Historische Steintransporte vom Leithagebirge: Unterschied zwischen den Versionen

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== Steinlieferungen ==
== Steinlieferungen ==
Eine kleine Auswahl:
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=== Im 15. Jahrhundert Stein von Au und Mannersdorf am Leithagebirge für den Bau des Stephansdomes ===
Die erhalten gebliebenen Rechnungen des Kirchenmeisteramtes<ref>Karl Uhlirz: ''Die Rechnungen des Kirchenmeisteramtes von St. Stephan zu Wien.'' Verlag Wilhelm Braumüller, Wien 1902.</ref> bezeugen die enormen [[w:Au am Leithagebirge|Auer]]<ref>Karl Tschank: ''Die Bedeutung des „Auersteins“ als Bau- und Werkstein im Wandel der Zeit.'' Enthalten in Rudolf Krauscher (Hrsg.): ''Au am Leithagebirge.'' 2002, S.&nbsp;311–323.</ref> und [[w:Mannersdorf am Leithagebirge|Mannersdorfer]]<ref>Karl Tschank: ''Mannersdorfer Stein für den Stephansdom.'' Enthalten in [[Helmuth Furch]] (Hrsg.): ''Bildende Kunst – und manch anderes mehr – in und vom Leithagebirge.'' 2006.</ref> [[w:Steintransport|Steinlieferungen]] für St. Stephan nachweislich in den Jahren 1404, 1407, 1415–1417, 1420, 1422, 1426, 1427, 1429, 1430 und 1476. Die Steinmengen, die aus den Brüchen zwischen Mannersdorf und Au am [[Leithagebirge]] bezogen wurden, sind nach den Rechnungen sehr groß, beispielsweise im Jahre 1415: 732&nbsp;Stück, 1416: 629&nbsp;Stück, 1417: 896&nbsp;Stück, 1426: 963&nbsp;Fuhren, 1427: 947&nbsp;Fuhren und 1430: 761&nbsp;Fuhren.
Der Steinkauf erfolgte durch das Kirchenmeisteramt unter der fachlichen Beratung und Kontrolle des Dombaumeisters bzw. seines Vertreters, des [[Parlier]]s. Jedenfalls standen die Arbeiten in den Brüchen unter der Aufsicht der [[Dombauhütte]]. Bekannt sind einige Namen der „Auer Steinbrecher“: ''Michelen Unger von Au, Peter stainprecher von Au'' und „Mannersdorfer Steinbrecher“: ''Chrempel, Amman, Niklas, Sallmann, Uchsenpaur, Velib, Hannsen von Menhersdorf (Mannersdorf), Trunkel und von dem Perendorffer''. Die Steine wurden mit Pferdewagen zugeführt. Die Fuhren vom Leithagebirge aus Mannersdorf und Au umfassen jeweils nur einen Block („stuk“), bei dem der Preis für das Brechen gleichbleibend war, jener für die Fracht aber schwankte, offenbar nach Gewicht.
Der vollkommene Wechsel zum Mannersdorfer Gestein tritt mit dem Bau des Albertinischen Chores (1304–1340) ein. Der „Mannersdorfer ist wie der Auerstein“ ein fein- bis mittelkörniger Kalksandstein. Aus ihm besteht die Mehrzahl der Wandquader und alle [[w:Profil (Ornamentik)|Profilierungen]] einschließlich der [[w:Konsole (Bauwesen)|Figurenkonsolen]] im Chore. Besonders deutlich sind die Verhältnisse beim Hochturm in der großen [[Glockenstube]], wo die anspruchsvolleren Ortssteine und [[Eckpfeiler]] und alle feineren Profilierungen, [[Fenstergewände]], [[Maßwerk]]e usw. dem Mannersdorfer/Auerstein aus dem Leithagebirge vorbehalten blieben. Im Langhaus sind Quader in den Mauern, sowie die an die Eligiuskapelle anschließenden [[w:Joch (Architektur)|Joche]] und vor allem die nördlichen Wandpfeiler aus „Mannersdorfer“ gefertigt.
=== Ab 1568 vom kaisl. Steinbruch am Leithaberg zum Neuen Fasangartengebäude von Kaiser Maximilian II. ===
=== Ab 1568 vom kaisl. Steinbruch am Leithaberg zum Neuen Fasangartengebäude von Kaiser Maximilian II. ===
* [[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für den Römisch-deutschen Kaiser Maximilian II. im Schloss Neugebäude]]
* [[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für den Römisch-deutschen Kaiser Maximilian II. im Schloss Neugebäude]]
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Anbelangend die Schwere und die Last so einen Untertan in den Robot '''zweispännig''' könne aufgebürdet werden, urteile ich, dass er bei guten Wegen wenigstens '''8, 9 Centner zu führen schuldig''' sei, bei schlechten Wegen aber hat solches ein jeglicher Beamte mit Discretion (Bedachtsamkeit) zu erwägen.
Anbelangend die Schwere und die Last so einen Untertan in den Robot '''zweispännig''' könne aufgebürdet werden, urteile ich, dass er bei guten Wegen wenigstens '''8, 9 Centner zu führen schuldig''' sei, bei schlechten Wegen aber hat solches ein jeglicher Beamte mit Discretion (Bedachtsamkeit) zu erwägen.


=== Für Hofoper, Stephanskirche, Hofburg usw., die Steinmetzfirma Eduard Hauser im 9. Bezirk in Wien (2. Hälfte 19. Jahrhundert) ===
=== Für Hofoper, Hofburg usw., die Steinmetzfirma Eduard Hauser im 9. Bezirk in Wien (2. Hälfte 19. Jahrhundert) ===


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