In der Mitte dieses Chors befindet sich eine vorgewölbte Brüstung, die von zwei Stützpfeilern getragen wird. Das für Kirchenbesuche der Familie Batthyány als Herrschaftsbesitzer gedacht gewesene [[w:Oratorium|Oratorium]] ist an der Südseite über der [[w:Sakristei|Sakristei]] angebracht. Der Altarraum befindet sich in der im Westen angebauten Apsis, wobei eine optische Trennung zum Hauptraum durch eine Bodenstufe sowie einem Gewölbegurt ohne [[w:Fronbogen|Fronbogen]] erfolgt.<ref name="kunsthist" /><ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=359}}</ref>


Im Altarraum befindet sich ein [[w:Sarkophag|sarkophagförmiger]] Altartisch aus dunklem marmoriertem [[w:Sandstein|Sandstein]], der eine Nische für das [[w:Heiliges Grab (Nachbildung)|Heilige Grab]] enthält. Über dem Altartisch befindet sich der [[w:Tabernakel|Tabernakel]] in Tempiettoform. Hinter dem Altartisch befindet sich die Altarwand, die von vier [[w:Korinthische Ordnung|korinthischen Säulen]] getragen wird, deren Abschluss vergoldete [[w:Kapitell|Kapitell]]e bilden. Im Gesims der Altarwand befindet sich eine [[w:Putto|Puttengruppe]] mit dem plastisch gearbeiteten [[w:Schweißtuch der Veronika|Schweißtuch der heiligen Veronika]].<ref name="kunsthist" />
Im Altarraum befindet sich ein [[w:Sarkophag|sarkophagförmiger]] Altartisch aus dunklem marmoriertem [[w:Sandstein|Sandstein]], der eine Nische für das [[w:Heiliges Grab (Nachbildung)|Heilige Grab]] enthält. Über dem Altartisch befindet sich der [[w:Tabernakel|Tabernakel]] in Tempiettoform. Hinter dem Altartisch befindet sich die Altarwand, die von vier [[w:Korinthische Ordnung|korinthischen Säulen]] getragen wird, deren Abschluss vergoldete [[w:Kapitell|Kapitell]]e bilden. Im Gesims der Altarwand befindet sich eine [[w:Putto|Puttengruppe]] mit dem plastisch gearbeiteten [[w:Schweißtuch der Veronika|Schweißtuch der heiligen Veronika]].<ref name="kunsthist" />
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{{Zitat|Die Zuschreibung der beiden Heiligen Johannes und Maria Magdalena an Matthias Steinl hält einer stilkritischen Untersuchung stand: Leichtigkeit und Grazie der Haltung, der organische Fluss der gebauschten, von den weit ausschweifenden Händen getragenen Gewänder, der lyrische Ausdruck der Gesichter mit den weichen aufgesteckten Locken findet sich in vielen Plastiken Steinls wieder; bis ins Detail gehende Ähnlichkeiten zeigt das Fragment einer Kreuzigung aus Elfenbein in der geistlichen Schatzkammer in Wien.}}
{{Zitat|Die Zuschreibung der beiden Heiligen Johannes und Maria Magdalena an Matthias Steinl hält einer stilkritischen Untersuchung stand: Leichtigkeit und Grazie der Haltung, der organische Fluss der gebauschten, von den weit ausschweifenden Händen getragenen Gewänder, der lyrische Ausdruck der Gesichter mit den weichen aufgesteckten Locken findet sich in vielen Plastiken Steinls wieder; bis ins Detail gehende Ähnlichkeiten zeigt das Fragment einer Kreuzigung aus Elfenbein in der geistlichen Schatzkammer in Wien.}}


Die Gruppe der Pietà hingegen weist nicht diese besondere Ausführung der beiden anderen Figuren auf, sodass für Kunstexpertin Adelheid Schmeller-Kitt der Barockkünstler Matthias Steinl als Urheber nicht in Frage kommt.<ref name="schmeller359" /> Die Autorin erwähnt auch, dass Julius Fleischer, auf dessen Vorarbeiten die Beschreibung der Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Oberwart beruhen, bei einer Besichtigung am Sockel der Maria Magdalena die Signator "M.Steinl" vorgefunden hatte, die dann bei einer Besichtigung durch Schmeller-Kitt nicht mehr auffindbar war.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=358 und 359}}</ref> Man muss dazu wissen, dass Fleischer nach seiner Pensionierung als Landeskonservator des Burgenlandes im Jahre 1955 bis zu seinem Tode 1961 ein Manuskript über die Kunstdenkmäler des Burgenlandes angelegt hatte, auf dem die späteren Buchausgaben des Bundesdenkmalamtes aufbauten. Fleischer dürfte somit in dieser Zeit die Kalvarienbergkirche aufgesucht und den Schriftzug auf dem Figurensockel gesehen haben, der ihm dann letztendlich dazu verleitet haben dürfte, dass Entstehungsjahr der Kirche ins frühe 18. Jahrhundert vorzuverlegen.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=5 und 6}}</ref>
Die Gruppe der Pietà hingegen weist nicht diese besondere Ausführung der beiden anderen Figuren auf, sodass für Kunstexpertin Adelheid Schmeller-Kitt der Barockkünstler Matthias Steinl als Urheber nicht in Frage kommt.<ref name="schmeller359" /> Die Autorin erwähnt auch, dass Julius Fleischer, auf dessen Vorarbeiten die Beschreibung der Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Oberwart beruhen, bei einer Besichtigung am Sockel der Maria Magdalena die Signator "M.Steinl" vorgefunden hatte, die dann bei einer Besichtigung durch Schmeller-Kitt nicht mehr auffindbar war.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=358 und 359}}</ref> Man muss dazu wissen, dass Fleischer nach seiner Pensionierung als Landeskonservator des Burgenlandes im Jahre 1955 bis zu seinem Tode 1961 ein Manuskript über die Kunstdenkmäler des Burgenlandes angelegt hatte, auf dem die späteren Buchausgaben des Bundesdenkmalamtes aufbauten. Fleischer dürfte somit in dieser Zeit die Kalvarienbergkirche aufgesucht und den Schriftzug auf dem Figurensockel gesehen haben, der ihm dann letztendlich dazu verleitet haben dürfte, dass Entstehungsjahr der Kirche ins frühe 18. Jahrhundert vorzuverlegen.<ref>{{Literatur |Autor=Adelheid Schmeller-Kitt, Julius Fleischer |Titel=Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks Oberwart|Verlag=Berger|Herausgeber=Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes|Ort=Wien |Datum=1974|Seiten=5 und 6}}</ref>
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Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Altar Apostel Johannes 01.jpg|Apostel Johannes von Matthias Steinl (um 1710)
Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Altar Apostel Johannes 01.jpg|Apostel Johannes von Matthias Steinl (um 1710)
Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Altar Maria Magdalena 02.jpg|Maria Magdalena von Matthias Steinl (um 1710)
Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Altar Maria Magdalena 02.jpg|Maria Magdalena von Matthias Steinl (um 1710)
Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Altar Pieta 02.jpg|Gruppe der Pietà, unbekannter Künstler (18. Jahrhundert)
Datei:Kalvarienbergkirche Pinkafeld Innenbereich Oratorium 02.jpg|Oratorium für Kirchenbesuche der Familie Batthyány
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