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[[File:Kartause, Mauerbach, Niederösterreich.jpg|thumb|Die ehemalige Kartause Mauerbach heute]] | [[File:Kartause, Mauerbach, Niederösterreich.jpg|thumb|Die ehemalige Kartause Mauerbach heute]] | ||
Die frühere '''Kartause Mauerbach''' | Die frühere '''Kartause Mauerbach''', gegründet im 14. Jahrhundert, um 1314/1316, befindet sich im Wienerwald. Sie ist eine Gründung der [[Habsburger]] und gilt als eine ihrer ersten Klostergründungen auf dem Areal des heutigen Österreichs. Von den drei im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen ehemaligen Kartausen, welche im 14. Jahrhundert gegründet und unter Kaiser Joseph II. aufgehoben wurden, wurde sie als erste gegründet. Heute gehört die Kartause der Republik Österreich beziehungsweise dem Bundesdenkmalamt und wird von diesem als Informations- und Weiterbildungszentrum genutzt. Während die Anlagen der beiden anderen Kartausen [[Kartause Gaming|Gaming]] und [[Kartause Aggsbach|Aggsbach]] ihren "mittelalterlichen" Charakter behalten haben, erhielt die Kartause Mauerbach ihr heutiges Aussehen in der frühen Barockzeit. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Baudenkmälern seiner Art in Österreich. | ||
== Die Kartause == | == Die Kartause == | ||
[[File:Großer Kreuzgang Wandmalerei.JPG|thumb|Wandmalerei im "Großen Kreuzgang" des früheren Klosters]] | [[File:Großer Kreuzgang Wandmalerei.JPG|thumb|Wandmalerei im "Großen Kreuzgang" des früheren Klosters]] | ||
Die frühere Kartause Mauerbach war ein Kloster des Kartäuserordens. Sie befindet sich im Allerheiligental in der in der Nähe der Stadt [[Wien]] gelegenen Gemeinde [[Mauerbach]]. Aufgrund der Zerstörungen, denen das Bauwerk im Spätmittelalter ausgesetzt war, | Die frühere Kartause Mauerbach war ein Kloster des Kartäuserordens. Sie befindet sich am Westende des Mauerbachtales im sogenannten Allerheiligental in der in der Nähe der Stadt [[Wien]] gelegenen Gemeinde [[Mauerbach]]<ref name="bda">vgl. [https://bda.gv.at/ueber-uns/fachbereich/baudenkmalpflege-kartause-mauerbach/geschichte-der-kartause-mauerbach/ Geschichte der Kartause Mauerbach], BDA.GV.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref>. Aufgrund der Zerstörungen, denen das Bauwerk im Spätmittelalter ausgesetzt war, ist von der ursprünglichen Bausubstanz der Kartause fast nichts mehr erhalten. Der heute noch erhaltene Baubestand der Anlage geht im Wesentlichen auf die Bautätigkeit des Priors Georg Fasel zurück, unter dem mit der Wiederherstellung der Kartause begonnen wurde. Ihre für das frühe Barock typische wirkt daher im Unterschied zu den beiden anderen Kartausen in Gaming und Aggsbach, die ihr "mittelalterliches" Erscheinungsbild behalten haben ausgewogen und ebenmäßig. Es gibt einen großen, quadratförmigen Hof, um den die Mönchszellen gelagert sind. Verbunden werden sie durch einen Gang, der auch die einschiffige, hohe Kirche durchläuft und diese in den Mönchschor und das Laienhaus unterteilt. Die Fassade der früheren Klosterkirche stammt aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Im Südosten des Hofes wurde 1717 der sogenannte Kaisertrakt angebaut. Seine reichen Stukkaturen stammen vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Den Eingang in die Klosteranlage bildet ein prächtiges Tor mit Bandwerkschmuck aus dem 17. Jahrhundert, das um 1720 nochmals bauliche Veränderungen erfuhr.<ref name="gedaechtnisehemalig">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/kunst/action/show/controller/Kunst/werk/mauerbach-ehem-kartause.html Ehemalige Kartause Mauerbach], GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 27. August 2021</ref> Zwischen 1690 und 1750 wurden außer dem Kaisertrakt auch der Kreuzgang, der heute als einer längsten Kreuzgänge von ganz Europa gilt<ref name="isabella">vgl. [https://isabellas.blog/2020/08/20/die-kartause-mauerbach-einstiges-zuhause-der-kartaeusermoenche-mit-dem-laengsten/ Mauerbach], IsabellasBlog, abgerufen am 27. August 2021</ref>, die Kreuzgangecken, die Zellen, die Prälatur, die Bibliothek, das Refektorium sowie die Fassade der Klosterkirche und die Kapelle St. Maria Assunta erbaut.<ref name="bda"/> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Die Kartause Mauerbach wurde von Herzog Friedrich (I.) von Österreich, besser bekannt als König beziehungsweise Gegenkönig Friedrich "''der Schöne''", gestiftet. Es handelte sich um die erste Klosterstiftung eines Habsburgers auf dem Areal des heutigen Österreichs, die auch als Grablege gewählt wurde. In der Stiftungsurkunde wird als religiöse Motivation, die Sorge um das Seelenheil des Stifters und von dessen Familie hervorgehoben. Gleichzeitig erfüllte Friedrich "''der Schöne''" mit dieser Stiftung Erwartungen, die zu seiner Zeit an einen Herrscher gestellt wurden. Die konkrete Lage des Bauplatzes verweist aber auch auf die Absicht des Stifters, ein bestimmtes Gebiet im Herzogtum verkehrstechnisch, wirtschaftlich und als Herrscher zu erschließen.<ref name ="sauter41">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 41</ref> Mit Blick auf die beiden etwas späteren Klostergründungen der Herzöge [[Otto der Fröhliche|Otto "''des Fröhlichen''"]] und [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.) "''des Lahmen''"]] in [[Neuberg an der Mürz|Neuberg]] und [[Gaming]] bedeutete die Gründung der Kartause Mauerbach auch den Auftakt einer Entwicklung. Der Schwerpunkt der Habsburger verlagerte sich aus ihren im Westen gelegenen Herrschaftsgebieten allmählich auf das Areal des heutigen Österreichs.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40f.</ref> | Die Kartause Mauerbach wurde von Herzog Friedrich (I.) von Österreich, besser bekannt als König beziehungsweise Gegenkönig Friedrich "''der Schöne''", gestiftet. Es handelte sich um die erste Klosterstiftung eines Habsburgers auf dem Areal des heutigen Österreichs, die auch als Grablege gewählt wurde. In der Stiftungsurkunde wird als religiöse Motivation, die Sorge um das Seelenheil des Stifters und von dessen Familie hervorgehoben. Gleichzeitig erfüllte Friedrich "''der Schöne''" mit dieser Stiftung Erwartungen, die zu seiner Zeit an einen Herrscher gestellt wurden. Die konkrete Lage des Bauplatzes verweist aber auch auf die Absicht des Stifters, ein bestimmtes Gebiet im Herzogtum verkehrstechnisch, wirtschaftlich und als Herrscher zu erschließen.<ref name ="sauter41">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 41</ref> Mit Blick auf die beiden etwas späteren Klostergründungen der Herzöge [[Otto der Fröhliche|Otto "''des Fröhlichen''"]] und [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.) "''des Lahmen''"]] in [[Neuberg an der Mürz|Neuberg]] und [[Gaming]] bedeutete die Gründung der Kartause Mauerbach auch den Auftakt einer Entwicklung. Der Schwerpunkt der Habsburger verlagerte sich aus ihren im Westen gelegenen Herrschaftsgebieten allmählich auf das Areal des heutigen Österreichs.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40f.</ref> | ||
Das genaue Gründungsjahr der Kartause ist nicht eindeutig geklärt. In der breiten Öffentlichkeit gilt 1314 als Gründungsjahr.<ref group="A">Im Jahr 2014 wurde das 700-Jahres-Jubiläum der Kartause Mauerbach mit entsprechenden Veranstaltungen gefeiert, wie aus mehreren Zeitungen ersichtlich ist. Vgl. Kleine Zeitung [https://www.kleinezeitung.at/kultur/4150986/700-Jahre-Kartause-Mauerbach online] vom 4. Mai 2014, Salzburger Nachrichten [https://www.sn.at/kultur/kunst/700-jahre-kartause-mauerbach-3609922 online] vom 4. Mai 2014 und Tiroler Tageszeitung [https://www.tt.com/artikel/8341974/700-jahre-kartause-mauerbach-30-jahre-baudenkmalpflege online] vom vom 4. Mai 2014</ref> In der neueren Fachliteratur wird dagegen 1316 angeführt, da die offizielle Gründungsurkunde auf den 18. April 1316 datiert.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 38 und S. 40</ref> | Das genaue Gründungsjahr der Kartause ist nicht eindeutig geklärt. In der breiten Öffentlichkeit gilt 1314 als Gründungsjahr.<ref group="A">Im Jahr 2014 wurde das 700-Jahres-Jubiläum der Kartause Mauerbach mit entsprechenden Veranstaltungen gefeiert, wie aus mehreren Zeitungen ersichtlich ist. Vgl. Kleine Zeitung [https://www.kleinezeitung.at/kultur/4150986/700-Jahre-Kartause-Mauerbach online] vom 4. Mai 2014, Salzburger Nachrichten [https://www.sn.at/kultur/kunst/700-jahre-kartause-mauerbach-3609922 online] vom 4. Mai 2014 und Tiroler Tageszeitung [https://www.tt.com/artikel/8341974/700-jahre-kartause-mauerbach-30-jahre-baudenkmalpflege online] vom vom 4. Mai 2014</ref> In der neueren Fachliteratur wird dagegen 1316 angeführt, da die offizielle Gründungsurkunde auf den 18. April 1316 datiert.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 38 und S. 40</ref> 1416 dürfte die Kartause außerdem geweiht worden sein.<ref name="bda"/> | ||
Obwohl nach der Stiftungsurkunde im Namen von Herzog Friedrich und seinen jüngeren Brüdern [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]], [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]], [[w:Heinrich der Sanftmütige|Heinrich]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]] ausgestellt wurde und Friedrich die Durchführung der Gründung Pfarrer Gerlach von Traiskirchen übertragen hatte, der im Rahmen dieser auch eigene Stiftungen tätigte und somit als Mitbegründer des Klosters auftrat<ref name ="sauter40">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40</ref>, gilt die Kartause Mauerbach doch als Friedrichs Stiftung. Sie war ihm sehr wichtig, wie seine weiteren Förderungen nach ihrer Weihe und der Umstand, dass er sich hier in seinen letzten Lebensjahren häufig aufgehalten hat, zeigen. Nach seinem Tod wurde er zunächst in seiner Stiftung wohl auf eigenen Wunsch in seiner Stiftung beigesetzt. Der Legende nach sollen die Kartäusermönche von Mauerbach seinen Leichnam persönlich an seinem Sterbeort abgeholt und auf ihren Schultern in die Kartause getragen haben.<ref group="A">Die Strecke zwischen dem Sterbeort von Friedrich "''dem Schönen''", der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]], und Mauerbach beträgt ca. 70 Kilometer.</ref>.<ref name="wienwiki">vgl. {{WiWi|Kartause_Mauerbach||Kartause Mauerbach}}</ref> | Obwohl nach der Stiftungsurkunde im Namen von Herzog Friedrich und seinen jüngeren Brüdern [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]], [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]], [[w:Heinrich der Sanftmütige|Heinrich]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]] ausgestellt wurde und Friedrich die Durchführung der Gründung Pfarrer Gerlach von Traiskirchen übertragen hatte, der im Rahmen dieser auch eigene Stiftungen tätigte und somit als Mitbegründer des Klosters auftrat<ref name ="sauter40">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40</ref>, gilt die Kartause Mauerbach doch als Friedrichs Stiftung. Sie war ihm sehr wichtig, wie seine weiteren Förderungen nach ihrer Weihe und der Umstand, dass er sich hier in seinen letzten Lebensjahren häufig aufgehalten hat, zeigen. Nach seinem Tod wurde er zunächst in seiner Stiftung wohl auf eigenen Wunsch in seiner Stiftung beigesetzt. Der Legende nach sollen die Kartäusermönche von Mauerbach seinen Leichnam persönlich an seinem Sterbeort abgeholt und auf ihren Schultern in die Kartause getragen haben.<ref group="A">Die Strecke zwischen dem Sterbeort von Friedrich "''dem Schönen''", der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]], und Mauerbach beträgt ca. 70 Kilometer.</ref>.<ref name="wienwiki">vgl. {{WiWi|Kartause_Mauerbach||Kartause Mauerbach}}</ref> | ||
Der erste Prior war der | Der erste Prior der Kartause Mauerbach war der Gottfried, ein Beichtvater und Vertrauter von Friedrich "''dem Schönen''", der zuvor mehrere Jahre Prior der im [[Herzogtum Steier]] gelegenen [[w:Kartäuserkloster Seiz|Kartause Seitz]] (im heutigen [[w:Slowenien|Slowenien]]) gewesen war. Von dort kamen die ersten Kartäusermönche nach Mauerbach.<ref name="wienwiki"/><ref name="bda"> | ||
=== Spätmittelalter und Neuzeit === | === Spätmittelalter und Neuzeit === | ||
Im Spätmittelalter gehörte die Kartause Mauerbach zu den wichtigsten und wohlhabendsten Klöstern des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Die Mönche von Mauerbach hielten wissenschaftliche Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name="gedaechtnis"/> | Im Spätmittelalter gehörte die Kartause Mauerbach zu den wichtigsten und wohlhabendsten Klöstern des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Die Mönche von Mauerbach hielten wissenschaftliche Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name="gedaechtnis"/> Von der Kartause Mauerbach aus wurden weitere neu gegründete Kartausen, darunter die beiden ebenfalls im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartausen von [[Kartause Gaming|Gaming]] und [[Kartause Aggsbach|Aggsbach]], besidelt.<ref name="gedaechtnis"/> 1670 wurde der Prior von Mauerbach wie auch die Prioren von Gaming und Aggsbach trotz Widerstand von Seiten des Generalkapitels des Ordens von [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold I.]] in den Prälatenstand erhoben.<ref name="bda"/> | ||
Die Nähe zur Stadt Wien hatte aber auch negative Auswirkungen für die Kartause Mauerbach, so wurde sie im Spätmittelalter mehrmals verheert und geplündert, so während der Belagerung der Stadt Wien durch den "[[Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] (1483-1486) und während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529). Um 1550 bestand der Konvent der Kartause Mauerbach nur mehr aus vier Mönchen.<ref name="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mauerbach/mauerbach.html Kartause Mauerbach], Wehrbauten.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref> Durch das "Neulengbacher Erdbeben" (1590) wurde die Bausubstanz der Kartause schließlich wesentlich zerstört.<ref name="bda"> Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts begann unter dem Prior Georg Fasel der Wiederaufbau der Klosteranlage. Zwischen 1616 und 1666 erhielt sie ihr heutiges frühbarockes Erscheinungsbild.<ref name="wehrbauten"/><ref name="bda"/> Während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (1683) wurde allerdings die neu gestaltete Inneneinrichtung der Kartause zerstört. Immerhin konnte 1688 die barocke Innenausstattung der Klosterkirche beendet werden. 1690- 1750 erfolgte dann die Neugestaltung der Ausstattung der Kartause.<ref name="bda"/> | |||
Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts | |||
=== Die Kartause Mauerbach nach der Aufhebung === | === Die Kartause Mauerbach nach der Aufhebung === | ||
[[File:Kartause Mauerbach - Kalkbrennöfen der Restaurationswerkstätten.jpg|thumb|Kalkbrennöfen der Restaurationswerkstätten, die heute in der früheren Kartause untergebracht sind]] | [[File:Kartause Mauerbach - Kalkbrennöfen der Restaurationswerkstätten.jpg|thumb|Kalkbrennöfen der Restaurationswerkstätten, die heute in der früheren Kartause untergebracht sind]] | ||
Nach der Aufhebung wurde die frühere Kartause kam die Kartause in den Besitz der Stadt Wien. Bereits | 1782 wurde die Kartause Mauerbach als erstes vieler kontemplativer Klöster im Rahmen der "Josephinischen Kirchenreformen" unter Kaiser Joseph II. unter einem Vorwand aufgehoben aufgehoben wie wenig später auch die beiden anderen Kartausen Gaming und Aggsbach.<ref name="wienwiki"/> Nach der Aufhebung wurde die frühere Kartause kam die Kartause in den Besitz der Stadt Wien. Bereits 1783/84 diente sie als ein Versorgungshaus für alte und unheilbar Kranke und wurde dafür weitgehend baulich verändert.<ref name="bda"/> In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges (1944/45) war in der früheren Kartause ein Notspital untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kartause, die mehr und mehr verfiel, bis 1961 eine Herberge für Obdachlose.<ref name="wehrbauten"/> Durch das Konkordat wurde die frühere Kartause 1961 Bundesbesitz und 1979 durch die Bundesbaudirektion übernommen.<ref name="bda"/> 1984 wurde in der früheren Kartause die Restaurierungswerkstätte und das Ausbildungszentrum der österreichischen Denkmalpflege des Bundesdenkmalamtes untergebracht. Eine Folge davon war, dass mit einer behutsamen Sanierung der früheren Klosteranlage begonnen wurde.<ref name="wehrbauten"/> 2014 wurde als Jubiläumsjahr in der Kartause Mauerbach mit der Sonderausstellung "700 Jahre Kartause Mauerbach" und den "Tagen der Offenen Kartause" (24. und 25. Mai 2014) festlich begangen. Gleichzeitig wurde auch gewürdigt, dass die Kartause seit 30 Jahren im Besitz des Bundesdenkmalamtes ist.<ref name="kleinezeitung040514">vgl. Kleine Zeitung [https://www.kleinezeitung.at/kultur/4150986/700-Jahre-Kartause-Mauerbach online] vom 4. Mai 2014</ref> | ||
== Für die Kartause Mauerbach wichtige Personen == | == Für die Kartause Mauerbach wichtige Personen == |
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