Stephan I. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

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Stephan von Maissau übernahm 1278 unter der Herrschaft von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] das Oberstmarschallamt. Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name ="Trawnicek275"/> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaft die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt.<ref name ="Rigele75>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75</ref> 1302 erwarb er durch Kauf von Johann von Kapellen das Dorf Seiterndorf (heute Teil der Gemeinde [[Weiten]]), ebenfalls ein herzogliches Lehen.<ref name ="Rigele77>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77</ref> Er besaß außerdem Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstifts Passau]].<ref name ="Rigele76>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76</ref>  
Stephan von Maissau übernahm 1278 unter der Herrschaft von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] das Oberstmarschallamt. Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name ="Trawnicek275"/> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaft die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt.<ref name ="Rigele75>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75</ref> 1302 erwarb er durch Kauf von Johann von Kapellen das Dorf Seiterndorf (heute Teil der Gemeinde [[Weiten]]), ebenfalls ein herzogliches Lehen.<ref name ="Rigele77>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77</ref> Er besaß außerdem Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstifts Passau]].<ref name ="Rigele76>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76</ref>  


Stephan von Maissau hatte offensichtlich großes Interesse daran, Erbteile, die an seine Schwestern gefallen waren und deren Mitgiften zurückzubekommen. 1297 erwarb er durch Tausch von seinem Neffen Benesch von Wartenberg die Eigengüter, welche dieser von seiner Mutter, einer nicht namentlich genannten Schwester von Stephan, geerbt hatte, darunter die halbe Feste in [[Ottenschlag (Niederösterreich)|Ottenschlag]] und Güter im Marchfeld bei [[Gänserndorf]], Siebenbrunn, [[Streifing]] und Dietrichsdorf sowie einen Weingarten und Burgrechte in [[Döbling]] und [[Grinzing]] (beide heute Teile der Stadt [[Wien]]). 1298 kaufte er seiner Schwester [[Heinrich von Haunfeld|Sophie von Haunfeld]] und ihren Söhnen ihren Anteil an der Burg in [[Maissau]] ab und erwarb von ihnen außerdem Waldbesitz bei Maissau, Fuchsberg und oberhalb des Kamps sowie Fischrechte.<ref name ="Rigele76/> 1303 erhielt Stephan von Ulrich von Wolfenreuth dessen Hof zu Mutstal (südlich bei [[Spitz]]), den er daraufhin diesen als Lehen zurückgab.<ref name ="Rigele77"/> 1305 kaufte er gemeinsam mit [[Otto von Kierling]] ein Viertel am "Haus von Rastenberg" sowie "Gülten" in Rastenberg (heute Teil von [[Rastenfeld]] , Marbach im Felde (heute ebenfalls Teil von Rastenfeld), Jaitendorf (heute Teil von [[Lichtenau im Waldviertel|Lichtenau]], [[Großgöttfritz]] sowie im Markt Rastenfeld und zu Wurmbrand (heute Teil der Gemeinde [[Groß Gerungs]]).<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77.</ref>  
Stephan von Maissau hatte offensichtlich großes Interesse daran, Erbteile, die an seine Schwestern gefallen waren und deren Mitgiften zurückzubekommen. 1297 erwarb er durch Tausch von seinem Neffen Benesch von Wartenberg die Eigengüter, welche dieser von seiner Mutter, einer nicht namentlich genannten Schwester von Stephan, geerbt hatte, darunter die halbe Feste in [[Ottenschlag (Niederösterreich)|Ottenschlag]] und Güter im Marchfeld bei [[Gänserndorf]], Siebenbrunn, [[Streifing]] und Dietrichsdorf sowie einen Weingarten und Burgrechte in [[Döbling]] und [[Grinzing]] (beide heute Teile der Stadt [[Wien]]). 1298 kaufte er seiner Schwester [[Heinrich von Haunfeld|Sophie von Haunfeld]] und ihren Söhnen ihren Anteil an der Burg in [[Maissau]] ab und erwarb von ihnen außerdem Waldbesitz bei Maissau, Fuchsberg und oberhalb des Kamps sowie Fischrechte.<ref name ="Rigele76/> 1303 erhielt Stephan von Ulrich von Wolfenreuth dessen Hof zu Mutstal (südlich bei [[Spitz (Niederösterreich)|Spitz]]), den er daraufhin diesen als Lehen zurückgab.<ref name ="Rigele77"/> 1305 kaufte er gemeinsam mit [[Otto von Kierling]] ein Viertel am "Haus von Rastenberg" sowie "Gülten" in Rastenberg (heute Teil von [[Rastenfeld]] , Marbach im Felde (heute ebenfalls Teil von Rastenfeld), Jaitendorf (heute Teil von [[Lichtenau im Waldviertel|Lichtenau]], [[Großgöttfritz]] sowie im Markt Rastenfeld und zu Wurmbrand (heute Teil der Gemeinde [[Groß Gerungs]]).<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77.</ref>  


Stephan von Maissau war Vogt des Benediktinerklosters Altenburg (heute Teil der Gemeinde [[Altenburg]].<ref name ="Rigele73>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 73</ref> Um 1277 gründete er das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]), indem der die Patronatsrechte über das bereits bestehende Zisterzienserinnenkloster in Neu-Melon übernahm und diesem eine neue Niederlassung erbauen ließ. Für die Klosterkirche stifete er einen Altar, für den er dem Kloster einen Weingarten und eine Hofstatt in [[Langenlois]] sowie ein Lehen in Krug (heute Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen) überließ.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 63f. und S. 65</ref> Um 1285 war Maria von Neuhaus, die Schwester seiner Ehefrau, dessen Äbtissin. 1293 übertrug Stephan von Maissau der Äbtissin Euphemia das Patronatsrecht über Neukirchen, 1294 erreichte er für das Stift die niedere Gerichtsbarkeit.<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://burgenkunde.at/niederoesterreich/noe_st.bernhard/noe_st.bernhard.htm St. Bernhard], Burgenkunde.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref> Das Stift St. Bernhard diente seiner Familie bis zur Gründung der Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]] als Hauskloster und Grablege.<ref name ="Rigele72>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 72</ref>
Stephan von Maissau war Vogt des Benediktinerklosters Altenburg (heute Teil der Gemeinde [[Altenburg]].<ref name ="Rigele73>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 73</ref> Um 1277 gründete er das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]), indem der die Patronatsrechte über das bereits bestehende Zisterzienserinnenkloster in Neu-Melon übernahm und diesem eine neue Niederlassung erbauen ließ. Für die Klosterkirche stifete er einen Altar, für den er dem Kloster einen Weingarten und eine Hofstatt in [[Langenlois]] sowie ein Lehen in Krug (heute Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen) überließ.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 63f. und S. 65</ref> Um 1285 war Maria von Neuhaus, die Schwester seiner Ehefrau, dessen Äbtissin. 1293 übertrug Stephan von Maissau der Äbtissin Euphemia das Patronatsrecht über Neukirchen, 1294 erreichte er für das Stift die niedere Gerichtsbarkeit.<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://burgenkunde.at/niederoesterreich/noe_st.bernhard/noe_st.bernhard.htm St. Bernhard], Burgenkunde.AT, abgerufen am 4. Juli 2020</ref> Das Stift St. Bernhard diente seiner Familie bis zur Gründung der Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]] als Hauskloster und Grablege.<ref name ="Rigele72>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 72</ref>
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