Friedrich Wüste: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:
Bei seinen Reisen innerhalb Europas lernte er auch die Provinz- und Biedermeierstadt Baden bei Wien kennen, die ihm so gut gefiel, dass er 1866 beschloss, sich aus seinen Unternehmungen zurückzuziehen und Baden als dauerhaftes Domizil zu wählen. Im Mai 1867 bezog er, gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Amsterdamer Bürgerstochter Louise Glöckel, sowie mit seinen heranwachsenden Kindern – Floris, Johanna und Rudolfine – eine Villa in der Badener Palfygasse Nr. 3.  
Bei seinen Reisen innerhalb Europas lernte er auch die Provinz- und Biedermeierstadt Baden bei Wien kennen, die ihm so gut gefiel, dass er 1866 beschloss, sich aus seinen Unternehmungen zurückzuziehen und Baden als dauerhaftes Domizil zu wählen. Im Mai 1867 bezog er, gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Amsterdamer Bürgerstochter Louise Glöckel, sowie mit seinen heranwachsenden Kindern – Floris, Johanna und Rudolfine – eine Villa in der Badener Palfygasse Nr. 3.  


Seinen Tätigkeitsdrang folgend, trat er als stiller Kompagnon einer neu gegründeten Farbenfabrik in [[St. Pölten]] bei und übernahm diese im Jahre 1870 auf eigene Rechnung mit der Firmenbezeichnung ''Buch- und Steindruckfarben-Fabrik F. Wüste''. Zur Unterbringung der Produktion erwarb Friedrich Wüste im Zuge dessen die ''Rohrmühle'' bei [[Pfaffstätten]]. Der Betrieb fing klein an, florierte jedoch mit der Zeit immer mehr, sodass stetig vergrößert werden musste und die Firma alsbald zu den ersten Etablissements dieser Branche in Europa und zur größten Fabrik in dieser Sparte in [[Österreich-Ungarn]] zählte. Friedrich Wüste, der mittlerweile die österreichisch-ungarische Staatsbürgerschaft erworben hatte, wurde gegen Ende der 1870er Jahre in die Badener Gemeindevertretung gewählt. Als [[w:Protestantismus|Protestant]] war er Gründer der evangelischen Gemeinde in Baden und spendete die Kirchturmuhr der in den Jahren 1886/87 neu erbauten evangelischen Kirche. Auch unterstütze er viele Badener Vereine, wie z.B. die Badener Schützengesellschaft und humanitäre Institutionen. Seine, auf Reisen erworbenen Waffen, von welchen er mehrere Stücke auf Java erworben hatte, schenkte er, neben ethnographischen Gegenständen aus China, dem städtischen [[w:Rollettmuseum|Rollettmuseum]].  
Seinen Tätigkeitsdrang folgend, trat er als stiller Kompagnon einer neu gegründeten Farbenfabrik in [[St. Pölten]] bei und übernahm diese im Jahre 1870 auf eigene Rechnung mit der Firmenbezeichnung ''Buch- und Steindruckfarben-Fabrik F. Wüste''. Zur Unterbringung der Produktion erwarb Friedrich Wüste im Zuge dessen die ''[[Rohrmühle (Pfaffstätten)|Rohrmühle]]'' bei [[Pfaffstätten]]. Der Betrieb fing klein an, florierte jedoch mit der Zeit immer mehr, sodass stetig vergrößert werden musste und die Firma alsbald zu den ersten Etablissements dieser Branche in Europa und zur größten Fabrik in dieser Sparte in [[Österreich-Ungarn]] zählte. Friedrich Wüste, der mittlerweile die österreichisch-ungarische Staatsbürgerschaft erworben hatte, wurde gegen Ende der 1870er Jahre in die Badener Gemeindevertretung gewählt. Als [[w:Protestantismus|Protestant]] war er Gründer der evangelischen Gemeinde in Baden und spendete die Kirchturmuhr der in den Jahren 1886/87 neu erbauten evangelischen Kirche. Auch unterstütze er viele Badener Vereine, wie z.B. die ''Badener Schützengesellschaft von 1516'' und humanitäre Institutionen. Seine, auf Reisen erworbenen Waffen, von welchen er mehrere Stücke auf Java erworben hatte, schenkte er, neben [[w:Ethnographie|ethnographischen]] Gegenständen aus China, dem städtischen [[w:Rollettmuseum|Rollettmuseum]].  


Anno 1885 setzte sich Friedrich Wüste endgültig zur Ruhe und übergab die Farbenfabrik seinem Sohn Floris Wüste, der 1882 Anna Schwarz, einer Badener Apothekerstochter, ehelichte und seinem Schwiegersohn, dem k. u. k. Linienschiffsleutnant Friedrich Rupprecht von Virtsolog, der 1879 dessen Tochter Rudolfine geheiratet hatte. Einige Zeit später verließ auch sein zweiter Schwiegersohn, der k. u. k. Hauptmann Karl Rupprecht von Virtsolog, der seit 1880 mit der älteren Tochter Johanna verheiratet war, den aktiven Militärdienst und trat ebenfalls  der Firma bei. Die drei Schwäger betreiben nicht nur die Farbenfabrik weiter, sondern gründeten auch die ''Akkumulatoren-Fabrik Wüste und Rupprecht'' auf dem Betriebsgelände.
Anno 1885 setzte sich Friedrich Wüste endgültig zur Ruhe und übergab die Farbenfabrik seinem Sohn Floris Wüste, der 1882 Anna Schwarz, einer Badener Apothekerstochter, ehelichte und seinem Schwiegersohn, dem k. u. k. [[w:Linienschiffsleutnant|Linienschiffsleutnant]] Friedrich Rupprecht von Virtsolog, der 1879 dessen Tochter Rudolfine geheiratet hatte. Einige Zeit später verließ auch sein zweiter Schwiegersohn, der k. u. k. Hauptmann Karl Rupprecht von Virtsolog, der seit 1880 mit der älteren Tochter Johanna verheiratet war, den aktiven Militärdienst und trat ebenfalls  der Firma bei. Die drei Schwäger betreiben nicht nur die Farbenfabrik weiter, sondern gründeten auch die ''Akkumulatoren-Fabrik Wüste und Rupprecht'' auf dem Betriebsgelände.


Friedrich Wüste verstarb in seinem 79. Lebensjahr am 7. September 1897<ref name=":0" /> in Baden und wurde am 9. September<ref name=":0" /> am  Badener Stadtfriedhof in Anwesenheit zahlreicher Honoratioren der Stadt Baden zur letzten Ruhe bestattet.
Friedrich Wüste verstarb in seinem 79. Lebensjahr am 7. September 1897<ref name=":0" /> in Baden und wurde am 9. September<ref name=":0" /> am  Badener Stadtfriedhof in Anwesenheit zahlreicher Badener  [[w:Honoratioren|Honoratioren]] zur letzten Ruhe bestattet.


==Auszeichnungen und Ehrungen==
==Auszeichnungen und Ehrungen==
7.857

Bearbeitungen

Navigationsmenü