Reinprecht I. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Februar 1325 gelobten Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns und sein Bruder [[Friedrich II. von Wallsee|Friedrich (II.)]] [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] ("''Leopold dem Glorwürdigen"'') ihm alle ihre Burgen in der Reichslandschaft Schwaben offen zu halten und ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> Nach dem Tod seines Vaters († 1326) übernahm Reinprechts älterer Bruder Heinrich (II.) von Wallsee die "Hauptmannschaft zu [[Enns]], den elterlichen Besitz verwalteten er, Reinprecht und Friedrich zunächst gemeinsam. 1227 beteiligten sich die Brüder an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem [[w:Karl I. (Ungarn)|ungarischen König]]. Als am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]] Frieden geschlossen wurde, waren sie ebenfalls dort anwesend. Sie gehörten zu jenen Familienmitgliedern der Wallseer, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Bei der Teilung der durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielten die Brüder gemeinsam mit ihrem Cousin Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz die große [[w:Burgruine Waxenberg|Pfandschaft Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) mit [[Ottensheim]]. 1339 kauften die Brüder von Dietrich von Weißenperg "''dem Älteren''" Besitzungen (Eigenbesitz und Lehen) zwischen Enns und Traun.<ref name ="Doblinger67>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 67</ref> Zwischen 1333 und 1344 erwarben die Brüder Anteile und schließlich die gesamte [[w:Schloss Ort|Pfandschaft Ort]] (heute Teil der Gemeinde [[Gmunden]]), wobei es ihnen gelang, sie zur Hälfte (inklusive das dazugehörige Landgericht) als "freies Eigen" zu erhalten. 1335 kauften sie von der Familie der Polheimer die [[w:Schloss Scharnstein|Herrschaft Scharnstein]], 1341 außerdem Besitz in den Pfarren [[Viechtwang]] und [[Pettenbach]]. Durch weitere Käufe in der Umgebung des Traunsees und im Almtal konnten sie diesen Besitz arrondieren.<ref name ="Doblinger70">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 70</ref> Im heutigen Niederösterreich erwarben die Brüder die Vogtei über Güter des Stiftes Göttweih. 1348 kauften sie die Vogtei über die Untertanen des [[w:Hochstift Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] in der Hofmark [[Haag]]. Außerdem gelangten sie in den Besitz von Eisneinsdorf, einem Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 70f.</ref>  
Im Februar 1325 gelobten Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns und sein Bruder [[Friedrich II. von Wallsee|Friedrich (II.)]] [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] ("''Leopold dem Glorwürdigen"'') ihm alle ihre Burgen in der Reichslandschaft Schwaben offen zu halten und ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> Nach dem Tod seines Vaters († 1326) übernahm Reinprechts älterer Bruder Heinrich (II.) von Wallsee die "Hauptmannschaft zu [[Enns]], den elterlichen Besitz verwalteten er, Reinprecht und Friedrich zunächst gemeinsam. 1227 beteiligten sich die Brüder an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem [[w:Karl I. (Ungarn)|ungarischen König]]. Als am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]] Frieden geschlossen wurde, waren sie ebenfalls dort anwesend. Sie gehörten zu jenen Familienmitgliedern der Wallseer, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Bei der Teilung der durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielten die Brüder gemeinsam mit ihrem Cousin Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz die große [[w:Burgruine Waxenberg|Pfandschaft Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) mit [[Ottensheim]]. 1339 kauften die Brüder von Dietrich von Weißenperg "''dem Älteren''" Besitzungen (Eigenbesitz und Lehen) zwischen Enns und Traun.<ref name ="Doblinger67>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 67</ref> Zwischen 1333 und 1344 erwarben die Brüder Anteile und schließlich die gesamte [[w:Schloss Ort|Pfandschaft Ort]] (heute Teil der Gemeinde [[Gmunden]]), wobei es ihnen gelang, sie zur Hälfte (inklusive das dazugehörige Landgericht) als "freies Eigen" zu erhalten. 1335 kauften sie von der Familie der Polheimer die [[w:Schloss Scharnstein|Herrschaft Scharnstein]], 1341 außerdem Besitz in den Pfarren [[Viechtwang]] und [[Pettenbach]]. Durch weitere Käufe in der Umgebung des Traunsees und im Almtal konnten sie diesen Besitz arrondieren.<ref name ="Doblinger70">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 70</ref> Im heutigen Niederösterreich erwarben die Brüder die Vogtei über Güter des Stiftes Göttweih. 1348 kauften sie die Vogtei über die Untertanen des [[w:Hochstift Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] in der Hofmark [[Haag]]. Außerdem gelangten sie in den Besitz von Eisneinsdorf, einem Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 70f.</ref>  


Im Jänner 1350 teilten Reinprecht (I.) und sein Bruder Friedrich (II.) ihren Eigen- und Lehensbesitz. Dabei erhielt Reinprecht (I.) unter Anderem die Herrschaft Scharnstein, die Feste Seuseneck, nach welcher sich seine Söhne benannten, und das Gut zu und bei [[Enns]]. Die Pfandschaften Wachsenberg mit Ottensheim und Freistadt mit dem Machland wurden zunächst noch gemeinsam verwaltet.<ref name ="Doblinger71">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 71</ref>  
Im Jänner 1350 teilten Reinprecht (I.) und sein Bruder Friedrich (II.) ihren Eigen- und Lehensbesitz. Dabei erhielt Reinprecht (I.) die Herrschaft Scharnstein, die Feste Seuseneck, nach welcher sich seine Söhne benannten, und das Gut zu und bei [[Enns]]. Die Pfandschaften Wachsenberg mit Ottensheim und Freistadt mit dem Machland wurden zunächst noch gemeinsam verwaltet.<ref name ="Doblinger71">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 71</ref>  


Von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") wurde Reinprecht (I.) für Verdienste bereits 1329 die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68/>
Von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") wurde Reinprecht (I.) für Verdienste bereits 1329 die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68/>
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